Seitdem die neue EU-Pflicht zur Getrenntsammlung von Alttextilien gilt, ziehen sich immer mehr soziale Organisationen und professionelle Verwerter aus dem Altkleider-Geschäft zurück. Vergangene Woche wurden nun auch im Landkreis Verden Container abgebaut. Betroffen sind Behälter, auf denen das Logo des Deutschen Roten Kreuz (DRK) zu finden ist.
"Der Aufwand des Sammelns und des Sortierens ist so groß, dass wir das als DRK-Kreisverband schon seit Jahren nicht mehr eigenständig leisten konnten und an einen Dienstleister abgeben mussten", berichtet Geschäftsführer Dirk Westermann. Das gesamte Management der Kleidercontainer übernahm die Firma Soex. Nun hat das Unternehmen allerdings kürzlich Insolvenz angemeldet und wurde von einer anderen Firma übernommen. "Jetzt haben wir erfahren, dass die Firma Soex einen großen Teil der Kleidercontainer bereits abgebaut hat und die noch verbliebenden abbauen wird", sagte Westermann.
Seit einer neuen EU-Richtlinie zu Beginn des Jahres hat sich die Situation der Kleidersammlung dramatisch verschlimmert. Eigentlich sollte mit der EU-Verordnung alles besser werden, was das Recyceln von Altkleidern angeht. Das Ziel: Mehr Textilien retten, die eigentlich noch zu verwenden sind und dennoch in der schwarzen Tonne gelandet sind. "Aufgrund der neuen EU-Verordnung ist die Branche in eine schwere Krise geraten. Das größte Problem ist die Vermüllung", beobachtet Westermann. Das beziehe sich nicht allein auf den Müll um die Container herum. "Es gibt leider Menschen, die ihren gesamten Hausmüll in die Altkleidercontainer werfen. Durch die Summe aller Rahmenbedingungen entstehen so hohe Kosten, die selbst ein spezialisierter Dienstleister nicht mehr kompensieren kann."