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Vorerst ohne Namen Neuer Treffpunkt in der Verdener Innenstadt geöffnet

Karten spielen, Zeitung lesen, mit anderen ins Gespräch kommen, Rat suchen oder kreativ sein – all das können Interessierte ab sofort an einem neuen Treffpunkt. Noch ist er namenlos – aus gutem Grund.
08.09.2025, 15:23 Uhr
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Neuer Treffpunkt in der Verdener Innenstadt geöffnet
Von Marie Lührs

Fast schon unauffällig hat in dieser Woche in der Verdener Innenstadt eine Einrichtung geöffnet, die es so noch nicht gab. Der Treffpunkt, so auch der temporäre Name der Räume an der Großen Straße 98, soll in den kommenden Wochen und Monaten nach und nach mit Leben gefüllt werden. Einen dauerhaften Namen bekommt er erst später.

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Bisher habe es in der Innenstadt an einer Anlaufstelle gefehlt, an der Menschen zwanglos zusammenkommen können, sagt Ilaria Massari, die im Rathaus die Abteilung Inklusion und Integration leitet. Während es andernorts Dorfgemeinschafts- oder Mehrgenerationenhäuser gebe, sah es in der Innenstadt mau aus. Um das zu ändern, wurde in den vergangenen Monaten das einstige Juweliergeschäft aufwendig umgebaut, doch anhand der goldenen Uhr lässt sich das Gebäude schnell erkennen.

Safe erinnert an die Vergangenheit

Im Hauptraum können die Gäste es sich an verschiedenen Tischen gemütlich machen. Für Kinder gibt es eine kleine Spielecke. Alles ist so flexibel möbliert, das je nach Bedarf umgeräumt werden könne, erklärt Massari. Alles ist barrierefrei, auch Toiletten gibt es vor Ort. Weiter hinten zeugt ein massiver Safe von der Vergangenheit des Gebäudes. Er ist nicht mehr funktionsfähig, ihn zu entsorgen wäre allerdings kostspielig und aufwendig gewesen. Statt Diamantringe und Perlenketten liegen in dem mannshohen Panzerschrank nun Toilettenpapier und andere Gebrauchsgegenstände.

Im hinteren Teil verfügt der Treffpunkt über einen weiteren Raum. Dort können sich kleinere Gruppen zurückziehen, um dem Tumult im Hauptraum zu entgehen. Auch Beratungen seien dort möglich, erzählt Massari. Für kreatives Arbeiten stehen Nähmaschinen und weitere Tische bereit. Noch weiter hinten gibt es einen kleinen Büroraum mit Blick ins Grüne, den zunächst Petra Holste und Andreas Kahlert beziehen. Beide haben zuvor den Kulturentreff im Bistro Kult betreut, der Ende Juli nach sechs Jahren Laufzeit schließen musste.

"Die Räumlichkeiten sind hier viel schöner", schwärmt Holste. Sie ist zuversichtlich, dass die losen Gruppen, die in den vergangenen Jahren im Kulturentreff am Holzmarkt entstanden sind, sich schnell auch in dem deutlich helleren Treffpunkt an der Großen Straßen einleben werden. Auch ein Sprachkursus für Frauen, der im Bistro Kult seinen Ursprung hat, soll im neuen Domizil weiterlaufen.

Seniorenbeirat ist interessiert

Die Räume nutzen möchte auch der Seniorenbeirat der Stadt, kündigt vor Ort stellvertretend für die im März gegründete Gruppe Gabriela Puttins an. Ausgelegte Flyer informieren bereits über die Arbeit des Beirats. Weitere Faltblätter im hinteren Raum halten Informationen zu anderen Angeboten und Einrichtungen bereit. Die neuen Räume seien auch für Seniorinnen und Senioren ein toller Treffpunkt, sagt Puttins. Natürlich gebe es auch mehrere Bäckereien in der Innenstadt, doch nicht jeder könne es sich leisten, dort einzukehren.

Wofür die Gäste unabhängig vom Alter den Treffpunkt nutzen, das steht ihnen weitestgehen frei. Karten spielen, Zeitung lesen, ins Gespräch kommen, Handwerken, Malen, die Gesellschaft genießen – all das ist möglich.

Schwierige Immobiliensuche

Die Idee für die neue Anlaufstelle, die im Gegensatz zum Kulturentreff deutlich breitere Öffnungszeiten haben soll, liegt schon einige Jahre zurück. Doch die passenden Räume zu finden, sei gar nicht so leicht gewesen, erklärt Massari. Denn neben dem Wunsch nach viel Platz mussten auch viele Regularien, die beispielsweise den Brandschutz betreffen, eingehalten werden.

Der Standort an der Großen Straße sei bewusst gewählt, ergänzt Verdens Bürgermeister Lutz Brockmann beim Auftaktbesuch. Nun sei es an den Menschen, den Raum kennenzulernen – ganz gleich, ob sie ihn bewusst ansteuern oder beim Einkaufsbummel entdecken. Auch Kinder und Jugendliche, die im Allerpark von schlechtem Wetter überrascht werden, könnten die Räume nutzen, um Zeit in Gemeinschaft zu verbringen. "Wir wollen eine Kultur des Miteinanders", sagt Brockmann.

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Noch keine festen Öffnungszeiten

Feste Öffnungszeiten gibt es aktuell noch nicht. Die provisorischen Öffnungszeiten hängen am Treffpunkt aus und sollen auch über die Online-Kanäle kommuniziert werden. Der September gilt als Testballon, um die Bedarfe kennenzulernen.

Sind die Räume geöffnet, können Interessierte auch ihre Vorschläge für den künftigen Namen des Treffpunkts einwerfen. Eine Sammelbox steht zu diesem Zweck bereit. Wer lieber digital einen Namensvorschlag einreichen möchte, kann dies unter www.verden.de/treffpunkt tun. Auf der Internetseite sind zudem weitere Informationen zum Treffpunkt zu finden. Bis zum 7. November können Vorschläge eingereicht werden. Am 17. November entscheidet dann eine Jury, welcher Name der passende ist. Im Anschluss wird der die Eröffnung noch einmal groß gefeiert – dann mit neuem Namen.

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