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Schifffahrt Leuchtfeuer in Berne wird saniert – das ist der Grund

Das Oberfeuer in Berne ist zurzeit von einer Plane umhüllt. Welche Gründe das hat und wie lange dies noch andauern wird, erklärt Florian Lütjens vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt.
24.03.2025, 17:47 Uhr
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Von Philipp Tappe

Wer diese Tage am Weserufer nahe der Juliusplate flaniert, wird ein Leuchtfeuer sehen, das von einer Plane umhüllt ist. Das Oberfeuer Berne wird seit dem 10. März mit einer frischen Tagesleuchtfarbe angestrichen, teilt Florian Lütjens mit. Er ist erster Wasserbaumeister und kommissarischer Leiter im Außenbezirk Farge des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts Weser-Jade-Nordsee, das für die Sanierung des Leuchtfeuers zuständig ist.

Wie Lütjens erklärt, muss die Tagesleuchtfarbe alle 15 bis 20 Jahre erneuert werden. Gerade die rote Farbe bleicht aus und gleicht sich visuell dem Weiß an. Den Namen hat sie, da sie tagsüber leicht leuchtet. "Sie verliert aber nach und nach ihre Sichtbarkeit", sagt Lütjens. Nachts ist die Farbe grundsätzlich nur schwer zu erkennen. Die Türme haben ein spezifisches Muster und eine spezifische Farbe, woran die Steuermänner erkennen können, um welches Leuchtfeuer es sich handelt.

Die zuständigen Wasserbauer, die im Korrosionsschutz fortgebildet sind, haben um den weiß-roten Turm ein Gerüst aufgebaut und um dieses eine Plane gespannt. In der Fachsprache nennt man das "einplanen". Die Folie schützt vor Witterung und Wind, verhindert aber auch, dass die alte Farbe in die Umwelt gelangt. Denn die Arbeiter tragen die alte Farbe ab und entsorgen sie fachgerecht, erst dann konservieren sie den Turm mit einer neuen Tagesleuchtfarbe. Die Arbeiten werden bis Ende April oder Anfang Mai dauern. "So genau kann man das nie sagen", so Lütjens. Der Schifffahrtsverkehr wird nicht behindert, da das Leuchtfeuer zwar eingeschränkt sichtbar ist, aber weiterhin leuchtet. Die Schifffahrt wurde zudem über die Arbeiten informiert.

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Das Unterfeuer, das auch rot-weiß ist, wird dieses oder kommendes Jahr gestrichen, im Winter wird es wegen der niedrigen Temperaturen jedenfalls nicht möglich sein. Die sogenannte Richtfeueranlage besteht aus zwei Türmen: dem größeren Oberfeuer und dem kleineren Unterfeuer, die beide am Weserstrand in Berne stehen. Die Anlage ist so konzipiert, dass der Steuermann erkennen kann, ob sein Schiff in Fahrrinnenmitte fährt. In diesem Fall ist das Licht des Oberfeuers, das höher ist, deckungsgleich mit dem des Unterfeuers. "Die Besatzung weiß dann, dass sie sicher fährt", sagt der kommissarische Leiter.

Leuchtfeuer sind nicht zu verwechseln mit Leuchttürmen. Diese haben nur ein Licht, das sich manchmal auch drehen kann. Leuchttürme gibt es etwa an der Küste und auf den Inseln. Sie zeigen den Schiffen an, dass sich zum Beispiel ein Hafen an ihrem Standort befindet. Die Schiffe orientieren sich heutzutage auch über Radar und dem Global Positioning System, kurz GPS. "Man kann sich darüber streiten, ob es die Leuchtfeuer noch braucht", sagt Lütjens und fügt hinzu: "GPS kann gestört werden, aber die Richtfeueranlage funktioniert immer. Und gerade aktuell müssen wir auch darüber sprechen, was im Verteidigungsfall alles passieren kann."

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