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Tag der offenen Tür Zum 175. Jubiläum: Besucher bekommen Einblicke in die Fassmer-Werft

Die Fassmer-Werft feiert 175-jähriges Jubiläum. Deswegen lud das Berner Unternehmen zum Tag der offenen Tür ein. Was es zu sehen gab.
07.09.2025, 17:15 Uhr
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Von Jana Barkei

Kurz vor 11 Uhr fanden sich die Menschen vor der Schranke des Fassmer-Geländes bereits in langen Reihen ein. Ob zu Fuß, mit dem Rad, mit der Fähre oder dem Auto – am Sonnabend, 6. September, zogen zahlreiche Interessierte in Richtung Werft in Berne, um zum 175. Jubiläum des Unternehmens einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Aufgeteilt auf drei Hallen bot die Firma den Besuchern am Tag der offenen Tür einen Einblick in ihre Arbeit, die Geschichte und die Jobpotenziale von Fassmer. Plus zahlreichen Attraktionen, die große und kleine Gäste unterhalten sollten.

Kaum hob sich die Schranke, pilgerten die Gäste los und ließen sich den direkten Abstecher zum Rundgang durch die Halle nicht nehmen. Manch einer schaffte es damit gar nicht durch bis hinten zur Bühne, wo ein paar Worte zur Begrüßung gesprochen wurden. Stattdessen ließen sie sich die Chance nicht nehmen, in der Halle Einblicke in den Arbeitsprozess bei Fassmer zu bekommen. Was vor 175 Jahren mit Dielenbooten aus Holz begonnen hat, entwickelte sich über die Jahre hinweg zu Jachten, Seenotrettern, Achterbahnwaggons und Windkraftelementen aus verstärktem Kunststoff. So konnten die Gäste beim Rundgang einen Einblick in die drei Stadien des Vakuuminfusionsverfahrens bekommen oder gar ganze Bootsrümpfe durchlaufen. Zwischen den Achterbahngondeln führte mancher Gespräche mit den Mitarbeitern, während sich andere darüber freuten, bei der Besichtigung Nachbarn, Freunde, Familienmitglieder und Arbeitskollegen zu treffen.

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„Ich hätte nicht gedacht, wie vielseitig Fassmer ist“, sagte Annika Schuirmann-Gerdes nach ihrem Rundgang. Besonders überrascht habe sie der dort ausgestellte Wagen der Wildwasserbahn des Heideparks. Sofort zieht sie ihr Handy hervor, auf dem sie vor Tagen noch ein Foto von sich auf eben jeder Wasserbahn gefunden hat, als sie diese vor vierzig Jahren gefahren hatte. Der Tag der offenen Tür bei Fassmer ist für sie ein bisschen wie ein Elternsprechtag, da ihr Sohn Mitarbeiter des Unternehmens ist und seine Mutter eingeladen hatte. „Ich bin stolz wie Oskar“, sagte sie, da Fassmer ein wichtiger Arbeitgeber in der Region sei.

Für viele der am Tag Anwesenden ist Fassmer nicht nur auf der Führungsebene ein Familienunternehmen. Zahlreiche Besucher sind Verwandte von Mitarbeitern und ebenfalls seit Generationen mit der Werft verbunden. „Mein Vater hatte hier in der Nähe eine Gastwirtschaft. Da war immer jemand von Fassmer da“, sagte Horst Schwerdt. Auch Wulf Böcker, Vorsitzender des Heimatvereins Farge-Rekum, hat sich einen Besuch nicht nehmen lassen. Erst sein Onkel und dann auch sein Vater haben bereits vor über 80 Jahren für Fassmer gearbeitet. „Ich kenne die Werft noch aus meiner Kindheit. Da waren die Flächen, die Mitarbeiterzahl und die Schiffe noch viel kleiner. Das ist enorm gewachsen. Es ist alles so riesig geworden“, erzählt er. Zudem sei die Werft ein wichtiger Arbeitgeber für die Menschen aus der Region. Viele seien nicht nur Arbeitskollegen und Arbeitskolleginnen, sondern auch Nachbarn.

Ein großes Jubiläum wie die 175 Jahre der Werft ist nicht nur eine Möglichkeit, in die Vergangenheit zu schauen, sondern auch ein Tag, an dem man in die Zukunft blickt. Die sechste Generation der Fassmers ist schon bereit, bald vollständig in den Familienbetrieb einzusteigen. Die Söhne von Harald Fassmer, der mit seinem Bruder Holger in fünfter Generation das Unternehmen leitet, waren beim großen Jubiläumsfest natürlich auch vor Ort. „Es ist auf jeden Fall beeindruckend. Die Firma war in unserer Kindheit schon jeden Tag Thema“, sagt Henrik Fassmer. Der Einstieg in den Familienbetrieb ist nicht nur persönlich ein großer Schritt, sondern auch eine große Entwicklung für die Familie und das Unternehmen. „Hier wurde Großes geleistet. Der Verantwortung sind wir uns bewusst und das wollen wir auch so an die nächste Generation weitergeben“, sagt Torge Fassmer. „Oder besser“, ergänzt Henrik Fassmer lachend.

Für die kommenden 175 Jahre wünscht sich Holger Fassmer, dass es den kommenden Generationen weiter gelingt, mutig und innovativ zu sein und nachhaltig zu wachsen. Er sagt: „Zum 200. Jubiläum möchte ich stolz auf das blicken, was die sechste Generation geschaffen hat."

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