Eine Stunde vor Sitzungsbeginn haben SPD, FDP, Grüne und UWL bei Bürgermeisterin Christina Winkelmann einen Dringlichkeitsantrag für den Schulausschuss eingereicht. Ihr Anliegen: Die Verwaltung möge berichten, ob ein im vorausgegangenen Fachausschuss beschlossener Brief an den Landrat auf den Weg gebracht wurde. Der Antrag verfehlte zwar die nötige Zweidrittelmehrheit, dennoch berichtete die Bürgermeisterin, dass sie den Brief "selbstverständlich" abgeschickt habe.
Anschließend wurde ein Antrag von Grundschulrektorin Eike Glimm behandelt. Die Schulleiterin wünscht sich im Namen des Kollegiums, drei Klassenräume der ehemaligen Eschhofschule für die Grundschule anzumieten. Die Lehrkräfte möchten die drei Räume ab dem Schuljahr 2023/2024 gerne als Kunst-/Werk- und Musikraum sowie für die Sprachförderung nutzen und in das Thema „Renovierung“ eingebunden werden. Glimm wünscht sich eine Begehung der Räume in nächster Zukunft, damit die Renovierung in den Sommerferien vorgenommen werden könne.
In einem Telefonat habe der Landkreis erklärt, dass er kein Problem darin sehe, die Planung bis Schulbeginn umzusetzen, berichtete Christina Winkelmann. Konditionen oder vertraglichen Inhalte seien dabei noch nicht besprochen worden. Für den gesamten Gebäudekomplex nannte sie einen Richtwert von circa 3500 Euro als Miete – inklusive Nebenkosten und Reinigung. Würde die Gemeinde Nebenkosten, Unterhaltung, Hausmeisterdienst und Reinigung selber tragen, beliefe sich die Kaltmiete auf rund 2100 Euro. Da der vierte Raum des Gebäudes von der Ortsgruppe Lemwerder des Deutschen Roten Kreuzes genutzt wird, reduziere sich der Betrag noch einmal. Die Kosten für die Renovierung der Räume seien von der Gemeinde zu zahlen, hatte der Landkreis der Bürgermeisterin in ihrem Telefonat mitgeteilt.
Nach ihren Auskünften an die stellte die Bürgermeisterin ihrerseits einige Fragen. Wissen wollte Christina Winkelmann, ob die Politik den Wunsch der Schule erfüllen wolle und die Räume angemietet werden sollen? Wenn ja, für welchen Zeitraum? Mit oder ohne Nebenkosten? Die Schulausschussmitglieder sprachen sich für ein unbefristetes Mietverhältnis mit einjähriger Kündigungsfrist aus. Beginnen solle die Miete im August. Das Säubern der Räume sollen fortan Reinigungskräfte der Gemeinde übernehmen, sodass eine Kaltmiete gezahlt würde. Verhandeln solle die Bürgermeisterin noch einmal über den Preis. Genannt wurde das Stichwort Familientarif.
Neues Mobiliar würde zudem mit weiteren 20.000 bis 25.000 Euro zu Buche schlagen. Da für die Herrichtung der Räume keine Haushaltsmittel zur Verfügung stehen, müssten diese als außerplanmäßige Ausgabe vom Gemeinderat genehmigt werden. Die nächste Ratssitzung ist für Donnerstag, 22. Juni, geplant.