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Kommentar über die Stasi-Unterlagen Ein fragwürdiger Umgang mit der deutschen Geschichte

Die Stasi-Unterlagenbehörde geht in das Bundesarchiv über. Norbert Holst findet es sehr fragwürdig, wie hier mit einer Institution aus der Wendezeit umgegangen wird.
26.09.2019, 20:32 Uhr
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Ein fragwürdiger Umgang mit der deutschen Geschichte
Von Norbert Holst

Sie ist ein Symbol für die friedliche Revolution von 1989: die Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen, im Volksmund Gauck-Behörde. Durchgesetzt wurde sie von DDR-Bürgerrechtlern, die im September 1990 die ehemalige Stasi-Zentrale in Berlin besetzten. Sie protestierten gegen den Plan der Bundesregierung, die Stasi-Akten einfach in das Bundesarchiv zu geben.

Doch nun wird die Behörde abgewickelt und ein Teil des Bundesarchivs. So haben es Union, SPD und FDP im Bundestag beschlossen. Die gute Nachricht: Die Opfer von Bespitzelung, Verfolgung und Zersetzung können weiterhin ihre Akten einsehen. Doch bei der Gauck-Behörde geht es eben um viel mehr als Aktenverwahrung. Sie bietet ein breites Informations- und Fortbildungsangebot, ihre Mitarbeiter mischen in politischen Debatten mit. Leider gibt es Hinweise, dass ausgerechnet dieser Teil des Auftrags künftig Schaden nimmt.

Es ist schon fragwürdig, wie hier mit einer Institution aus der Wendezeit und damit einem Stück deutscher Geschichte umgegangen wird. Nur noch peinlich ist es, dass dies ausgerechnet kurz vor dem 30. Jahrestag des Mauerfalls passiert.

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