Farbanschlag in der Bremer Innenstadt: Klimaschützer der "Letzten Generation" haben die Bremer Stadtmusikanten mit schwarzer Farbe übergossen. Sie soll symbolisch für das Öl stehen, durch dessen Verbrauch das Klima ungebremst fortwährend geschädigt werde, sagte Fabian Beese, der sich öffentlich zu der Tat bekannte.
Zusammen mit zwei Mitstreitern entrollte er anschließend ein Transparent mit der Aufschrift "Keine sichere Zukunft mit politischen Märchen". Die Aktivisten postierten sich damit direkt vor den Stadtmusikanten. "Wir wollen damit deutlich machen, dass verantwortliche Politiker weiterhin so tun, als müsse sich für den Klimaschutz nichts grundlegend ändern", sagte Beese. Das sehen die Aktivisten anders.
Beese fühlt sich nach eigenem Bekunden zu dieser Form des Protests gezwungen, um überhaupt Aufmerksamkeit zu finden. Er betont, als Vater eines dreijährigen Sohnes würde er gerne anders agieren, sieht sich aber gerade für seinen Sohn in der Verpflichtung, sich mit all seinen Kräften für den Klimaschutz einzusetzen.
Die Polizei nahm Ermittlungen wegen Sachbeschädigung auf und stellte die Personalien der drei Aktivisten fest. Sie war laut Polizeisprecher Bastian Demann am Freitag gegen 15.30 Uhr zu dem Einsatz an dem Bremer Wahrzeichen gerufen worden. Schließlich rückte noch die Feuerwehr an, um die Farbe wieder von den Stadtmusikanten zu entfernen. Sie stellte sich als verdünnte Wandfarbe heraus, die als wasserlösliche Mischung vergleichsweise schnell abzuputzen war.
Senatssprecher Christian Dohle reagierte auf die Aktion mit dem Hinweis, dass sich die Senatskanzlei vorbehält, sowohl strafrechtlich als auch zivilrechtlich gegen die Täterinnen und Täter vorzugehen. „Wer das Welterbe beschmiert, zerstört die Basis für eine konstruktive Diskussion", sagte Dohle.
In einer Presseerklärung verurteilte auch die Bremer CDU einen "sinnlosen Vandalismus" und sprach von "schwarzer zähflüssiger Farbe", die vom Hahn über den Sockel hinunter auf den Boden tropfe. "Die Beschädigung von Kulturdenkmälern schadet jedem noch so gut gemeintem Ziel“, wird Claas Rohmeyer zitiert. Wiebke Winter bescheinigte den Aktivisten, dass sie mit solchem Protest dem Klimaschutz einen Bärendienst erweisen. Sie forderte, dass zumindest die Kosten des Einsatzes in Rechnung gestellt werden.