Es klingt wie ein Luxusproblem: Weil die Wirtschaft in Bremen so gut läuft, wissen die Unternehmen gar nicht, wie sie all die Aufträge bewältigen sollen. Ihre Sorge: Sie finden künftig keine Fachkräfte mehr. Und das kann tatsächlich ein Problem werden. Die Klagen über einen Fachkräftemangel sind nicht neu. Noch nie hat er sich aber so stark gezeigt wie jetzt.
Dabei geht es nicht nur um den IT-Profi oder den Raumfahrtingenieur, auch Handwerker und Pflegekräfte fehlen. Und hier beginnt das Unverständnis. Denn in keinem anderen Bundesland ist der Anteil der Menschen ohne Arbeit so hoch wie in Bremen. Spätestens jetzt sollten Unternehmen reagieren und versuchen, dieses Potenzial auszuschöpfen.
Zum Teil wird das schon gemacht, aber eben noch nicht genug. Umschulungen, Weiterbildungen und Qualifizierungen sind nun wichtiger denn je. Sie könnten gerade auch für etwas ältere Menschen die Chance sein, noch mal neu anzufangen und den Pfad der Arbeitslosigkeit zu verlassen. Wenn das gelingt, gibt es eigentlich nur Gewinner: Menschen haben Arbeit, die Sozialausgaben sinken und auch Unternehmen profitieren – und scheitern nicht am eigenen Erfolg.
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