US-Präsident Donald Trump hat mit seinem Eintrag ins Gästebuch der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Israel für Stirnrunzeln gesorgt.
"Es ist eine große Ehre, mit all meinen Freunden hier zu sein", schrieb Trump und setzte darunter: "So fantastisch + werde nie vergessen". Kritiker stellten die Frage, ob vor allem die Formulierung "fantastisch" angesichts der Tragweite des Holocausts angemessen war. Die israelische Zeitung "Ha'aretz" schrieb, es handele sich um einen Eintrag, wie ihn nur Trump schreiben könne. Ein Reporter der "Times of Israel" schrieb auf Twitter: "Er hat vergessen zu schreiben: Bis nächsten Sommer!"
Auch der deutsch-israelische Historiker Mosche Zimmermann hat den Eintrag in das Gästebuch der Holocaust-Gedenkstätte kritisiert: "Das schreibt man, wenn man oben auf der Zugspitze steht und die Landschaft bewundert." Zimmermann ist emeritierter Professor der Hebräischen Universität in Jerusalem. "Das ist keineswegs passend für Yad Vashem, aber typisch für Trump", sagte er.
Im Internet wurde Vergleiche zu den Einträgen von Hillary Clinton und Barack Obama gezogen, die sich ausführliche äußerten und ihre Einträge mehr auf die Gedenkstätte bezogen.
Der ehemalige US-Präsident Barack Obama hatte im Juli 2008 eine ausführliche Nachricht in das Buch geschrieben:
"Ich danke Yad Vashem und all jenen, die für diese bemerkenswerte Institution verantwortlich sind. In einer Zeit von großer Gefahr und Versprechen, Krieg und Streit, sind wir gesegnet, eine so mächtige Erinnerung an das Potenzial des Menschen für ein großes Übel zu haben, aber auch für unsere Fähigkeit, aus der Tragödie aufzusteigen und unsere Welt neu zu machen.
Lassen Sie unsere Kinder hierher kommen und diese Geschichte kennenlernen, damit sie ihre Stimmen hinzufügen können, um die Botschaft "nie wieder" zu verkünden. Und erinnern wir uns an diejenigen, die nicht nur als Opfer, sondern auch als Einzelpersonen, gehofft und geliebt und geträumt haben, die Symbole des menschlichen Geistes geworden."
Hillary Clinton hatte bei ihrem Besuch in Yad Vashem folgende Botschaft in das Gästebuch geschrieben:
"Yad Vashem ist ein Beweis für die Macht der Wahrheit gegenüber der Leugnung, der Widerstandsfähigkeit des menschlichen Geistes gegenüber der Verzweiflung, des Triumphs des jüdischen Volkes über Mord und Zerstörung und eine Erinnerung an alle Menschen, dass die Lektionen des Holocaust niemals vergessen werden darf. Gott segne Israel und seine Zukunft."
Nach seinem Besuch in Israel reist Donald Trump weiter nach Rom, um Gespräche mit dem Papst zu führen. (dpa/jfj)