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Kommentar zur Affäre Maaßen Verbrannter Intrigant

Die Äußerungen des Verfassungsschutzpräsidenten Maaßen bieten Kanzlerin Merkel die Chance, auch Innenminister Seehofer loszuwerden - sie sollte sie nutzen, meint Politikredakteur Joerg Helge Wagner.
11.09.2018, 21:16 Uhr
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Verbrannter Intrigant
Von Joerg Helge Wagner

Na klar: Die Journaille hat die wohlabgewogenen Worte des Verfassungsschutz-Präsidenten erst nicht kapiert und dann auch noch blödsinnig falsch interpretiert. Diese Verteidigungsstrategie von Entscheidungsträgern, die Blech geredet haben, ist uralt, durchschaubar, wirkungslos – und damit ein weiterer Beleg für die Einfallslosigkeit und das mangelnde Gespür eines Hans-Georg Maaßen.

Politisch spannend bleibt die Frage, wie sehr Maaßen von seinem Dienstherrn, dem Bundesinnenminister, in­strumentalisiert wurde, um dessen Intimfeindin – der Kanzlerin – zu schaden. Wirklich überrascht wäre doch niemand, wenn Horst Seehofer den Chef des Inlandsgeheimdienstes nun eiskalt zum Pensionär und Bauernopfer machen würde, um von der fatalen eigenen Rolle in dieser wahrhaft staatsgefährdenden Farce abzulenken.

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Denn Maaßen ist „verbrannt“, wie man in seiner Branche so nett sagt. Während der Verfassungsschützer noch lang und breit räsonierte, ob und wann man ein Video vom Krawall in Chemnitz als authentisch bezeichnen darf, haben andere schnell und hart Konsequenzen gezogen: Die international tätige Sicherheitsfirma Securitas feuerte umgehend einen Mitarbeiter, der auf dem Video als pöbelnder Ausländerhasser zu erkennen war. Was der Mann offenbar gar nicht leugnete und damit die Echtheit der Aufnahme ebenfalls bestätigte.

Für Maaßen bleibt eine Referenz von AfD-Chef Alexander Gauland. Die beiden haben sich mehrfach getroffen und wohl auch verstanden. Folgerichtig hofft Gauland, dass Seehofer das Rückgrat habe, Maaßen zu verteidigen. Was für ein Trio: ein Bundesinnenminister in Daueropposition zur Regierungschefin, ein Parteichef, der den eigenen Laden nicht frei von Extremisten hält, und ein Verfassungsschützer, der das gar nicht so genau wissen will. Mit Gauland muss Merkel leben, aber die anderen beiden Intriganten sollte sie schnellstmöglich in die Wüste schicken.

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