Wer ein Elektroauto fährt, hat es in Bremen nicht immer leicht, Strom zu tanken. Die Brepark, nach eigenen Angaben größte Parkraumanbieterin in Bremen, hat auf diesem Feld nachgerüstet. Inzwischen gibt es in den meisten Parkhäusern jeweils zehn Ladesäulen, teilt Brepark-Geschäftsführerin Katja Krause mit. Das gelte für die viel genutzten Parkhäuser Pressehaus, Dom, Stephani, Ostertor/Kulturmeile, Am Brill sowie Am Sedanplatz. Im Laufe des vergangenen Jahres hatte die Brepark rund 60 nagelneue Stromstationen installiert. Jedoch sind diese rund neun Monate später weiterhin gesperrt und mit dem Hinweis versehen: „Dieser Ladepunkt wird in Kürze in Betrieb genommen. Wir bitten um Ihre Geduld.“
Warum funktionieren die Ladepunkte noch nicht? Ein Grund ist ein neues Bezahlsystem. Brepark-Geschäftsführerin Katja Krause verspricht: „In wenigen Wochen werden wir die ersten 20 Ladesäulen in den Breparkäusern Am Brill und Am Dom in Betrieb nehmen.“ Noch durchliefen sie eine Testphase, „mit der wir sicherstellen, dass alle Menschen mit ihren unterschiedlichen Park-Karten (Prepaidkarte, Easykarte, Dauerparkkarte oder Papierticket) ohne viel Aufwand laden können“, so Krause. Die Umrüstung des Bezahlsystems habe sich dafür umso komplexer gestaltet: Zunächst musste man Parktechnik und Abrechnungssystem synchronisieren und so eine Schnittstelle für alle Formen der Bezahlung schaffen.

Freie Parkplätze, wo die E-Ladesäulen im Breparkhaus Am Brill noch außer Betrieb sind.
Zuvor konnten Kunden der Brepark an inzwischen veralteten Ladepunkten durch das Lösen eines Parktickets ohne zusätzliche Kosten ihr E-Auto aufladen. Diesen Service hatte die Brepark in Zusammenarbeit mit der SWB angeboten, als es noch wenige Elektro-Autos in Bremen gab. Die Brepark könne dies aber nicht auf unbestimmte Zeit nahezu kostenfrei leisten, hieß es.
Etwa 40 Ladesäulen sind von Wesernetz noch nicht genehmigt
Abseits vom neuen Bezahlsystem gibt es laut Brepark einen weiteren Grund, warum die neuen Ladesäulen bislang nicht funktionieren. Wesernetz muss den Betrieb als Netzbetreiber erst genehmigen. Und bisher liegen Brepark nur für 20 der rund 60 E-Ladepunkte Genehmigungen vor. „Die restlichen Ladesäulen werden wir in Betrieb nehmen können, wenn Netzbetreiber Wesernetz die Genehmigungen dazu erteilt hat“, so Katja Krause. Für etwa 40 Ladesäulen habe die Brepark am 12. Juli 2023 die Genehmigungen beantragt – und wartet seitdem auf die Freigabe. Krause vermutet, dass es sich hier um „keine triviale Aufgabe“ handelt. Eine Nachfrage bei Wesernetz vom Montag blieb bis Dienstag unbeantwortet.
Unterdessen gibt es bei der Brepark weitergehende Pläne: Krause zufolge soll das Ladesäulennetz weiter ausgebaut und in 130 weitere Stationen im Stadtgebiet, unter anderem in Quartiersgaragen, investiert werden. Angedacht sei auch, im Stephani-Parkhaus einen Trafo für Schnellladestationen einzurichten. Dies sei Teil eines neuen Geschäftsfeldes: Die Brepark will selbst zum Stromverkäufer werden.