Erst hieß es, dass Claudia Bernhard im März sagen wird, wie es mit dem Klinikum Nord weitergeht. Jetzt heißt es, dass die Gesundheitssenatorin und Linkenpolitikerin frühestens im Juni die Fragen der Nordbremer Beiräte beantworten kann. Seit Monaten wollen Vegesacker, Burglesumer und Blumenthaler Fraktionsvertreter wissen, ob denn die Frühchenstation tatsächlich verkleinert wird und die Kardiologie eventuell vergrößert.
Dass sie aus einem Gesprächstermin im Frühjahr nun einen Termin im Sommer machen will, hat die Behörde in dieser Woche Ortsamtsleiter Oliver Fröhlich mitgeteilt. Mehrfach hat der Blumenthaler Verwaltungschef beim Ressort nachhaken lassen, wann die Senatorin nun Auskunft über die Zukunft der beiden Klinikabteilungen geben kann. Fröhlich brauchte ein Datum. Er ist es nämlich, der die Sitzungen eines Forums plant, in dem alle Nordbremer Stadtteilparlamente vertreten sind: des sogenannten Regionalausschusses.
Zuletzt hatte Bernhard im Dezember den Mitgliedern des Gremiums erklärt, was sie vorhat: dass Zahlen zur Kardiologie ausgewertet und eine wissenschaftliche Bewertung der Frühchenversorgung erfolgen soll. Doch die Analyse des Expertenberichts ist offenbar nicht so einfach. Sie dauert noch an. Und darum, erklärt Lukas Fuhrmann, kann der ursprüngliche Gesprächstermin mit den Stadtteilpolitikern nicht gehalten werden. Wann genau das Treffen im Juni nachgeholt werden soll, lässt der Sprecher der Gesundheitssenatorin offen.
Anders als Fröhlich: Ihm zufolge ist Termin mit der Behördenchefin und den Beiratsvertretern nun für Donnerstag, 10. Juni, geplant. So hat es ihm jedenfalls die Senatskanzlei am Dienstagnachmittag mitgeteilt. In welcher Form der Regionalausschuss zusammenkommen kann, ist noch unklar. Die Sitzung im Dezember war eine Online-Sitzung. An ihr hatten neben Bernhard auch Mediziner, Geschäftsführer und die Finanzchefin des Klinikverbundes Gesundheit Nord, dem das Krankenhaus an der Hammersbecker Straße angehört, teilgenommen.
Die Beiräte wollen, was auch die Leitung will: das Leistungsspektrum der Schwerpunktklinik ausbauen. Den Stadtteilpolitikern geht es dabei vor allem um die Kardiologie. Sie argumentieren, dass die Fahrt mit dem Rettungswagen in die Innenstadt zu lange dauert – und Nordbremer, die einen Infarkt haben, auch in Nord versorgt werden. Genauso wie werdende Mütter, bei denen das Kind vor dem errechneten Geburtstermin kommt. Darum fordern die Parteien, dass die Frühchenstation nicht verkleinert wird, wie es bisher geplant ist.