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AWG startet Crowdfunding-Plattform Ein Zeichen für die Ökologie

Mit einer Crowdfunding-Plattform möchte die Abfallwirtschaftsgesellschaft Bassum verschiedene Umweltprojekte unterstützen. Ideen von Vereinen oder Privatpersonen können ab sofort bei der AWG eingereicht werden.
28.06.2020, 16:10 Uhr
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Von Niklas Johannson

Landkreis-Diepholz. Die Abfallwirtschaftsgellschaft (AWG) Bassum hat eine neue Crowdfunding-Plattform entwickelt, um der Umwelt etwas Gutes zu tun. „Wir fühlen uns dem Umweltschutz verpflichtet“, betont AWG-Geschäftsführer Andreas Nieweler. Obwohl die AWG schon seit Jahren im Umweltschutz aktiv sei, möchte sie jetzt einen Schritt weitergehen. „Mit unseren großen Flächen, die wir für die Deponien benötigen, und den vielen Fahrzeugen sind wir jemand, der die Umwelt stark belastet. Jetzt wollen wir ihr etwas zurückzugeben“, sagt Nieweler. Und zwar wird die Abfallwirtschaftsgesellschaft in den kommenden Jahren Bürgern, Vereinen und Gruppen aus dem Landkreis Diepholz bei der Realisierung ihrer ökologischen Projekte unter die Arme greifen. „Wir wollen sinnvolle Projekte unterstützen, die Vereine und Einzelpersonen finanziell nicht eigenständig stemmen können“, sagt Nieweler.

Zusammen mit einem Start-up-Unternehmen aus Berlin hat die AWG eineinhalb Jahre lang diese Plattform entwickelt. „Wir wollen im Ergebnis erreichen, dass wir Umweltschutz, Nachhaltigkeit, Abfallwirtschaft und Recycling realisieren können, und eine bunte Vielfalt auf die Beine stellen“, erklärt Nieweler. Im Fokus der Plattform stehen die Themen Ökologie, Umwelt- und Naturschutz, Abfall- und Kreislaufwirtschaft und Ressourcenschutz sowie Umweltpädagogik und Umweltbildung.

Vor ein paar Tagen sind die ersten drei Projekte an den Start gegangen, die nun auf großzügige Spender und Unterstützer hoffen. Da ist zum einen das Reparatur-Café, das von der Bassumer-Agenda-Beauftragten Reinhild Olma geleitet wird. Sie wirbt um 400 Euro. „Wir würden uns über neues Werkzeug freuen, eventuell brauchen wir auch einen neuen Werkzeugschrank“, sagt Olma. Jeden vierten Sonnabend im Monat werden im Jugendhaus Fönix von 9.30 bis 12 Uhr Alltagsgegenstände repariert. „Dieses Projekt fördert soziale Kontakte und bietet einen Beitrag zur Abfallvermeidung“, lobt Nieweler. Die sieben ehrenamtlichen Personen seien in den vergangenen Monaten von Aufträgen förmlich überrannt worden. „Damit haben wir gar nicht gerechnet, aber es ist nun mal so, dass Handwerker heutzutage einfach keinen Toaster mehr reparieren. Von daher wäre neues Werkzeug wirklich hilfreich“, sagt Olma.

Beim zweiten Projekt wünscht sich der Präsident der Bürgerparkgesellschaft von 1875 Sulingen, Klaus Spehlbrink, für seinen Verein einen Mulcher, der zum Mähen und zur Laubaufnahme dient. „Unser Ziel ist es, unseren 3,3 Hektar großen Park weiterhin zu pflegen, um ihn noch lange erhalten zu können“, betont Spehlbrink. Aktuell müssen die Arbeiten zumeist von Hand gemacht werden. „Lediglich zweimal im Jahr können wir uns einen Mulcher ausleihen. Eigentlich brauchen wir ihn aber das gesamte Jahr“, sagt Spehlbrink, der sich rund 3800 Euro wünscht. Davon soll zudem ein Teil in die Wiederaufforstung des Parks gesteckt werden. „Der Bestand der Bäume ist deutlich weniger geworden, deshalb könnten wir auch etwas Geld für die Neupflanzung benutzen“, so Spehlbrink. Auch bei diesem Projekt hat die AWG sofort Unterstützung zugesagt: „Dieser Park schweißt uns alle zusammen und ist total unterstützungswürdig“, betont Nieweler.

Der Imkerverein Diepholz und Umgegend von 1898 bittet um Spenden in Höhe von 1 850 Euro. „Wir haben uns die Frage gestellt, wie effektiv Blühflächen eigentlich sind, und ob es eine Möglichkeit gibt, das zu überprüfen“, erklärt der erste Vorsitzende Peter Wagner. Die Antwort könnte eine Pollenanalyse bieten, für die Ausrüstung notwendig sei. Das Kernstück des Projekts sei eine digitale Kamera, die sich zur Dokumentation ans Mikroskop anschließen lasse. Umgesetzt werden soll das Projekt auf dem Gelände des BUEZ in Barnstorf. Im Laufe einer Vegetationsperiode soll dann in Feldversuchen festgestellt werden, welche Blütenpflanzen im Umkreis wachsen und von Insekten besucht werden.

Verschiedenste Projektideen können ab sofort auf www.awg-bewegt.de gemeldet werden. Die AWG überprüft nach Einreichung, ob die Rahmenbedingungen eingehalten werden und gibt das Projekt im Anschluss zur Finanzierung frei. Wer spenden möchte, kann dies ebenfalls auf der genannten Homepage tun. Abschließend betonte Nieweler, dass es noch viele unbekannte Projekte gebe, die nur darauf warten würden, endlich geweckt zu werden.

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