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Nach dem Rücktritt von Heike Sprehe Reimers-Bruns will Nord-SPD leiten

Die Blumenthaler Beiratssprecherin Ute Reimers-Bruns will sich auf dem Sonderparteitag der Nordbremer Sozialdemokraten am 22. September als Vorsitzende zur Wahl stellen.
30.08.2018, 18:33 Uhr
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Von Klaus Grunewald

Vegesack. Die SPD Bremen-Nord rotiert. Nachdem die Vorsitzende des Unterbezirks Bremen-Nord, Heike Sprehe, ihren Rücktritt erklärt hat, hält die Frage, wer ihr nachfolgen soll, die Genossen zwischen Grambke und Burg in Bewegung. Immerhin gibt es bereits eine Kandidatin. Ute Reimers-Bruns (55) will für das Amt kandidieren. Auf Nachfrage bestätigte die Blumenthaler Beiratssprecherin: „Ich stehe zur Verfügung.“

Schon an diesem Freitag kommt der Vorstand des rund 550 Mitglieder starken SPD-Unterbezirks Bremen-Nord zu einer Sitzung zusammen, um über den Rücktritt von Heike Sprehe und seine Konsequenzen zu beraten. Wer in ihre Fußstapfen treten soll, wird auf einem Sonderparteitag am 22. September entschieden. Bis dahin steht Sprehes Stellvertreter Niels Heide an der Spitze des Unterbezirks. Heide gehört dem Ortsverein Lesum an und ist Chef der nordbremischen Jungsozialisten. Er muss jetzt den Parteitag vorbereiten, auf dem auch über die Bewerberliste für die Bürgerschaftswahl im kommenden Jahr entschieden werden soll.

Heike Sprehe, die 2014 als Vorsitzende des SPD-Unterbezirks Bremen-Nord gewählt und im März dieses Jahres nur mit knapper Mehrheit im Amt bestätigt worden war (sie erhielt 35 von 69 Stimmen), begründet ihren Rücktritt mit dem fehlenden Rückhalt für ihre Arbeit in der Partei. Ihr sei daran gelegen, dass sich die SPD im Bremer Norden mit Blick auf die Bürgerschaftswahl geschlossen präsentiere, teilte Sprehe ihren Vorstandsmitgliedern mit. Mit einer neuen UB-Vorsitzenden sei ein positiver Aufbruch in Bremen-Nord möglich.

Sprehe, die verkehrspolitische Sprecherin der SPD-Bürgerschaftsfraktion ist und dem Ortsverein Schönebeck angehört, geht davon aus, dass die Blumenthaler Beiratssprecherin Ute Reimers-­Bruns diesen Aufbruch einleiten kann. Das ­bestätigt die 55-Jährige: „Heike Sprehe hat mich gebeten, zu kandidieren. Das werde ich auf dem Sonderparteitag am 22. September tun.“

Als Kandidat für den UB-Vorsitz war im März auch der Blumenthaler Ortsamtsleiter Peter Nowack im Gespräch. Er hatte auf dem damaligen Parteitag gemahnt, dass die Bremer SPD vor der Bürgerschaftswahl im Mai 2019 deutlich mehr Gas geben müsse. Ein Appell, der sich auch an die Adresse des UB-Vorstands mit Sprehe an der Spitze richtete. Allerdings hatte Nowack damals auch deutlich gemacht, dass er nicht gegen Sprehe kandidieren werde. Von sich aus werde er auch am 22. September nicht antreten, erklärte Nowack am Donnerstag auf Anfrage, fügte aber hinzu: „Wenn man mich ansprechen und auffordern würde, mich zur Wahl zu stellen, würde ich darüber nachdenken.“

Heike Sprehe hatte das Amt der UB-Vorsitzenden 2014 von Reiner Holsten übernommen, der 2009 berufen worden war und bis 2015 auch der Bremischen Bürgerschaft angehörte. Der Chef des SPD-Ortsvereins Burgdamm zählte auf dem Wahlparteitag im März zu den schärfsten Kritikern der Schönebeckerin und beklagte, dass die SPD Bremen-Nord zuletzt auf keinem Politikfeld Profil gewonnen habe. Dabei benötige man jetzt Aufbruch und Orientierung.

Holsten verweist in diesem Zusammenhang auf engagierte junge Parteimitglieder in Bremen-Nord, zu denen er auch den Lesumer Niels Heide zählt. Heide, so der Burgdammer, sei als stellvertretender UB-Chef eigentlich als Erster zu fragen, ob er sich um den UB-Vorsitz bewerben wolle. Dessen Antwort ist indes eindeutig: „Ich kandidiere mit Sicherheit nicht für den Vorsitz und will die Arbeit als Stellvertreter fortsetzen, die mir viel Spaß macht.“

Der Rücktritt von Heike Sprehe macht nach Holstens Einschätzung deutlich, dass die Nordbremer SPD vor einem Generationswechsel steht. Hoffnungsvolle personelle Angebote sieht der einstige UB-Chef bei denjenigen Jusos, die bereits in einigen Nordbremer Ortsvereinen Spitzenämtern bekleideten.

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