Die Eisbären Bremerhaven haben ein dickes Ausrufezeichen gesetzt: Dank einer starken Defensivleistung gewannen die Zweitliga-Basketballer beim Tabellenzweiten Tigers Tübingen mit 80:69 (44:43). "Ich bin sehr froh, dass wir einen Weg gefunden haben, ein knappes Spiel zu gewinnen und die zwei Punkte nach Hause zu bringen", sagte Eisbärentrainer Steven Key. "Endlich hat mal alles zusammengepasst. Das ist in dieser Saison nicht so oft passiert."
Tatsächlich war der Überraschungscoup in Tübingen erst der achte Saisonsieg für Bremerhaven, nach 19 Spieltagen beträgt der Abstand zu Rang acht, der den Einzug in die Play-offs bedeutet, weiterhin vier Punkte. Nach dem jüngsten Rückschlag beim 70:77 in Nürnberg lässt dieser Auftritt in Tübingen nun indes wieder darauf hoffen, dass die Eisbären zu mehr Konstanz finden und mal eine kleine Siegesserie starten können. Bremerhaven leistete sich zwar 21 Ballverluste, machte dies aber mit einer herausragenden Verteidigung mehr als wett. Die Eisbären schnappten sich insgesamt 47 (!) Rebounds, davon 33 unter dem eigenen Korb.
"Diese Reboundquote war entscheidend für den Ausgang des Spiels", sagte Steven Key. "Das Team hat heute in der Verteidigung einen Wahnsinns-Job gemacht." Großen Anteil daran hatte der Eisbären-Kapitän: Robert Oehle kam allein auf 16 Rebounds. Und weil der Routinier zudem mit 18 Punkten bester Werfer war, gab es ein dickes Lob seines Trainers: "Robert hat sein bestes Spiel für uns gemacht", sagte Key. "Nicht nur wegen der Punkte, sondern vor allem auch unterm Brett. Er war heute da für uns."
Neben Oehle waren indes noch weitere Gästeakteure voll da. Etwa Matt Frierson, der fünf Dreier versenkte und auf 15 Zähler kam. Oder auch Matt Freeman, der ebenso wie Oehle zwei zweistellige Werte erreichte und mit 13 Punkten und elf Rebounds ein sogenanntes Double-Double erzielte. Und nicht zu vergessen die beiden Point Guards Simon Krajcovic und Lennard Larysz, die sehr mannschaftsdienlich agierten und auf jeweils acht Assists kamen. In Summe waren dies die Zutaten, die nötig waren, um in Tübingen zu bestehen. Bei wechselnden Führungen hatte Bremerhaven in der 32. Minute noch mit 57:60 zurückgelegen. Die Entscheidung fiel dann Mitte des Schlussviertels, als sich die Eisbären mit einem 9:0-Lauf auf zwölf Punkte absetzen konnten. Und es war Oehle, der diesen Lauf mit einem Dunking zum 76:64 beendete (38.).
Die Eisbären hatten in diesem Auswärtsspiel erneut auf Topscorer Jarelle Reischel verzichten müssen, der aufgrund von Achillessehnenproblemen nun schon zum dritten Mal in Folge ausfiel. "Das ist sehr bitter", sagte Geschäftsführer Nils Ruttmann. "Ich hoffe, dass wir Jarelle schnell wieder fit bekommen", sagte Headcoach Key. Zudem hatte sich im Vorfeld der Partie die avisierte Nachverpflichtung von Corey Manigault zerschlagen. Der 2,06 Meter große Center sollte dem Eisbären-Kader auf der Position fünf mehr Tiefe verleihen. Manigault hat indes im Probetraining nicht überzeugen können, nach einer langen Spielpause habe ihm die körperlicher Fitness gefehlt, erläuterte Ruttmann. Der Amerikaner hätte Bremerhaven somit nicht umgehend weiterhelfen können und ist inzwischen wieder abgereist.
Die Suche nach einer Verstärkung geht also weiter, das Transferfenster ist noch bis zum 15. Februar geöffnet. "Wir arbeiten mit Hochdruck daran", sagte Ruttmann. Nach Informationen des WESER-KURIER gibt es mehrere vielversprechende Kandidaten. Schon an diesem Montag könnte ein weiterer Center zum Probetraining kommen. Sportlich geht es am kommenden Sonnabend, 4. Februar, um 19 Uhr mit einem Heimspiel gegen Leverkusen weiter. Die Partie gegen die Giants macht den Auftakt zu einer englischen Woche: Am Mittwoch, 8. Februar, erwarten die Eisbären die Kirchheim Knights (Beginn 19.30 Uhr), am Sonnabend darauf reist Bremerhaven nach Paderborn.
Eisbären Bremerhaven: Frierson (15), Larysz (6), Breitlauch (2), Krajcovic (5), Freeman (13), Oehle (18), Norl (10), Meyer, Stovall (9), Vanachlocha (2).