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Basketball Neue Spieler in Sicht: Wie die Eisbären Bremerhaven die Zukunft planen

Die Eisbären Bremerhaven haben eine aufregende Saison hinter sich. Trotz Ausscheiden im Play-off-Viertelfinale ziehen sie ein positives Fazit und blicken auf die kommende Saison. Was erwartet die Fans?
12.05.2025, 18:21 Uhr
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Neue Spieler in Sicht: Wie die Eisbären Bremerhaven die Zukunft planen
Von Florent Comtesse

Der Grill wurde noch mal angeschmissen, bevor die Basketballer, Trainer und Verantwortlichen des Zweitligisten Eisbären Bremerhaven nach dem Aus im Play-off-Viertelfinale gegen Gießen verdient in den Urlaub dürfen. Noch einmal bei strahlendem Sonnenschein zusammen sitzen und die Saison, bei der man von der Bundesliga träumen durfte, Revue passieren lassen – und dabei sogar den ein oder anderen Teamkameraden, mit dem man kürzlich noch auf dem Parkett stand, Lebewohl sagen. Das ist Teil des Sportlerlebens.

Hinter den Bremerhavenern liegt eine turbulente und nervenaufreibende Saison – mit vielen Unsicherheiten und Erfolgen. Doch welches Fazit ziehen die Verantwortlichen und Spieler? Was will man in Zukunft erreichen? Der WESER-KURIER gibt einen Überblick.

Das Resümee

Eisbären-Geschäftsführer Johannes Marggraf, der vor der Saison noch in der Stahlindustrie tätig war, blickt trotz des Ausscheidens im Play-off-Viertelfinale auf eine erfolgreiche Serie zurück, auch wenn sie turbulent begann. "Es war eine sehr anstrengende Saison, aber wie sich das entwickelt hat, das hätten wir uns nicht zu träumengewagt", sagt der Boss des Vereins mit Stolz. Einen XXL-Umbruch hatte der Klub von der Nordseeküste im vergangenen Sommer durchzumachen; ein neues Trainerteam um Cheftrainer Steven Esterkamp, ein bis auf Urgestein Adrian Breitlauch und Rückkehrer Daniel Norl komplett neuer Kader und neue Manager inklusive.

Auch deshalb hielt sich die Enttäuschung über das jähe Ende der Bundesliga-Träume in Grenzen, so Marggraf: "Es war eher die Traurigkeit darüber, dass die Saison vorbei ist, weil sie allen Beteiligten so viel Spaß gemacht hat und eine Euphorie, auch intern, ausgelöst wurde. Die Play-offs haben die Intensität noch einmal richtig nach oben getrieben. Es fühlte sich ein bisschen an, als hätte man den Stecker gezogen." Nach der Enttäuschung hätte aber "das positive Fazit überwogen", dass man eine starke Saison gespielt hat.

Die sportliche Entwicklung

Nach dem großen Umbruch wieder Fuß in der 2. Liga zu fassen: Das war die grobe Zielsetzung, die sich die Eisbären-Bosse vor der Saison setzten. Und das gelang mit einer Bravour, dass man nach Siegen gegen Top-Teams und Erfolgsserien als Tabellenvierter sogar die Play-offs erreichte. Zu keinem Zeitpunkt in der Saison war man in die unteren Tabellenregionen gerutscht, zudem erfolgten zwei starke Siege bei den Eventspielen in der Bremer ÖVB-Arena. "Nach der vorletzten Saison, die sportlich sehr enttäuschend verlief und der großen Unruhe im Sommer, hatten einige Stimmen schon gesagt: Das war es jetzt wohl mit dem Projekt", erinnert sich der Eisbären-Geschäftsführer: "Es war für uns unglaublich hilfreich, dass die Mannschaft so früh so erfolgreich gespielt hat."

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Das bestätigt auch der US-amerikanische Trainer Steven Esterkamp, der im Sommer aus Paderborn kam und sein international bespicktes Team mit einem offensiven, aber disziplinierten System spielen ließ: "Es war eine kleine Achterbahn zu Beginn, aber die Spieler haben verinnerlicht, wie wir spielen wollen und gelernt zu siegen. Es wird für die kommende Saison wichtig sein, weiter zu wachsen und mehr Konstanz reinzubringen."

Die Neuzugänge

Sicherlich das Rückgrat des Erfolgs waren die starken Neuverpflichtungen, die in die Seestadt kamen. Besonders der kanadische Point Guard Elijah Miller (kam von den Edmonton Stingers) ragte als Topspieler mit insgesamt 509 Punkten und 256 Assists in 38 Partien heraus. Aber auch die anderen Neuen wie die US-Amerikaner Carlos Carter (314 Punkte, 33 Assists) und Jacob Biss (306 Punkte, 93 Assists) überzeugten – und konnten für die nächste Saison ebenso wie die deutschen Neuzugänge Hendrik Warner und Jordan Samare gehalten werden. Zudem bleibt auch Kapitän und Urgestein Adrian Breitlauch für weitere zwei Jahre. Trainer Esterkamp: "Es ist wichtig, dass wir einen Kern haben, um den wir das Team aufbauen können."

Auch die weiteren Neuzugänge wie Nils Owen Schmitz, Peter Hemschemeier und Anzac Rissetto hätten das Team vorangebracht, sagte Eisbären-Geschäftsführer Johannes Marggraf. Auch deshalb wolle man Spieler wie Anzac Rissetto, der als Ersatz für den Langzeitverletzten Till Isemann (Kreuzbandriss) kam, gerne halten, was aber aufgrund der Personalregulierungen in der Liga schwierig sei. Der Neuseeländer selbst würde gerne bleiben, wie er dem WESER-KURIER sagt: "Wenn es sich ergibt, dann stehe ich jederzeit bereit." Einzig der Transfer des US-Amerikaners Marquis Collins, dessen Vertrag vorzeitig beendet wurde, trübt die durchweg guten Verpflichtungen. Man suche für die kommende Saison bereits nach einem neuen Point Guard, zudem sei man laut Geschäftsführer Marggraf immer "offen, was auf dem Markt" passiert.

Die Heimstätte

Durch die Sanierung der Stadthalle Bremerhaven werden vier bis sechs Spiele in der kommenden Saison in der Bremer ÖVB-Arena ausgetragen. Das bestätigte die Vereinsführung bereits vor der zweiten Event-Partie gegen Jena Mitte April. Geschäftsführer Johannes Marggraf hofft darauf, dass auch bei den kommenden (Heim)-Auswärtsspielen so viele Zuschauer kommen wie zuletzt, als 2587 Zuschauer den Weg in die Bremer Arena fanden: "Es war eine tolle Stimmung in der Halle, das hat uns begeistert."

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Langfristig könnten die Eisbären im Falle einer Komplettsanierung der maroden Stadthalle auch mehrere Spiele in der ÖVB-Arena austragen – eventuell sogar die komplette übernächste Saison. "Wir gehen davon aus, dass wir in Bremen spielen, sobald der Sanierungsplan steht", sagt Marggraf. Ein kompletter Umzug aus Bremerhaven nach Bremen wäre allerdings ausgeschlossen.

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