- Was sagen die Eisbären zum harten Schlussprogramm in der Hauptrunde?
- Wie gehen die Profi-Basketballer den Spieltag in Bremen an?
- Ist das Spiel in Bremen eine Umstellung für die Seestädter?
- Warum wollen die Eisbären mehr Präsenz in Bremen zeigen?
- Ist die Bremer Stadthalle als dauerhafter Spielort denkbar?
Johannes Marggraf lacht laut. Nein, eine Basketball-Profimannschaft mit dem Namen Eisbären Bremen werde es nicht geben. Der Heimathafen für den Zweitligisten bleibt an der Nordseeküste. "Wir wollen nicht freiwillig weg, wir müssen", sagt der Geschäftsführer der Eisbären Bremerhaven. Der Grund dafür ist die Sanierung und auch die Kapazität der Stadthalle Bremerhaven. Die bereitet dem Verein künftig Probleme.
Die Lösung könnte mittel- und langfristig die ÖVB-Arena in Bremen sein. Dort sind die Eisbären am Sonnabend, 12. April, 18 Uhr, zum zweiten Mal in dieser Saison zu Gast. Gegner ist der Tabellenführer Science City Jena, der bereits für die Play-offs qualifiziert ist. In die Meisterrunde wollen auch die Eisbären einziehen. Doch es steht ein harter Schlussspurt bevor. Alles über die Pläne der Seestädter auf und neben dem Platz.
Was sagen die Eisbären zum harten Schlussprogramm in der Hauptrunde?
"Wir denken erst an die Play-offs, wenn wir sie erreicht haben. Bis dahin ist der Fokus immer auf dem nächsten Spiel. Das hat uns in dieser Saison auch so stark gemacht", stellt Steven Esterkamp, Headcoach der Eisbären, klar. Er freut sich auf das anspruchsvolle Programm bis zum Ende der Hauptrunde. Drei von vier der kommenden Gegner spielen um einen Platz in den Play-offs mit.
- Sonntag, 6. April: Nürnberg Falcons (14. Platz)
- Sonnabend, 12. April: Science City Jena (1.)
- Sonnabend, 19. April: Phoenix Hagen (6.)
- Sonnabend, 26. April: Gießen 46ers (3.)
Bremerhaven ist Fünfter in der Tabelle. Der erste Platz außerhalb der acht Play-off-Ränge ist vier Punkte entfernt. "Mindestens zwei Siege wären gut für uns", meint Marggraf. Für Coach Esterkamp sind die Begegnungen mit der Konkurrenz eine "willkommene Standortbestimmung". Das Auftreten seiner Jungs im Training und in den Spielen und deren "mentale Stärke" gebe ihm die Zuversicht, dass es mit dem Erreichen der Play-offs klappen könne.
Wie gehen die Profi-Basketballer den Spieltag in Bremen an?
Trainer Esterkamp und Shooting Guard Adrian Breitlauch sind sich einig: Der Spieltag in Bremen wird "keine große Umstellung für die Mannschaft" sein. "Ich freue mich schon auf Bremen. Da haben wir immer gute Spiele gemacht", meint Eisbären-Kapitän Breitlauch. Im September 2024 gelang beim Saisonstart in der ÖVB-Arena ein 111:64-Kantersieg gegen Rasta Vechta II. Sobald der Ball beim Tip-off in der Luft sei, sei der Fokus voll auf dem Spiel und nicht auf dem Spielort. Am Freitag vor der Partie mit dem Tabellenführer aus Thüringen trainieren die Eisbären in der Bremer Stadthalle. Am Spieltag selbst gibt es morgens ein Abschlusstraining in Bremerhaven, um Punkt 16.30 Uhr trifft sich das Team an der ÖVB-Arena. Die Spieler reisen übrigens mit ihren Privatautos an und nicht in einem Teambus. "In unserer Whatsapp-Gruppe organisieren wir dann Fahrgemeinschaften", verrät Breitlauch mit einem Grinsen.

Alles Kopfsache: Eisbären-Coach Steven Esterkamp weiß um die mentale Stärke seiner Mannschaft und glaubt an den Einzug in die Play-offs.
Ist das Spiel in Bremen eine Umstellung für die Seestädter?
Gut 45 Minuten dauert die Fahrt von Bremerhaven nach Bremen. Spieler und Trainer pendeln zwischen den Städten. "Es ist nicht so weit entfernt", sagt Esterkamp, der als US-Amerikaner ein anderes Verständnis von langen Autofahrten hat. Der benachbarte Bremerhavener Eishockey-Bundesligist Fischtown Pinguins klagte in der Zeit, in der die Eishalle in Bremerhaven belegt war, über die Strapazen der Pendelei nach Bremen. "Allerdings mussten die immer zum Training nach Bremen", betont Breitlauch und ergänzt: "Uns Spieler juckt die Anreise zum Spiel nicht."
Warum wollen die Eisbären mehr Präsenz in Bremen zeigen?
Die Sanierung der Stadthalle Bremerhaven sorgt für Ungewissheit beim ambitionierten Basketball-Zweitligisten. "Für uns ist jetzt schon klar, dass wir während der Bauarbeiten nicht in Bremerhaven spielen werden", stellt Geschäftsführer Marggraf klar. Er rechnet mit "vier bis sechs Spielen", die die Eisbären in Bremen austragen werden. Sobald ein Termin für die Sanierung steht, soll das Pensum erhöht werden. Dafür sind die Eisbären auf eine volle Halle in Bremen angewiesen. Etwa 20.000 Euro an Mehrkosten kommen auf den Klub zu, wenn sie in der ÖVB-Arena auflaufen. Zwischen 2500 und 3000 zahlende Fans braucht es, damit das Gastspiel in Bremen "finanziell sinnvoll ist". Die Eisbären wollen sich daher eine größere Zuschauerschaft an der Unterweser aufbauen.
Der Klub weiß, dass ein Kern der alteingesessenen Fans den Weg aus Bremerhaven nicht mitgehen wird. Es überwiege aber insgesamt das Verständnis für die unfreiwillige Verlegung des Heimspielortes. Für die treuen Unterstützer biete der Verein zudem einen Shuttle-Bus an.
Ist die Bremer Stadthalle als dauerhafter Spielort denkbar?
"Wir wollen mit den Spielen in Bremen antesten, ob der Spielort für uns funktioniert", erklärt Marggraf. Die Eisbären haben eine Lizenz für die 1. Basketball-Bundesliga beantragt. Dort muss der Heimspielort ab der Saison 2032 mindestens 4500 Menschen Platz bieten. In die Stadthalle Bremerhaven passen aktuell zwischen 3500 und 4000 Zuschauer. Der Geschäftsführer glaubt, dass noch "Bewegung" in die Bremerhavener Sanierungspläne kommen wird. In den nächsten Tagen sollen erste Neuigkeiten offiziell verkündet werden. Es sieht wohl danach aus, als könnten die Eisbären ab Sommer die erforderte Zweitliga-Mindestkapazität von 1500 Zuschauern aufbieten. So viel ist jetzt schon sicher: Die Eisbären werden Bremerhaven weiterhin im Namen tragen, aber wenn es in Bremen gut läuft, dürfte die Stadt bald mehr Zweitliga-Basketball zu sehen bekommen als sonst.