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Fischtown Pinguins Gudlevskis Patzer leitet die Pleite ein

Der amtierende Meister EHC München gewinnt bei den Fischtown Pinguins mit 4:0 und sorgt für neue Spannung im Play-off-Halbfinale. "Es sollte heute nicht sein", sagte Pinguins-Trainer Thomas Popiesch.
05.04.2024, 22:12 Uhr
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Gudlevskis Patzer leitet die Pleite ein
Von Frank Büter

Mit einer beeindruckenden Leistung hat der EHC München für neue Spannung im Halbfinale der Deutschen Eishockey-Liga DEL gesorgt: Der amtierende Deutsche Meister gewann am Freitagabend das dritte Play-off-Spiel bei den Fischtown Pinguins in Bremerhaven mit 4:0 (1:0, 1:0, 2:0) und verkürzte in dieser Best-of-Seven-Serie auf 1:2. Der Gästeerfolg in der abermals ausverkauften Bremerhavener Eisarena war dabei vollauf verdient. München war aktiver, dominierte über weite Strecken das Spiel und brachte viel mehr Scheiben vor und auf das Pinguins-Tor.

"Es sollte heute nicht sein", sagte Pinguins-Trainer Thomas Popiesch im Gespräch mit dem übertragenden Sender Magenta Sport. "Wir haben zu viele Zweikämpfe verloren, das war der entscheidende Grund. Aber wir müssen auch die eine oder andere Situation besser lösen", so Popiesch. Die Mannschaft solle sich nun sammeln, schließlich geht es schon an diesem Sonntag um 17 Uhr mit Spiel vier in München weiter.

Auf Bremerhavener Seite gab es personell eine Veränderung im Aufgebot: Verteidiger Anders Grönlund, der am Mittwoch erst ins Line-up zurückgekehrt und dann aber verletzungsbedingt im Schlussdrittel ausgefallen war, musste nun auch für diese Partie passen. Für Grönlund rückte somit wieder Gregory Kreutzer an die Seite von Vladimir Eminger – dieses Duo hatte auch schon beim 3:0-Erfolg in Spiel eins die erste Defensivreihe gebildet. Ansonsten war Thomas Popiesch in der glücklichen Lage, sämtliche Reihen unverändert aufs Eis zu schicken. Das Ziel für diesen Abend war dabei klar formuliert: Die Pinguins wollten den Heimauftritt nutzen, um mit einem dritten Sieg im dritten Spiel den Druck auf München zu erhöhen und zugleich in dieser Serie für eine kleine Vorentscheidung zu sorgen.

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Der Gast wiederum hatte angekündigt, aufs Gaspedal treten zu wollen: Die Mannschaft habe den Charakter und die Qualität, diese Serie zu drehen, hatte Yasin Ehliz angekündigt. "Ein 0:3-Rückstand wäre gegen diese Bremerhavener Mannschaft fast unaufholbar", sagte Kai Hospelt, DEL-Spieler des Jahres 2012 und Experte bei Magenta Sport.

Die Pinguins verzeichneten den besseren Start mit guten Chancen von Lukas Kälble, Markus Vikingstad und Ross Mauermann, die Führung aber erzielte München – und zwar mit Unterstützung von Pinguins-Goalie Kristers Gudlevskis. Der nach der Hauptrunde zum DEL-Torwart des Jahres gekürte Lette spielte den Puck direkt in den Schläger von Konrad Abeltshauser, der freistehend keine Mühe hatte, diesen groben Patzer zu bestrafen (7.). "Man braucht auch mal ein bisschen Glück", freute sich der Torschütze über das Geschenk zum Führungstreffer.

"Fehler passieren, das gehört zum Sport", sagte Pinguins-Akteur Nino Kinder. "Kristers hat uns dahin gebracht, wo wir jetzt stehen", sagte Bremerhavens Geschäftsführer Hauke Hasselbring. "Da muss man ihm auch mal einen Fehler zugestehen." Gudlevskis steckte den Patzer derweil gut weg und war nur kurze Zeit später wieder voll auf dem Posten, als er mit einer tollen Parade gegen Markus Eisenschmid das 0:2 verhinderte. Die physisch starken Münchener hatten in diesem ersten Drittel zwar mehr Schüsse (9:4), die Qualität der Chancen aber war auf Bremerhavener Seite höher. Unter anderem scheiterte Alex Friesen in Überzahl an EHC-Keeper Mathias Niederberger.

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"Wir kennen die Spielweise des Gegners und müssen das Tempo hochhalten", hatte Münchens Co-Trainer Niklas Hede als Devise für das zweite Drittel ausgegeben. Gesagt, getan. München drückte, Bremerhaven lief zumeist hinterher. Filip Varejcka vergab zunächst noch eine gute Gelegenheit, dann aber war es der Kanadier Trevor Parkes, der nach klugem Zuspiel von Maxi Daubner auf 2:0 erhöhte (25.). Bremerhaven war in dieser Phase sichtlich von der Rolle, verlor zunehmend die Zweikämpfe und ließ außerdem jegliche Torgefahr vermissen.

"Wir müssen schneller nach vorne spielen und wollen mehr Zeit in der Offensivzone verbringen", sagte Co-Trainer Alex Sulzer vor dem Schlussdrittel. Allen Bemühungen zum Trotz fand Bremerhaven aber nicht mehr in den gewünschten Rhythmus. Und als Maxi Kastner in Überzahl nach Zeitstrafe gegen Mauermann zum 3:0 traf, war der Widerstand endgültig gebrochen (53.). Mit einem Empty-Net-Goal machte Chris DeSousa dann den Deckel drauf (58.).

"Das war eine stabile Performance von uns", resümierte Münchens Trainer Toni Söderholm. "Wir sind nach fünf Minuten durchgestartet und waren heute besser als der Gegner." Überbewerten wollte der Ex-Bundestrainer diesen klaren Erfolg indes nicht: "Wir feiern das jetzt zehn Minuten und haken das dann ab. Schon am Sonntag müssen wir wieder für 60 Minuten hellwach sein."

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