Nachdem die Delmenhorsterin Rosemarie Weihe in der Nacht auf diesen Montag bemerkte, dass ihr Pedelec gestohlen worden war, war sie aufgewühlt: "Ich konnte die ganze Nacht lang kein Auge mehr zu bekommen." Unbekannte hatten ihr Rad, dass sie sich erst vor etwa einem Jahr für einen vierstelligen Betrag angeschafft hatte, aus ihrem Schuppen gestohlen. Darin habe ihr E-Bike abgeschlossen gestanden, neben Mülleimern und einem weiteren Fahrrad. "Zwischen 23 und 0 Uhr muss sich der Diebstahl zugetragen haben", schilderte sie unserer Redaktion.
Weil ihr Pedelec mit einem kleinen Ortungsgerät versehen war, konnte die 82-Jährige den Verbleib des gestohlenen Rades zunächst über ihr Smartphone nachverfolgen. "Mir wurde angezeigt, dass es sich an der Oldenburger Straße/Brauenkamper Straße befand", erzählte Weihe. Sie informierte die Delmenhorster Polizei über den Vorfall und machte sich auf den Weg zum angegebenen Standort. Dort angekommen gab es keine Spur des Pedelecs. Derweil hatte sich der Standort des Ortungschips aktualisiert, so Weihe: "Nun wurde das Rad in Ganderkesee angezeigt." Gemeinsam mit zwei Polizeibeamtinnen fuhr sie gegen 0.30 Uhr zur Adelheider Straße. "Die Polizei hatte das Gelände abgesucht." Über ihr Handy versuchte Weihe, einen Ton auf dem Ortungsgerät abzuspielen. Dieser hätte bei der Suche helfen können und sie zu ihrem Rad lotsen können. Ein Signal war allerdings nicht zu hören, die Beamtinnen wurden nicht fündig. Mehr konnten diese an Ort und Stelle nicht tun.
Dankbar für Unterstützung
Weihe ist über den Diebstahl verärgert, aber dennoch dankbar für die Unterstützung der Polizei: "Es muss mal erwähnt werden, was für eine gute Arbeit gemacht wurde." Darüber, dass die Beamtinnen versuchten, das Rad zu finden, freut sich Weihe: "Ich habe mich ernstgenommen gefühlt." Sie hofft weiterhin, dass ihr E-Bike gefunden wird.
Erst im vergangenen Monat konnte die Polizei einige gestohlene Fahrräder in Delmenhorst sicherstellen. Wie berichtet, hatten kürzlich zwei Frauen ihre Räder am Oldenburger Hauptbahnhof abgestellt, die gestohlen wurden. Eines der Räder war ebenfalls mit einem Ortungschips ausgestattet gewesen, mit dem die Fahrräder dann in Delmenhorst geortet werden konnten. Das Signal führte die Polizei in einen Schuppen, in dem sie nicht nur die beiden Räder fanden. Nach dem Öffnen kamen insgesamt sieben, zum Teil hochwertige Fahrräder und Pedelecs zum Vorschein.
Laut Polizeisprecher Albert Seegers ist es sehr clever, Fahrräder mit einem Ortungschip zu versehen: "Die Wahrscheinlichkeit ist dann höher, dass das Rad gefunden wird." Wenn der Fall eintreten sollte, rät Seegers aber zwingend die Polizei zu verständigen, und nicht auf eigene Faust zum angezeigten Standort zu fahren. So gehe man selbst einer Konfrontation aus dem Weg und die Polizisten könnten gegebenenfalls Tatverdächtige antreffen. Generell sei die Sicherung von Fahrrädern das A und O. "Besser sollte man diese an einen festen Gegenstand anschließen, damit man es nicht wegtragen kann", so Seegers. Zudem lohne es sich, in ein hochwertiges Schloss zu investieren. Denn je schwieriger es ein Dieb hat, desto eher lasse dieser von seinem Vorhaben ab.