Die Regenmassen im Winter könnten Folgen auf einen etablierten Brauch im Frühling haben: Die Osterfeuer in Ganderkesee stehen derzeit noch auf der Kippe. Das hat eine stichprobenartige Umfrage unserer Redaktion ergeben.
"Es ist wirklich noch offen, ob das Osterfeuer in diesem Jahr bei uns stattfinden kann", sagt beispielsweise Gerhard Menkens aus Hoykenkamp. In aller Regel findet das Event auf einer großen Weide hinter seinem gleichnamigen Gasthof statt. Doch die ist nach den regenreichen Wintermonaten, noch nie ist in dieser Region während der kalten Jahreszeit so viel Regen gefallen, kaum zu betreten. "Nur mit Gummistiefeln kann man darauf gehen, die Wiese ist viel zu nass." Deshalb brauche es jetzt mehrere Tage am Stück mit trockenen Bedingungen und bestenfalls reichlich Sonnenschein.
Wettertrend stimmt Menkens zuversichtlich
"Der Wettertrend stimmt mich zuversichtlich. Doch sollte es ein paar Tage stärker regnen, könnte es wirklich ein großes Problem werden", sagt der Hoykenkamper. Nachdem es in den vergangenen Tagen trocken und ein wenig sonnig war, soll laut verschiedenen Wettermodellen Anfang kommender Woche erneut ein bisschen Regen fallen. Danach könnte es, nach derzeitigem Stand, wieder trocken bleiben. Dann will der Gastronom eigenen Angaben zufolge auch eine Pumpe einsetzen, die Wasser auf der Weide absaugen kann.
Das Osterfeuer ist für Sonnabend, 30. März, geplant. Das Programm startet um 16 Uhr, das Brauchtumsfeuer soll um 18 Uhr entzündet werden. Über eine Woche vorher will sich Menkens festlegen, ob alles wie geplant stattfinden soll. Er erklärt: "Ich brauche eine Woche Vorlauf, um die Waren wie beispielsweise Bratwurst in großen Mengen zu bestellen." Das Osterfeuer gehört traditionell zu den umsatzstärkeren Tagen, in der Vergangenheit waren durchaus 1000 Menschen vor Ort. Sollte ein Feuer nicht möglich sein, findet das Oster-Familienfest auf seinem Gelände dennoch statt, berichtet Menkens.
Auch in Elmeloh ist noch nichts sicher
Auch in Elmeloh ist man beim hiesigen Heimat- und Ortsverein zuversichtlich, dass die Veranstaltung am Sonntag, 31. März über die Bühne gehen kann. Reinhard Siemer, Vorsitzender vom Heimat- und Ortsverein Elmeloh-Almsloh sagt aber: "Es ist sehr wetterabhängig. Wir hoffen, auf eine positive Entwicklung." Falls es im März noch reichlich regnen sollte, werde die Umsetzung der Veranstaltung schwierig. Wichtig sei, dass die Fahrzeuge für die Anlieferung von Brennmaterial problemlos auf die Wiese fahren können. Wenn das gewährleistet sein sollte, findet die Annahme den Angaben zufolge am 22. und 23. März statt.
Derweil plant der TSV Immer-Bürstel für den Sonnabend mit zwei Varianten. "Sollte der Wettergott mitspielen, findet das Osterfeuer natürlich statt. Ansonsten findet eine Osterfeier auf dem Sportplatz am Heidenwall statt", berichtet Ralf Brenner vom Verein. Aktuell sei es so, dass man die Fläche fürs Osterfeuer nur mit Ruderbooten überqueren könne.
20 Osterfeuer in der Gemeinde bisher angezeigt
Wie die Gemeinde-Sprecher Hauke Gruhn auf Anfrage mitteilt, sind bisher etwa 20 statt der üblicherweise rund 35 Osterfeuer angezeigt worden. Gemäß den Bestimmungen sind nur "Brauchtumsfeuer" gestattet. Dies bedeutet, dass eine Veranstaltung über mehrere Jahre hinweg bei der Gemeinde als Oster- oder Brauchtumsfeuer angemeldet sein muss, um legal zu sein. Jegliche andere Form von Feuern, wie das Verbrennen von Gartenabfällen, wird als unerlaubte Abfallentsorgung betrachtet und kann vom Landkreis Oldenburg als Ordnungswidrigkeit geahndet werden.
Die Brauchtumsfeuer dürfen ausschließlich in der Zeit von Karsamstag bis Ostermontag abgebrannt werden, und zwar jeweils von 18 bis 3 Uhr. Diese zeitliche Begrenzung soll sicherstellen, dass die Feuer in einem kontrollierten Rahmen entzündet werden und keine Gefahr für die öffentliche Sicherheit darstellen.