Es hätte ein Endspiel um den Relegationsplatz werden können, doch es wurde dann doch nur ein lauer Frühlingskick am letzten Spieltag der Fußball-Oberliga. Der SV Atlas Delmenhorst unterlag am Montagnachmittag mit 0:3 (0:1) beim VfV Borussia 06 Hildesheim. Bitterer als diese Niederlage war allerdings das Ergebnis am Freitagabend bei Germania Egestorf-Langreder für die Blau-Gelben gewesen, auch wenn sie dort unentschieden gespielt hatten. Das 2:2 (1:1) in Barsinghausen und der 4:1 (3:0)-Erfolg vom Rivalen TuS Bersenbrück am Sonnabend hatten die Relegationsträume vorzeitig platzen lassen.
Am letzten Spieltag hätte Atlas nun drei Punkte und zehn Treffer in der Tordifferenz auf Bersenbrück gutmachen müssen, um Platz zwei noch zu erreichen. An diese winzige theoretische Chance glaubte niemand mehr, und somit gab Atlas-Trainer Dominik Schmidt in Hildesheim mehreren Akteuren Spielzeit, die oft auf der Bank gesessen hatten. Im Vergleich zur Begegnung in Barsinghausen veränderte er die Startelf auf sechs Positionen. Zwischen den Pfosten gab Joel Kletta sein Oberliga-Debüt. Philipp Eggert, Thade Hein, Yuri Backhaus, Daniel Hefele und Mustafa Azadzoy rückten ebenfalls neu ins Team. Eggert musste allerdings frühzeitig wegen einer Knieverletzung wieder vom Feld (27.).
Atlas-Fans treffen verspätet ein
Hildesheim wechselte auch etwas durch. Am kommenden Sonnabend treffen die beiden Oberliga-Rivalen im Finale des Niedersachsenpokals erneut in Hildesheim aufeinander (13.45 Uhr), da wollte sich fünf Tage vorher niemand in die Karten schauen lassen. Zunächst passierte recht wenig auf dem Platz und auf den eher leeren Rängen des Friedrich-Ebert-Stadions. Die Atlas-Fans vom "Block H" trafen wegen einer Bus-Panne verspätet ein, nach ihrer Ankunft waren es immerhin 410 Zuschauer.
Die erste Großchance hatte Hildesheims Anton Pourfard, der die Latte traf (23.). Auf der Gegenseite schoss Steffen Rohwedder nach einem Ballgewin von Azadzoy völlig freistehend am Tor vorbei (37.). Eine Ecke leitete die Führung für die Gastgeber ein, die den zweiten Ball eroberten und durch einen 16-Meter-Schuss von Nikos Elfert das 1:0 erzielten (43.). Kurz nach dem Seitenwechsel legte Hildesheim nach: Erhan Yilmaz verwandelte einen Elfmeter zum 2:0 (48.). Backhaus hatte den Ball bei einer Grätsche im eigenen Strafraum mit der Hand berührt.
Schwarze Serie hat Bestand
Bei den Delmenhorstern klappte nun nicht mehr viel. Ein simpler Steilpass überrumpelte die Atlas-Abwehr, sodass Carlos Christel freie Bahn hatte, Kletta aussteigen ließ und zum 3:0 einschob (77.). Ousman Touray hätte das Ergebnis noch etwas freundlicher gestalten können, schoss nach guter Vorarbeit von Ibrahim Temin aber über das Tor (83.).
Es bleibt somit dabei: Der SV Atlas hat in Hildesheim noch nie gewonnen. Am kommenden Sonnabend wäre aus blau-gelber Sicht der richtige Zeitpunkt, um diese schwarze Serie zu beenden. Dann geht es um den Pokalsieg und den lukrativen Einzug in den DFB-Pokal. Ein lauer Kick ist dann ebenso wenig zu erwarten wie leere Ränge. Deutlich mehr als 2000 Zuschauer sollen es werden. Karten für das Endspiel wurden allerdings am Montag rund um das Spiel doch nicht verkauft. Darüber war zwar nachgedacht worden, aber der VfV 06 Hildesheim entschied sich letztlich dagegen.
