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Fußball-Regionalliga Bremer SV gewinnt bei Atlas Delmenhorst und träumt vom Klassenerhalt

Den Derbysieg beim SV Atlas Delmenhorst feierte der Bremer SV ausgiebig. Trainer Torsten Gütschow jubelte: "Wir haben das Endspiel, das wir alle wollten."
19.05.2023, 22:40 Uhr
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Bremer SV gewinnt bei Atlas Delmenhorst und träumt vom Klassenerhalt
Von Christoph Bähr

Es funkelte, glitzerte und knisterte im Fanblock des Bremer SV. Unter dem Motto "Schicki Micki" waren die Anhänger des Fußball-Regionalligisten zum Derby beim SV Atlas Delmenhorst gefahren. Goldenes Glanzpapier zierte den Zaun, und viele BSV-Anhänger sahen eher aus wie Partygänger. Das passte gut, denn der Freitagabend endete tatsächlich in einer großen Bremer Feier. Der Aufsteiger gewann mit 3:1 (0:0), und die Hoffnung auf den Klassenerhalt ist nun riesengroß. "Wir haben das Endspiel, das wir alle wollten", jubelte Trainer Torsten Gütschow.

Am kommenden Sonnabend empfängt der BSV den FC Teutonia Ottensen am Panzenberg (14 Uhr). Da sich die vor ihnen platzierten Teams noch gegenseitig Punkte wegnehmen, würden die Bremer im Falle eines Sieges mindestens auf den voraussichtlichen Relegationsplatz 14 klettern. "Wir haben es in der eigenen Hand. Das haben wir uns erarbeitet, seit Wochen spielen wir am Limit", betonte Gütschow.

Ereignisarme erste Halbzeit

Beim bereits abgestiegenen SV Atlas landeten die Bremer einen verdienten Sieg vor 1200 Zuschauern. In der ersten Hälfte fehlte dem Derby zwischen zwei Nachbarklubs, deren Fanlager sich überhaupt nicht mögen und das auch kundtaten, noch das Feuer. Der Bremer SV hatte mehr Ballbesitz. Die Delmenhorster standen zumeist sicher in der Defensive. Mit der ersten guten Chance wäre Atlas beinahe in Führung gegangen, doch BSV-Torwart Malte Seemann rettete gegen Marco Stefandl (42.). Auf der Gegenseite kratzte Willem Hoffrogge einen Schuss von Lukas Muszong gerade noch von der Linie (45.+1).

Den Start in den zweiten Durchgang verschliefen die Bremer komplett. Mattia Trianni setzte sich auf der linken Seite durch und passte an den Fünfmeterraum, wo Atlas-Angreifer Dimitrios Ferfelis völlig ungedeckt zum 1:0 einschoss (48.). "Danach haben wir eine tolle Moral gezeigt und sofort geantwortet", betonte Gütschow. Es dauerte nur zwei Minuten, bis Hamid nach einem Zuspiel von Nikky Goguadze den 1:1-Ausgleich erzielte (50.). "Es zieht sich durch die gesamte Saison, dass wir es nicht schaffen, eine Führung zu halten", ärgerte sich Atlas-Coach Dominik Schmidt.

Hamid bleibt beim Elfmeter cool

Das Derby wurde nun hitzig. Zwischen den Spielern gab es einige Wortgefechte und Nickligkeiten. Die besseren Möglichkeiten hatten weiterhin die Bremer, denen anzumerken war, dass sie das Spiel unbedingt gewinnen mussten. Die Vorentscheidung fiel in der 78. Minute: Der eingewechselte Herdi Bukusu legte sich im Delmenhorster Strafraum den Ball vor, lief gegen Hoffrogge, beide fielen hin und Schiedsrichter Timo Daniel entschied auf Elfmeter. Der Schütze Hamid musste die Lage des Balles mehrfach korrigieren, ließ sich aber nicht verunsichern und verwandelte sicher zum 2:1 (79.).

Ausgerechnet Hamid traf also doppelt in Delmenhorst. Der Flügelstürmer spielte noch vor eineinhalb Jahren für den Delmenhorster Bezirksligisten SV Tur Abdin, fand aber nicht den Weg zum SV Atlas, dem großen Klub der Stadt. Inzwischen ist Hamid ein Topspieler in der Regionalliga und wird zur SV Drochtersen/Assel wechseln. "Er hat eine enorme Qualität, das zeigt er schon die ganze Saison", unterstrich Gütschow.

Nach einem schlimmen Fehlpass von Florian Stütz gelang den Bremern in der Nachspielzeit sogar noch das 3:1 durch Bukusu (90.+4). Nach dem Abpfiff feierten Fans und Spieler der Gäste den Sieg laut und ausgiebig. Atlas-Trainer Schmidt sah dem Treiben zu und hielt frustriert fest: "Die feiern in unserem Stadion, und den meisten unserer Spieler ist das völlig egal. Die kümmern sich nur darum, wo sie in der nächsten Saison spielen."

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Info

SV Atlas Delmenhorst: Bansen – Hoffrogge (84. Eggersglüß), Volkmer (58. Erdogan), Cissé – Rauh, Stefandl, Schindler (70. Stütz), L. Touray (73. O. Touray) - Azadzoy - Trianni, Ferfelis (67. Rohwedder)

Bremer SV: Seemann – Warm, Gröger, Sauermilch, Burke – Orlick (68. Bukusu), Kasper – Nankishi (61. M. Diob), Muszong, Hamid – Goguadze (89. Waki)

Tore: 1:0 Ferfelis (48.), 1:1 Hamid (50.), 1:2 Hamid (79./Foulelfmeter), 1:3 Bukusu (90.+4)

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