Als der VfB Oldenburg vor rund zwei Wochen den SC Weiche Flensburg im Regionalliga-Spitzenspiel mit 4:0 besiegte, war Bastian Fuhrken unter den Zuschauern im Marschweg-Stadion. Nach dem Abpfiff bekam der Sportliche Leiter des SV Atlas Delmenhorst noch ein paar motivierende Worte von Oldenburgs Trainer Dario Fossi zu hören. "Er hat mir gesagt: Bei euch kann man sich darauf verlassen, dass ihr alles gebt. Er traut uns einen Sieg gegen Flensburg zu, das hat mich gefreut", erzählt Fuhrken. Fossis Worte waren natürlich nicht nur nett gemeint, sondern verfolgten auch ein bestimmtes Motiv: Wenn der SV Atlas an diesem Sonnabend sein Meisterrundenheimspiel gegen den Tabellenzweiten Weiche Flensburg (16 Uhr) nicht verliert, können die erstplatzierten Oldenburger am Sonntag mit einem Erfolg gegen die U21 des Hamburger SV nämlich vorzeitig Meister der Regionalliga Nord werden.
"Ganz klar: Wir wollen den VfB zum Meister machen", betont Fuhrken. "Wir spielen zu Hause und wollen die drei Punkte." Dass sie nun das Zünglein an der Waage im Titelkampf sein könnten, kommt den Delmenhorstern ganz gelegen. Dadurch erhält das Spiel gegen Flensburg eine besondere Note, denn rein sportlich geht es in der Meisterrunde für den SVA ja schon länger nicht mehr um so richtig viel. Allerdings sind die Voraussetzungen für einen Sieg gegen das Topteam aus Schleswig-Holstein eher schlecht, denn die Ausfallliste ist lang. Sehr lang. Florian Stütz, Nick Köster, Flodyn Baloki und Marek Janssen fehlen verletzt. Olivér Schindler ist gelbgesperrt. Efkan Erdogan hat nach seiner langen Verletzungspause wieder leichte Knieprobleme und setzt daher wohl vorsichtshalber aus. Kristian Taag ist noch nicht wieder richtig fit. Kerem Sari ist angeschlagen. Dimitrios Ferfelis hat erst kürzlich das Training wieder aufgenommen.
Flensburg fehlt der Routinier
Auch die Flensburger, die das Hinspiel mit 2:0 gewannen, können nicht in Bestbesetzung antreten, wenn sie zum ersten Mal überhaupt eine Partie in Delmenhorst bestreiten. Mit Patrick Herrmann fehlt der erfahrenste Akteur gelbgesperrt. Dazu dürften die Verletzten Ilidio Pastor Santos, Florian Meyer und Yves Mfumu weiterhin ausfallen. Dennoch hält Riebau fest: "Mit den ganzen Ausfällen wird es ganz schwierig für uns. Die Flensburger werden extrem motiviert sein und sind der Favorit. Wir wollen sie ärgern, so gut es geht."
Die Blau-Gelben haben in der Meisterrunde zwar noch nicht gewonnen, aber auch noch kein Heimspiel verloren. Im Delmenhorster Stadion spielten sie bisher dreimal unentschieden. "Wir wollen zu Hause ungeschlagen bleiben", unterstreicht Riebau. Zudem erwartet der Coach eine Reaktion seiner Spieler, denn mit der Leistung bei der jüngsten 0:1-Niederlage gegen die U23 von Holstein Kiel war er nicht zufrieden. "Das war das erste Spiel, in dem mir die Leidenschaft fehlte", verdeutlicht Riebau. "Sonst sind wir immer an unsere Grenzen gegangen, und das will ich gegen Flensburg wieder sehen. Wir wollen die Saison nicht ruhig ausklingen lassen, sondern wollen den größtmöglichen Erfolg in den ausstehenden drei Spielen."