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Fußball-Oberliga Wie sich die Gastspieler von Atlas Delmenhorst im ersten Test schlugen

Drei Mann trainieren derzeit beim Oberligisten mit, die noch keinen Vertrag haben. Für sie ist jeder Auftritt wichtig, um den Sprung zu schaffen. So lief der Test in Stenum für die Gastspieler und Neuzugänge.
01.07.2024, 10:56 Uhr
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Wie sich die Gastspieler von Atlas Delmenhorst im ersten Test schlugen
Von Michael Kerzel

Dass es im ersten Testspiel der Vorbereitung nach nur wenigen Trainingseinheiten noch nicht rund läuft, ist normal. Die gestandenen Spieler eines Vereins kommen erst langsam auf Betriebstemperatur und gewöhnen sich nach der Sommerpause an die Abläufe. Für einige Akteure sind die ersten Tage und Wochen jedoch die entscheidenden: die Gastspieler. Schaffen Sie es, die Vereinsverantwortlichen im Training und bei den ersten Auftritten zu überzeugen, ergattern sie einen Kaderplatz. Sonst geht die Vereinssuche weiter. Der Fußball-Oberligist SV Atlas Delmenhorst startete mit vier Gastspielern am Donnerstagabend in die Vorbereitung, drei von ihnen standen am Sonntag jeweils 45 Minuten gegen den VfL Stenum auf dem Rasen. Zudem präsentierten sich einige der Neuzugänge der Blau-Gelben erstmals. So ist der Stand der Dinge.

Nach den vielen Abgängen ist der Kader der Delmestädter noch nicht voll besetzt, vor allem auf den offensiven Außenbahnen herrscht Handlungsbedarf, da sich mit Ousman Touray und Shamsu Mansaray die Erstbesetzung auf den Flügeln verabschiedet hat. Derzeit steht kein gelernter Außenstürmer im Kader, auch wenn die eher zentral beheimateten Marcel Marquardt, Leonit Basha und Justin Dähnenkamp dort aushelfen können. Zudem ist der etatmäßige Außenverteidiger Ibrahim Temin eine Option für eine Position weiter vorne. Die drei Gastspieler Julian Quistorff, Rami Kanjo und Mohammed Sultani kamen bei der 2:3-Niederlage in Stenum jeweils außen zum Einsatz. Klar ist bereits, dass der Australier Prasiddha Paudyal kein Vertragsangebot erhält. "Läuferisch und vom Einsatz her war alles gut. Er hat es auch gut gemacht. Aber körperlich ist er nicht auf der Höhe. Der Sprung wäre zu groß. Daher ist er keine Option für uns", erklärte Atlas-Coach Dominik Schmidt.

Julian Quistorff: In der ersten 45 Minuten besetzte er gemeinsam mit Neuzugang Marcel Marquardt die Außenpositionen in der offensiven Dreierreihe hinter Mittelstürmer Steffen Rohwedder. Dem 20-Jährigen, der zuletzt beim VfB Lübeck II in der Oberliga Schleswig-Holstein auflief und nun aus beruflichen Gründen nach Delmenhorst gezogen ist, fehlte jedoch die Bindung zum Spiel. Er bekam nur selten den Ball und machte aus den wenigen Situationen wenig – bis zur 40. Minute, als er das Leder auf Rohwedder durchsteckte, der das 1:0 erzielte. "Er bleibt auch die nächste Woche dabei, damit wir uns ein Gesamtbild von ihm machen können und er die Zeit hat, sich an das Tempo und das Niveau zu gewöhnen. Dann zu schauen, ob es was wird", ordnete Schmidt ein. Für den ersten Test habe es der Offensivspieler "vernünftig gemacht".

Mohammed Sultani: Im zweiten Durchgang zeigte sich der 20-Jährige, der vergangene Saison für den SSV Jeddeloh auf knapp 300 Einsatzminuten in 14 Regionalligapartien kam, als Linksverteidiger. Ibrahim Temin ging dafür eine Position nach vorne. Er hinterließ einen guten Eindruck, machte viel Druck nach vorne und bereitete das zwischenzeitliche 2:1 von Justin Dähnenkamp mit einem guten Flankenlauf und einer genauen Hereingabe vor. "Ich finde, dass Mo es auf der Seite sehr gut gemacht hat. Er könnte jemand sein, der dazukommt, weil wir auf der Position Bedarf haben", meinte Schmidt.

Rami Kanjo: Der 23-Jährige kam in der zweiten Hälfte als rechter Flügelstürmer zum Einsatz. Er zeigte dabei gute Ansätze im Dribbling und belebte das Spiel – auch wenn er sich den ein oder anderen Ballverlust zu viel erlaubte. Allerdings wäre der Sprung für ihn groß, da er vergangene Saison für Hansa Friesoythe auflief und aus der Landesliga abstieg. "Klar ist, dass wir nur noch Jungs dazuholen, die uns weiterbringen und die Qualität haben. Da werden wir uns in Ruhe zusammensetzen und dann entscheiden", ordnete Schmidt ein.

Die Neuzugänge: Luca Kemna hielt im ersten Durchgang seinen Kasten sauber, zeigte dabei eine gute Parade. Ansonsten bekam er wenig zu tun, verzeichnete dabei lediglich bei einem Pass eine leichte Unsicherheit. Die voraussichtliche Nummer drei, Dominick Auras, hatte zunächst bei einem Elfmeter keine Chance, wehrte nach einer guten Stunde jedoch eine Hereingabe zu kurz mit der Faust ab, woraus letztlich das 2:2 resultierte. Er kassierte zudem noch einen dritten Treffer, nachdem Luca Liske frei vor ihm auftauchte. Michael Yeboah überzeugte im ersten Durchgang mit guter Zweikampfführung und defensiver Aufmerksamkeit, leistete sich jedoch auch einige unnötige Fehlpässe. Mats Kaiser in der Mittelfeldzentrale strukturierte die Partie souverän und übernahm über weite Strecken die Aufbauarbeit. Marcel Marquardt setzte kaum Akzente – was im ersten Durchgang allerdings auf die komplette Offensivabteilung zutraf. Nach dem Seitenwechsel verlor Milan Szybora als Linksverteidiger das Duell mit Stenums Christian Kohlhaupt, bevor dieser im Strafraum von Daniel Hefele gefoult wurde. Der 19-Jährige muss in seinem ersten Herrenjahr naturgemäß körperlich noch zulegen, spielte jedoch auch einige gute Pässe die Linie entlang. Routinier Josip Tomic stand noch nicht zur Verfügung.

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