Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Fußball-Regionalliga SV Atlas kassiert in Hamburg erste Niederlage in der Meisterrunde

In der ersten Hälfte fand der SV Atlas Delmenhorst nicht richtig ins Spiel, nach der Pause vergab er dann zu viele Chancen. Somit verlor der Fußball-Regionalligist unglücklich bei der U21 des Hamburger SV.
10.04.2022, 19:19 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
SV Atlas kassiert in Hamburg erste Niederlage in der Meisterrunde
Von Christoph Bähr

Rico Sygo konnte immerhin für sich verbuchen, Szenenapplaus von den gegnerischen Fans erhalten zu haben. Als der Torwart des SV Atlas Delmenhorst kurz vor dem Abpfiff einen heranstürzenden Gegenspieler per Hackentrick düpierte, staunten sogar die Anhänger des Hamburger SV nicht schlecht. Überhaupt sah es ganz gut, was die Delmenhorster in der zweiten Halbzeit boten, nur der Ertrag fehlte. Somit kassierte der SV Atlas beim U21-Team des HSV die erste Niederlage in der Meisterrunde der Fußball-Regionalliga Nord: Nach drei Unentschieden zum Auftakt verloren die Blau-Gelben am Sonntagnachmittag mit 0:1 (0:1). „Aufgrund der Leistung in der zweiten Halbzeit hätten wir einen Punkt verdient gehabt“, sagte Atlas-Trainer Key Riebau. HSV-Coach Pit Reimers erklärte: "Im zweiten Abschnitt hat Delmenhorst echt viel Druck gemacht, und wir haben die Punkte über den Kampf ins Ziel gebracht."

Riebau hatte im Vergleich zum 1:1 gegen Teutonia Ottensen nur eine Veränderung in der Startelf vorgenommen: Aus disziplinarischen Gründen blieb Flodyn Baloki auf der Bank. Seinen Platz in der Innenverteidigung neben Dominik Schmidt nahm Mittelfeldspieler Florian Stütz ein, weil die gelernten Abwehrspieler Kerem Sari und Kristian Taag weiterhin verletzt fehlten. Marek Janssen kam nach abgesessener Gelbsperre neu ins Team und spielte im Delmenhorster 4-4-2-System zusammen mit Tobias Steffen im Sturm. Oliver Rauh und Philipp Eggert bekleideten die Außenverteidigerpositionen. Nico Matern und Cerruti Siya bildeten das Mittelfeldzentrum. Marco Stefandl kam über rechts, Mattia Trianni über links.

100 Fans aus Delmenhorst

Insgesamt 200 Zuschauer sahen die Partie auf dem schmucklosen Platz an der Hagenbeckstraße. Zu hören waren nur die rund 100 Atlas-Fans. Mit den Anhängern im Rücken begann der SVA mit viel Schwung und kam gleich zweimal gefährlich in den HSV-Strafraum: Stefandls Schuss wurde abgeblockt (1.), Schmidts Kopfball nach einer Ecke ging vorbei (2.). Die Hamburger, die wegen Personalsorgen sieben U19-Spieler im Kader hatten, waren dagegen gleich mit ihrer ersten gelungenen Aktion erfolgreich. Aushilfsinnenverteidiger Stütz machte seine Sache insgesamt ordentlich, hatte aufgrund seiner Körpergröße aber Probleme bei hohen Bällen. Nach einem Chippass von Juho Kilo in den Strafraum der Gäste verlor Stütz das Kopfballduell gegen Timon Burmeister. Der Ball kam zum freistehenden Moses Otuali, der das 1:0 erzielte (11.). Sygo hatte den Schuss noch mit der Hand berührt, doch der Ball trudelte trotzdem über die Linie.

"Bis zum Gegentor haben wir vernünftig gespielt, aber danach war es zu wenig. Da fehlte die Stabilität, und wir haben die Räume nicht geschlossen", kritisierte Riebau. Der Zweitliga-Nachwuchs war bis zum Pausenpfiff des ukrainischen Fifa-Schiedsrichters Denys Shurman, der eine gute Leistung zeigte, überlegen, ohne sich viele Chancen zu erspielen. Pascal Polonski setzte sich in der Luft gegen Stütz durch und köpfte vorbei (15.). Viel mehr passierte bis zur Halbzeit nicht. Zur zweiten Hälfte kam Atlas-Kapitän Nick Köster für Steffen in die Partie und rückte auf die Sechser-Position. Ein Wechsel, der laut Riebau eine große Wirkung entfaltete: "Nick ist prädestiniert dafür, für mehr Stabilität zu sorgen. Und wir waren dann stabil."

Ferfelis trifft die Latte

Nachdem Sygo einmal stark gegen Otuali pariert hatte (56.), übernahm der SV Atlas zunehmend das Kommando. Nach einer Ablage von Trianni schoss Janssen aus 16 Metern knapp am Tor vorbei (60.). Eine scharfe Stefandl-Hereingabe wehrte HSV-Torwart Steven Mensah mit Mühe zur Ecke ab (66.). Überhaupt erarbeiteten sich die Delmenhorster nun viele Eckbälle, aus denen sie jedoch zu wenig machten. Die beste Ausgleichschance resultierte aus einem weiten Abschlag von Sygo. Trianni behauptete den Ball stark und legte ab für den eingewechselten Dimitrios Ferfelis, dessen Schuss Mensah an die Latte lenkte (83.).

Somit blieb es bei einer unglücklichen und unnötigen Niederlage für den SV Atlas, der in vier Meisterrundenspielen erst einen Treffer erzielt hat. Es fehlen ein echter Torjäger und manchmal auch die letzte Konsequenz im Abschluss. "Wir machen zu wenig Tore, das Problem besteht schon länger. Dadurch belohnen wir uns nicht, und das ist maximal bitter", sagte Riebau. "Wir hatten gegen den HSV erneut mehrere gute Umschaltsituationen, die wir nicht richtig ausgespielt haben. Und wenn wir die Chance zum Tor haben, müssen wir in diesen entscheidenden Momenten noch klarer und konzentrierter sein."

Lesen Sie auch

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)