Für die Saisonvorbereitung steht beim SV Atlas Delmenhorst so einiges auf dem Plan. Neben taktischen und konditionellen Schwerpunkten ist ein wichtiger Punkt dabei nicht zu vernachlässigen: Die teaminterne Hierarchie muss sich neu bilden. Fünf Spieler gehörten in der vergangenen Saison dem Mannschaftsrat des Fußball-Oberligisten an, davon sind jetzt aber nur noch Philipp Eggersglüß und Marlo Siech an Bord. Der bisherige Kapitän Mustafa Azadzoy, Florian Stütz und Philipp Eggert haben den Klub verlassen. Atlas war daher auch gezielt auf der Suche nach neuen Führungsspielern und ist zweimal fündig geworden: Nachdem mit Josip Tomic bereits der Kapitän des BSV Rehden verpflichtet worden war, kommt mit Mats Kaiser vom Regionalligisten Bremer SV nun ein weiterer potenzieller Leitwolf nach Delmenhorst.
Beim Trainingsauftakt am Donnerstagabend stellte Atlas den 27-jährigen zentralen Mittelfeldspieler als Zugang vor. Trainer Dominik Schmidt betonte: "Ich freue mich sehr, dass wir mit Mats Kaiser einen absoluten Führungsspieler gewinnen konnten. Mats hat in den vergangenen Jahren gezeigt, auf welchem Niveau er spielen kann. Er ist auf und neben dem Platz ein super Typ, auf den wir uns alle freuen können." Kaiser kommt auf 86 Regionalliga-Einsätze (vier Tore, fünf Torvorlagen) und drei Spiele im DFB-Pokal. Vier Jahre am Stück spielte er zuletzt für den Bremer SV. Davor war er schon einmal für den Verein vom Panzenberg aktiv sowie für den SSV Jeddeloh, den VfV 06 Hildesheim, den Blumenthaler SV und seinen Heimatklub FC Huchting.
Ein-Jahres-Vertrag unterschrieben
Kaisers Vertrag beim Bremer Regionalligisten lief aus, bei Atlas unterschrieb er nun einen Ein-Jahres-Kontrakt. „Die Gespräche mit Bastian Fuhrken und dem Trainerteam waren total offen und positiv. Ich freue mich auf die neue Herausforderung, eine neue Liga und das gesamte Team", erklärte Kaiser. Atlas-Sportvorstand Fuhrken stand schon länger mit Kaiser in Kontakt. Er sagte: "Wir wollten ihn schon im vergangenen Jahr zu uns holen, letztendlich ist Mats aber ein Typ Mensch, der nicht einfach den Verein wechselt, sondern sich zu 100 Prozent mit dem, was er macht, identifiziert. Somit steht er dann auch voll und ganz hinter seinem Verein und der Mannschaft. Wir freuen uns extrem, dass sich Mats jetzt für uns entschieden hat. Durch seine Zusage haben wir eine enorme Qualität im Mittelfeld, zudem bringt er ordentlich Erfahrung mit."
Kaiser ist Linksfuß und primär im defensiven Mittelfeld beheimatet. Dort hat Atlas durch den Abgang von Florian Stütz zum Bezirksligisten Frisia Wilhelmshaven einen Stamm- und Führungsspieler verloren. Diesen Platz könnte Kaiser einnehmen. Beim Bremer SV war er lange Zeit Stammkraft, spielte dann aber in der zurückliegenden Rückrunde nur noch wenig. Insgesamt 18 Pflichtspieleinsätze und eine Torvorlage stehen für den 27-Jährigen aus der abgelaufenen Saison zu Buche. Zum Abschied wurde er immerhin noch einmal kurz eingewechselt, als der Bremer SV das Finale um den Bremer Lotto-Pokal mit 3:0 gegen die SV Hemelingen gewann.
Bei Atlas ist Kaiser der siebte Zugang für die neue Spielzeit. Zuvor hatte der Oberliga-Dritte bereits Michael Yeboah (Rotenburger SV), Marcel Marquardt (Rotenburger SV), Josip Tomic (BSV Rehden), Milan Szybora (Hansa Rostock U19), Luca Kemna (SV Wilhelmshaven) und Dominick Auras (JFV Delmenhorst) verpflichtet. Verlassen haben den Klub Shamsu Mansaray, Ousman Touray (beide FSV Schöningen), Florian Stütz, Mustafa Azadzoy (beide Frisia Wilhelmshaven), Kerem Sari, Marvin Grone (beide Ziel unbekannt), Phil Gysbers (SV Meppen II), Luca Liske, Thade Hein (beide VfL Stenum), Philipp Eggert (FC Verden 04), Joel Kletta (VfL Wildeshausen) und Kilian Sanden (VfL Oldenburg).