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HSG Delmenhorst Oberligist fordert Flexibilität vom Handball-Verband

Der Handball-Verband hatte aufgrund der Corona-Pandemie die Saison Anfang Dezember 2021 unterbrochen. Im neuen Jahr geht es für die HSG Delmenhorst direkt los. Der Oberligist fordert Flexibiltät beim Spielplan.
04.01.2022, 12:18 Uhr
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Oberligist fordert Flexibilität vom Handball-Verband
Von Michael Kerzel

Vor sechs Wochen unterbrach der Handball-Verband Niedersachsen die Saison aufgrund steigender Corona-Inzidenzen. Und auch wenn derzeit viele Experten im Gesundheitswesen den Höhepunkt der Welle der Omikron-Variante erst in den kommenden Wochen erwarten, gehen die Handballer wieder auf die Platte. Der Oberligist HSG Delmenhorst empfängt am Sonnabend, 19.15 Uhr, die HSG Nienburg in der Stadionhalle.

Bis zu 500 Zuschauer dürften laut der Coronaverordnung Niedersachsens theoretisch live zuschauen, so viele werden es am Wochenende in Delmenhorst jedoch eher nicht werden. Die Bedingungen sind klar: "Wir haben das Hygienekonzept angepasst, es gilt 2G-plus. Vor Ort ist keine Testung der Zuschauer möglich, es muss also jeder geimpft oder genesen sein und ein aktuelles Negativ-Testergebnis mitbringen. Der Booster-Nachweis gilt auch", berichtet Jürgen Janßen von der HSG Delmenhorst. Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren sind von der 2G-plus-Pflicht ausgenommen. In der Halle müssen alle Zuschauer durchgehend eine FFP2-Maske tragen.

Haben sich die meisten Menschen mittlerweile an diese Maßnahmen gewöhnt, könnte es am Sonnabend zu einen Novum kommen: Es gibt eventuell keinen Stadionsprecher oder Musik, denn vor kurzem brachen Unbekannte auf dem Stadiongelände ein. "Die haben den Regieraum komplett leergeräumt, alles rausgerissen. Aktuell haben wir also keinen Verstärker, Mikrofone etc.", sagt Janßen.

Viele Heimspiele erst in Rückrunde

Die nahe Zukunft ist organisatorisch einigermaßen ungewiss, der sportliche Wert ist es ebenso: Die HSG musste das Heimrecht bei diversen Spielen aus der Hinrunde in die Rückrunde tauschen. Fünf der letzten Saisonspiele sollen die Delmenhorster nun daheim bestreiten. Doch kommt es überhaupt dazu? Ein Abbruch steht in der aktuellen Corona-Zeit ständig im Raum. "Der Verband will die Hinrunde unbedingt durchziehen und so ein sportliches Ergebnis bekommen. Wie sportlich das wäre, sei dahingestellt", meint Janßen. Er befürchtet, dass es nur eine Hinrunde gibt und in dieser hätten die Delmestädter wegen der wenigen Heimspiele einen Wettbewerbsnachteil gegenüber der Konkurrenz. Ohnehin könnte es kompliziert werden, sollte nur eine Hinrunde in die Wertung eingehen, da die Delmenhorster beispielsweise planmäßig erst Ende Februar erstmals auf die Hunte-Aue Löwen treffen werden – gegen mehrere andere Teams sind dann voraussichtlich bereits beide Partien absolviert.

Auch finanziell wäre ein vorzeitiger Saisonabbruch problematisch, da dann Einnahmen fehlen. "Wir sind durch starke Einsparungen unsererseits und dem Entgegenkommen der Stadt, dass keine Nutzungsentgelte für die Hallen gezahlt werden mussten, gut durch das Jahr 2021 gekommen", berichtet Janßen. Auch die Sponsorengelder blieben stabil. Doch dauerhaft brauche es Heimspieleinnahmen. "Wir hoffen daher natürlich schon, dass die Saison auch komplett zu Ende gespielt werden kann", fügt er hinzu. Eine andere Option wäre ein kompletter Abbruch, den das HSG-Urgestein jedoch nicht fordert. "Es ist eine schwierige Situation, aber der Verband müsste flexibler sein. Warum gibt es zwischen Mitte März und Mitte April mitten in der Saison einen ganzen Monat Pause?", moniert Janßen. Zudem sollte der Verband seiner Ansicht nach ermöglichen, auch im Juni noch zu spielen und so die Saison eventuell zu verlängern.

Klassenerhalt als primäres Ziel

In der kommenden Spielzeit wollen die Delmestädter weiter in der Oberliga vertreten sein, weswegen Janßen die Wichtigkeit der nächsten Partien betont. Die HSG steht zwar auf Rang fünf, doch der Abstand nach unten ist nicht groß. Drei Punkte mehr als der TuS Haren auf dem drittletzten Platz weisen die Mannen von Coach Jörg Rademacher auf. "Wir gehen davon aus, dass drei Teams aus der dritten Liga runterkommen und es dann drei Absteiger gibt. Wir müssen uns also am Riemen reißen", sagt Janßen.

Ein Vorteil gegenüber dem kommenden Gegner, der derzeit auf Platz zwei steht, ist die Vorbereitung. "Unsere Mannschaft konnte trainieren. Wie wir hören, ist die Halle in Nienburg gesperrt und deren Mannschaft konnte das nicht", berichtet Janßen. Verschoben werden kann die Partie jedoch nicht, da es keine Ausweichtermine gibt. "Der Verband hat den Vereinen die Pistole auf die Brust gesetzt: Maximal 14 Tage darf man ein Spiel verschieben, der Kalender ist proppevoll", sagt Janßen.

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