Leicht gefallen ist es den Verantwortlichen von Kickers Emden sicherlich nicht, die Fans um Spenden zu bitten. Sie betonen, dass sie vorher alles versucht hätten, um die Altschulden des Fußball-Oberligisten zu reduzieren. Die Spendenkampagne ist nun so etwas wie der letzte Strohhalm. Dass die Emder danach greifen, ist legitim und verständlich, einen faden Beigeschmack hat das Ganze aber.
Demütig und bescheiden ist der ostfriesische Verein in letzter Zeit nämlich nicht gerade aufgetreten. Vor der laufenden Saison wechselte ein namhafter Zugang nach dem anderen zu den Kickers, das dürfte einiges gekostet haben. Die vielen Neuverpflichtungen machte der neue strategische Partner Henning Rießelmann möglich. Er hat natürlich nichts mit den Altschulden des Vereins zu tun, sondern kam nach Emden, um ein schlagkräftiges Team aufzubauen.
Trotzdem wirkt es befremdlich, wenn ein Klub im Sommer groß auf dem Spielermarkt "einkauft" und nur wenige Monate später um Spenden bittet. Der eine oder andere Ligarivale, der mit dem Geld haushalten muss und in der Tabelle hinter Emden steht, wird sich seinen Teil denken.