Es war eine Nachricht, die allgemein für Freude sorgte: Teammanager und Betreuer Benno Urbainski kehrte beim SV Atlas Delmenhorst nach einer Herz-Operation zurück an den Spielfeldrand. Schnell richtete sich der Blick vieler dann wieder auf die Spieler, das nächste Spiel und die Tabelle. Dass die Protagonisten auf dem grünen Rasen beim Fußball im Mittelpunkt stehen, soll ja auch so sein. Aber das hier wird ausnahmsweise mal ein Loblied auf die Menschen im Hintergrund, die mit mindestens genauso viel Herzblut ihre Aufgaben erledigen. Die Betreuer. Die Zeugwarte. Die Platzwarte.
Natürlich schießen sie keine Tore und verhindern auch keine, aber oft sind sie es, die einem Verein überhaupt eine Identität geben. Wenn jemand etwas vom SV Tur Abdin Delmenhorst möchte, wendet er sich zuallererst an Süleyman Celik, den Betreuer. "Sülo" ist Abdin, er steht für diesen Klub wie sonst keiner. Als unermüdlicher Arbeiter im Hintergrund ist er zum Gesicht des SV Tur Abdin geworden. Immer ansprechbar. Immer hilfsbereit. Immer bescheiden.
Das trifft genauso auf Klaus Panzram zu. Was wäre ein Spiel des VfL Stenum ohne Panzram, der fast jeden Zuschauer persönlich begrüßt und dann seinen Posten neben der Auswechselbank bezieht? So ist es gefühlt schon immer am Kirchweg – und so bleibt es hoffentlich noch sehr lange. Panzram ist nicht nur Betreuer des ersten Herrenteams, sondern seit 1993 auch Stenumer Fußball-Obmann. Mit seiner freundlichen, ausgleichenden Art sorgt er ohne großes Aufsehen dafür, dass am Kirchweg alles ruhig bleibt.
Ein kleiner Schritt zur Vorstandsarbeit
Süleyman Celik engagiert sich zusätzlich zu seiner Betreuertätigkeit ebenfalls im Abdin-Vorstand. Das liegt durchaus nahe: Wer bereit ist, als Betreuer im Hintergrund die Arbeit rund um die Mannschaft zu verrichten, die eben gemacht werden muss, für den ist es ein kleiner Schritt zur Vorstandsarbeit. Auch dort gibt es Aufgaben zu erledigen, die keinen öffentlichen Applaus hervorrufen, aber extrem wichtig sind für den Verein. Spieler werden für ihre Taten auf dem Platz gefeiert, die Betreuer und Zeugwarte räumen währenddessen die verschwitzten Trikots zusammen. Und während die einen allzu oft weiterziehen, bleiben die anderen ihrem Verein lange treu.
Sie halten alles am Laufen und sie sorgen für Ordnung. Wenn bei Atlas jemand über die Stränge schlägt, muss er sich von Benno Urbainski einiges anhören. Der 77-Jährige ist immer für einen Spruch gut und genießt großen Respekt. Wenn er etwas sagt, wird zugehört. Gut, dass er wieder da ist. Und gut, dass auch all die anderen immer da sind. Celik, Panzram, Urbainski – dieses Trio sei nur stellvertretend genannt für die vielen treuen, fleißigen Arbeiter im Hintergrund, die es glücklicherweise in jedem Verein gibt. Macht weiter so! Ihr seid die Seele des Amateursports!