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Fußball-Oberliga Unzufriedenheit beim SV Atlas Delmenhorst trotz Heimsiegs gegen Celle

Der SV Atlas Delmenhorst hat seine Plicht erfüllt und den kriselnden MTV Eintracht Celle geschlagen. Dennoch ging Trainer Dominik Schmidt mit seinem Team hart ins Gericht.
13.04.2024, 18:45 Uhr
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Unzufriedenheit beim SV Atlas Delmenhorst trotz Heimsiegs gegen Celle
Von Christoph Bähr

Zufriedenheit sieht anders aus. Kapitän Florian Stütz trat auf dem Weg in die Kabine wütend gegen eine Plastikflasche, und die Fans des SV Atlas Delmenhorst waren nach dem Abpfiff blitzschnell verschwunden. Die übliche Siegesfeier vor der Tribüne fiel aus. Dabei hatten die Blau-Gelben am Sonnabendnachmittag keinesfalls verloren, sondern mit 2:0 (2:0) gegen den Abstiegskandidaten MTV Eintracht Celle gewonnen. Damit erfüllte der Fußball-Oberligist seine Pflicht im Kampf um den Relegationsplatz zwei, doch die Leistung war dennoch enttäuschend. Trainer Dominik Schmidt fand entsprechend klare Worte: "Mit dem Ergebnis können wir zufrieden sein, mit der Art und Weise nicht. Wir haben schlampig und pomadig gespielt. Da war sogar Arroganz zu sehen, dafür stehen wir und der Verein überhaupt nicht."

Atlas lief in Bestbesetzung auf. Es standen so viele Spieler zur Verfügung, dass Schmidt Marlo Siech und Yuri Backhaus aus dem Kader streichen musste. Innenverteidiger Raoul Cissé, der die 1:2-Niederlage im Topspiel gegen Kickers Emden gelbgesperrt verpasst hatte, kehrte in die Startelf zurück. Stütz und Tom Trebin im Mittelfeld sowie Phil Gysbers im Angriff rückten ebenfalls neu in die Startformation.

Vor rund 400 Zuschauern fingen die Gastgeber gut an. Ousman Touray erlief einen Steilpass von Trebin, legte sich den Ball am gegnerischen Torwart Tim-Liam Freund vorbei und schob zum 1:0 ein (19.). Nur fünf Minuten später überrumpelten die Delmenhorster die Celler Defensive mit einem schnell ausgeführten Freistoß. Ibrahim Temin legte ab für Kerem Sari, der das 2:0 erzielte. "Wir haben zweimal krasse Fehler gemacht, die eiskalt bestraft wurden", sagte Celles Trainer Hilger Wirtz von Elmendorff.

Viele Fehlpässe im Spielaufbau

Die Gäste, die in diesem Kalenderjahr noch sieglos sind, waren am Boden. Mit einer Fünferkette hatten sie Atlas das Leben schwer machen wollen, doch die zwei frühen Gegentreffer warfen ihren Matchplan über den Haufen. Es waren die Delmenhorster, die ihren Gegner wieder ins Spiel brachten. Die Zwei-Tore-Führung ließ den Favoriten nachlässig werden. Die Gastgeber suchten nicht mehr den Weg nach vorne, sondern spielten immer wieder hintenrum und machten dabei auch noch viele Fehler. Dass Fehlpässe am eigenen Strafraum von Trebin (33.) und Torwart Damian Schobert (34.) folgenlos blieben, war reines Glück. Einen Schuss Aziz Kiy lenkte Schobert zudem über die Latte (41.).

In der Halbzeit hätten sich die Blau-Gelben wieder fokussieren können, doch sie machten anschließend genauso weiter wie vor dem Seitenwechsel. Nach einer Ecke köpfte Celles Philip Köhler an den Pfosten des Delmenhorster Tores (61.), kurz darauf parierte Schobert einen Schuss von Laurin Bonk (65.). Chancen hatten fast nur noch die Gäste. "Nach einem 0:2 in Delmenhorst zurückzukommen, ist schwierig, aber Atlas hat uns durch Fehler im Spielaufbau einiges angeboten. Wenn wir mehr Selbstvertrauen hätten, hätten wir diese Geschenke angenommen", sagte Wirtz von Elmendorff.

Gysbers trifft Außennetz

Gegen verunsicherte Celler geriet Atlas trotz einer schwachen Leistung im zweiten Durchgang nicht mehr in Gefahr. Gysbers hätte kurz vor dem Ende noch das 3:0 erzielen können, traf nach einem guten Pass des eingewechselten Justin Dähnenkamp aber nur das Außennetz (80.). Auf der Gegenseite sorgte zum Abschluss wieder ein verunglückter Rückpass für Gefahr: Temin beging den Fehler, Schobert rettete (89.).

"Ich schäme mich, das Spiel gewonnen zu haben. Es war das erste Mal, dass ich das zu der Mannschaft gesagt habe", erklärte Schmidt. "Wir müssen jetzt schnell die Wende hinbekommen und es im nächsten Spiel beim VfL Oldenburg besser machen. Sonst können wir den Aufstieg vergessen." Sportchef Bastian Fuhrken ging mit dem Team nicht ganz so hart ins Gericht wie der Chefcoach. "Die Galligkeit hat gefehlt", bemängelte er, fügte aber hinzu: "Trotzdem darf man nicht vergessen, dass wir das Spiel gewonnen haben." Die drei zusätzlichen Punkte sorgten übrigens dafür, dass Atlas in der Tabelle mit dem TuS Bersenbrück gleichzog, der am Freitagabend gegen den BSV Rehden mit 1:2 verloren hatte.

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Info

SV Atlas Delmenhorst - MTV Eintracht Celle 2:0 (2:0)

Atlas: Schobert - Eggersglüß, Cissé, Sari (63. Hefele), Temin - Stütz, Schallschmidt (72. Rohwedder) - Touray (78. Eggert), Trebin (63. Basha), Mansaray (63. Dähnenkamp) - Gysbers

Celle: Freund - Bonk (83. Gerecke), Benecke, Wede, Köhler, Ehlers - Kiy, Struwe (78. Sesay) -  Zöfelt (78. Schaper), Laube (67. Hezo) - van Eupen

Tore: 1:0 Touray (19.), 2:0 Sari (24.)

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