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Fußball-Regionalliga SV Atlas Delmenhorst kassiert Klatsche bei Holstein Kiels U23

Der SV Atlas Delmenhorst fing im Spiel bei Holstein Kiels U23 gut an, doch dann klappte beim Regionalligisten kaum noch etwas.
04.12.2022, 18:36 Uhr
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SV Atlas Delmenhorst kassiert Klatsche bei Holstein Kiels U23
Von Christoph Bähr

Die Tour nach Kiel gehört zu den längsten Auswärtsfahrten des SV Atlas Delmenhorst in der Fußball-Regionalliga Nord, und es waren triste zweieinhalb Stunden auf der Autobahn, die die Spieler und das Trainerteam am Sonntagabend auf dem Weg zurück in die Heimat erlebten. Mit 0:4 (0:1) hatte Atlas zuvor beim Zweitliga-Nachwuchs verloren. "Es war eine absolut verdiente Niederlage gegen einen sehr heimstarken Gegner", hielt Trainer Key Riebau fest. In der Tabelle zogen die Kieler an den Blau-Gelben vorbei. Atlas rutschte auf den 13. Platz ab.

Im Vergleich zum 3:2-Sieg gegen den VfV 06 Hildesheim hatte Riebau die Startelf auf drei Positionen geändert. Für den erkrankten Mustafa Azadzoy übernahm Tobias Steffen die Zehner-Position. Der wieder genesene Stammtorwart Eike Bansen rückte für Pascal Wiewrodt zwischen die Pfosten. Und Julian Stöhr spielte anstelle von Philipp Eggert auf der linken Abwehrseite.

Steffen vergibt große Chance

Die ersten Minuten waren die stärkste Phase der Gäste vor 224 Zuschauern. Steffen ließ die beste Chance aus, als er freistehend an Kiels Torwart Tevin Freudenberg scheiterte (14.). Auch Stöhr und Olivér Schindler vergaben gute Möglichkeiten. "Die ersten 25 Minuten waren wirklich gut. Da haben wir sehr kompakt gestanden und hatte mehrere starke Umschaltmomente", betonte Riebau, fügte dann aber hinzu: "25 gute Minuten reichen eben nicht aus."

Nach und nach verloren die Delmenhorster den Zugriff auf die Partie. "Wir hatten dann immer öfter in wichtigen Zweikämpfe das Nachsehen. Das hatte nicht sofort negative Folgen, aber dadurch hat Kiel Oberwasser bekommen", schilderte Riebau. Besonders ärgerlich war aus Delmenhorster Sicht der erste Gegentreffer: Nach einem Einwurf reagierte die Atlas-Defensive nicht schnell genug, und Niklas Niehoff schoss das 1:0 für die Gastgeber (30.). "In der Szene waren wir zu schläfrig. Das müssen wir besser verteidigen", sagte Riebau.

Das Kieler Tor hinterließ Wirkung bei den Gästen. Sie sollten nun nicht mehr zurück in die Partie finden. Holstein presste aggressiv, kam immer wieder zu Ballgewinnen und ließ dem Gegner kaum noch Luft zum Atmen. "Wir haben uns dann mehr oder weniger in die Pause gerettet, ohne ein weiteres Gegentor zu kassieren", räumte Riebau ein.

Umstellung auf Fünferkette

In der Pause stellte der Atlas-Trainer seine Abwehrformation um: Aus einer Viererkette wurde eine Fünferkette. Florian Stütz kam als zusätzlicher Defensivmann für Flügelstürmer Lamin Touray in die Partie. "Die Verunsicherung war zu dem Zeitpunkt aber schon zu groß, und die Umstellung hat nicht mehr viel bewirkt. Der Druck der Kieler wurde immer stärker, und wir haben ihnen immer wieder Lücken geboten, in die sie stoßen konnten", sagte Riebau. Auch Super-Joker Steffen Rohwedder konnte Atlas dieses Mal nicht helfen. Der Stürmer, der in der laufenden Saison bereits fünf Tore nach Einwechslungen erzielt hat, kam in der 50. Minute für Ferfelis auf den Platz.

Der überragende Angreifer trug an diesem Nachmittag allerdings ein blaues Trikot: Niehoff erhöhte mit einem Doppelschlag in der 55. und 61. Minute auf 3:0. Den Schlusspunkt setzte Eric Babacar Gueye, der einen Elfmeter zum 4:0 verwandelte (75.). "Am Ende haben wir uns leider in unser Schicksal ergeben und uns nicht mehr richtig aufgebäumt", bemängelte Riebau. Den Kielern boten sich noch einige Chancen, doch weitere Tore erzielten sie nicht mehr. In der Schlussphase kam beim Holstein-Nachwuchs, der das Hinspiel in Delmenhorst noch mit 1:2 verloren hatte, Kerem Sari zu seinem zweiten Saisoneinsatz. Der Innenverteidiger war vor der Saison vom SV Atlas nach Kiel gewechselt und hatte zuletzt lange Zeit nicht gespielt.

Für den SVA geht es nun darum, den Rückschlag schnell wegzustecken. Im letzten Spiel des Jahres empfangen die Delmenhorster am Sonnabend den Tabellenneunten Phönix Lübeck (14 Uhr). Vor der Saison hatten die Atlas-Verantwortlichen das Zwischenziel ausgegeben, zur Winterpause auf einem einstelligen Tabellenplatz zu stehen. Das ist nun kaum noch zu schaffen. "Wichtiger als dieses Zwischenziel ist es jetzt aber, einen positiven Jahresabschluss zu haben und mit einem guten Gefühl in die Winterpause zu gehen", betonte Riebau. "Daher werden wir uns nun akribisch auf Lübeck vorbereiten und werden dann zu Hause vor unseren Fans noch einmal alles geben." Im Falle einer Niederlage würde Atlas in der Tabelle wohl weiter abrutschen. "Es ist alles eng zusammen, das ist natürlich eine gefährliche Situation", unterstrich Riebau.

Info

Holstein Kiel U23 - SV Atlas Delmenhorst 4:0

Kiel: Freudenberg - Wansiedler (80. Prodanovic), Voß, Niehoff (83. Saka), Carrera, Kleine-Bekel (87. Scheibe), Ejesieme, Gueye (80. Mai), Gumpert, Sterner, Frahm (80. Sari)

Atlas: Bansen - Stefandl (84. Rauh), Erdogan, Cissé, Stöhr (64. Eggert) - Hoffrogge, Schindler - L. Touray (46. Stütz), Steffen, Trianni (64. O. Touray) - Ferfelis (50. Rohwedder)

Tore: 1:0 Niehoff (30.), 2:0 Niehoff (55.), 3:0 Niehoff (61.), 4:0 Gueye (75./Elfmeter)

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