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Fußball-Regionalliga Mit dem Spiel beim VfB Oldenburg wird für den SV Atlas ein Traum wahr

Das Spiel beim VfB Oldenburg ist für den SV Atlas keine gewöhnliche Partie. Wer erahnen möchte, welche besonderen Emotionen damit zusammenhängen, muss nur mit dem Sportlichen Leiter Bastian Fuhrken sprechen.
19.11.2021, 18:02 Uhr
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Mit dem Spiel beim VfB Oldenburg wird für den SV Atlas ein Traum wahr
Von Christoph Bähr

In der wunderbaren Geschichte von der Neugründung des SV Atlas Delmenhorst hat der VfB Oldenburg auch eine kleine Nebenrolle gespielt. Bastian Fuhrken und Tammo Renken waren hauptverantwortlich dafür, dass der bekannteste Delmenhorster Fußballverein im Jahr 2012 wiederbelebt wurde. Und die Idee dazu kam den beiden Freunden unter anderem, weil ihnen immer wieder ältere Fußballfans von den früheren Derbys zwischen dem SV Atlas und dem VfB Oldenburg vorschwärmten. "Die haben erzählt von Spielen am Donnerschwee mit 11. 000 Zuschauern", sagt Bastian Fuhrken. "Und wir haben uns gedacht: Schade, dass wir so etwas aufgrund unseres Alters nie miterleben konnten."

Es gab viele Wünsche und Ziele, die mit der Neugründung des SV Atlas verbunden waren. Dazu gehörte auch der Traum von Derbys gegen den VfB Oldenburg, und der ist in der laufenden Saison der Fußball-Regionalliga bereits wahr geworden. Mitte September gewannen die Oldenburger in Delmenhorst mit 2:1. Am Sonntag ab 14 Uhr steht nun das Rückspiel im Marschwegstadion an, und Fuhrken betont: "Das ist noch einmal etwas ganz Besonderes."

Ein kurioses Kabinengespräch

Für die Delmenhorster ist die nächste Auswärtsfahrt mit besonderen Emotionen verbunden. Bei einigen älteren Anhängern dürften Erinnerungen an die früheren Duelle wach werden, während Bastian Fuhrken und Tammo Renken noch einmal vor Augen geführt wird, warum sie die Neugründung unbedingt wollten und wie weit der SVA seit 2012 gekommen ist. Nach dem Aufstieg in die Oberliga im Sommer 2017 saßen die Atlas-Verantwortlichen in der Kabine und gaben sich ihren Träumen hin. Plötzlich sagte einer: "Stellt euch mal vor, wir fahren mit dem Mannschaftsbus zum Marschwegstadion, um gegen den VfB zu spielen. Das muss jetzt unser Ziel sein." Atlas' Sportlicher Leiter Fuhrken erinnert sich noch gut an den Moment und sagt: "Ich habe ihm damals den Vogel gezeigt."

Etwas mehr als vier Jahre später macht sich der Atlas-Tross nun auf den rund 35 Kilometer langen Weg von Delmenhorst-Düsternort zum altehrwürdigen Oldenburger Stadion, um tatsächlich ein Punktspiel gegen den VfB zu bestreiten. Und eines ist Bastian Fuhrken bei aller Emotionalität wichtig: Die Delmenhorster kommen nicht als Touristen. "Ich habe überhaupt keinen Bock, dort zu verlieren", betont der Sportliche Leiter.

VfB Oldenburg ist seit zwei Spielen ohne Sieg

Der VfB Oldenburg führt die Gruppe Süd der Regionalliga Nord an, hat aber zuletzt nur 0:0 gegen den SSV Jeddeloh gespielt und davor mit 1:2 gegen den VfV 06 Hildesheim verloren. Für Key Riebau macht die kurze Durststrecke den Gegner noch gefährlicher: "Dadurch wurden die Sinne beim VfB geschärft. Sie dürfen nicht noch mehr Punkte liegen lassen, sonst wird ihnen das in der Aufstiegsrunde wehtun", sagt der Atlas-Trainer.

Die Blau-Gelben brauchen die Punkte allerdings auch dringend nach dem unnötigen 1:1 gegen den Lüneburger SK. Aktuell steht der SV Atlas auf dem fünften Platz, der zur Teilnahme an der Meisterrunde und damit zum Klassenerhalt berechtigt. Der Sechste BSV Rehden liegt bei vier ausstehenden Spielen vier Zähler hinter den Delmenhorstern. "Wir wollen in Oldenburg extrem mutig und mit breiter Brust auftreten", unterstreicht Riebau. Selbstvertrauen kann der SVA daraus ziehen, dass er von den zurückliegenden fünf Partien nur eine verloren hat.

Viele Optionen in der Offensive

Zudem kann Riebau in der Offensive aus dem Vollen schöpfen. Mattia Trianni hat seine Rotsperre abgesessen. Der beste Atlas-Torschütze (vier Treffer) konkurriert nun mit Dimitrios Ferfelis, Marco Stefandl, Cerruti Siya, Tobias Steffen, Marek Janssen und Mohamed Darwish um die Plätze im Angriff. In der Abwehr sieht es dagegen nicht so rosig aus. Kerem Sari, der zusammen mit Kristian Taag in den vergangenen Wochen in der Innenverteidigung überzeugte, fehlt gelbgesperrt. Flodyn Baloki hat weiterhin mit einer Muskelverletzung zu kämpfen und kann voraussichtlich noch nicht spielen. Sorgen bereite ihm die Defensive trotzdem nicht, betont Riebau. "Wir haben einen breiten Kader, und ich habe bereits einige Ideen."

Bleibt noch die Frage nach den Zuschauern. Der VfB Oldenburg und der SV Atlas sind die beiden Vereine in der Südstaffel mit dem höchsten Besucherschnitt. Trotzdem macht Bastian Fuhrken das Thema ein wenig traurig: "In der Zeit vor Corona wären wir locker mit 1000 Delmenhorstern nach Oldenburg gefahren", glaubt der Sportliche Leiter. Das hätte die Erinnerungen an die alten Zeiten so richtig aufleben lassen, doch aktuell seien solche Zahlen nicht zu erreichen, sagt Fuhrken. "Ich hoffe, dass 200 bis 400 Delmenhorster mitkommen. Insgesamt 2000 Zuschauer im Stadion sollten möglich sein."

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