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Fußball-Regionalliga SV Atlas Delmenhorst kommt gegen Lüneburg nicht über ein 1:1 hinaus

Zufrieden waren sie beim SV Atlas mit dem Punktgewinn überhaupt nicht. Die Delmenhorster hatten im Heimspiel gegen den Lüneburger SK einfach zu viele Chancen vergeben.
13.11.2021, 20:50 Uhr
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SV Atlas Delmenhorst kommt gegen Lüneburg nicht über ein 1:1 hinaus
Von Christoph Bähr

Schnellen Schrittes und mit ernsten Mienen stapften die Spieler des SV Atlas Delmenhorst in Richtung Kabine. Torwart Rico Sygo entlud auf dem Weg dorthin noch seinen Frust, indem er eine Trinkflasche auf den Boden pfefferte. Wer es nicht besser wusste, hätte davon ausgehen müssen, dass diese Mannschaft am Sonnabendnachmittag gerade eine bittere Niederlage kassiert hatte. In Wirklichkeit hatte der SVA nicht verloren, sondern 1:1 (0:0) gegen den Lüneburger SK Hansa gespielt. Freuen konnte sich über den Punktgewinn bei den Blau-Gelben allerdings niemand, denn allen war klar, welch große Chancen sie gerade verpasst hatten – im doppelten Sinne. Zum einen hatten die Delmenhorster beste Torgelegenheiten nicht genutzt. Zum anderen hätten sie mit einem Sieg in der Tabelle einen großen Schritt in Richtung Aufstiegsrunde der Fußball-Regionalliga machen können.

"Das ist sehr ärgerlich. Wir hatten unsere Chancen und hätten das Ding einfach reinmachen müssen", sagte Trainer Key Riebau, der nach dem Abpfiff mindestens genauso enttäuscht war wie seine Spieler. Im Vergleich zum 1:0-Sieg gegen Jeddeloh hatte der Atlas-Coach zwei Änderungen in der Startelf vorgenommen. Wie angekündigt, stand Sygo nach abgesessener Rotsperre wieder für Florian Urbainski zwischen den Pfosten. Zudem spielte Cerruti Siya, der gegen Jeddeloh gelb-rot-gesperrt war, für Marek Janssen als hängende Spitze hinter Mittelstürmer Dimitrios Ferfelis.

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Vor 750 Zuschauern im Delmenhorster Stadion verteidigten die Lüneburger, vor der Partie Letzter in der Gruppe Süd der Regionalliga Nord, kompakt und kompromisslos. Atlas hatte mehr Ballbesitz und musste Lösungen finden. Dabei glänzten die Delmenhorster zwar keineswegs, doch immer wenn sie das Spiel schnell machten, kamen sie auch zu guten Chancen. Nach einer kurz ausgeführten Ecke köpfte Ferfelis am Tor vorbei (12.). Eine Minute später spielten Ferfelis und Marco Stefandl mit einer sehenswerten Kombination Siya frei, der den Ball im gegnerischen Strafraum kläglich verstolperte. Dann parierte der starke Lüneburger Torwart Roman Birjukov erst einen 16-Meter-Schuss von Siya (28.) und lenkte anschließend einen Freistoß von Oliver Schindler über die Latte (29.). "Der Gegner ist in der ersten Halbzeit nicht einmal in die Nähe unseres Strafraums gekommen, aber wir machen vorne halt das Tor nicht", hielt Riebau fest.

Zu Beginn des zweiten Durchgangs verloren die Delmenhorster kurzzeitig ihren Rhythmus und gingen nicht mehr energisch genug in die Zweikämpfe. Lüneburgs Torjäger Malte Meyer hätte das beinahe bestraft, doch Sygo wehrte seinen Schuss aus kurzer Distanz ab (48.). Riebau merkte offenbar, dass etwas passieren musste: Er wechselte Marek Janssen und Mohamed Darwish für Ferfelis und Siya ein (63.). Gegen Jeddeloh hatte Darwish den Siegtreffer vorbereitet und auch jetzt tat der Neuzugang, der sein zweites Spiel für den SVA bestritt, der Mannschaft gut. Plötzlich bekam das Delmenhorster Spiel wieder mehr Zug.

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Einen kraftvollen 25-Meter-Freistoß von Tobias Steffen hielt Birjukov glänzend (66.). Dann segelte eine gefährliche Hereingabe von Florian Stütz gleich an drei Mitspielern vorbei (69.). Atlas schien auf dem Weg zum erlösenden Führungstreffer zu sein, doch es kam anders. Riebau hatte es vor dem Spiel vielleicht schon geahnt. Zumindest hatte der Trainer ausdrücklich darauf hingewiesen, dass der Platz tief sei. In der 75. Minute wurde der matschige Rasen Atlas-Verteidiger Kristian Taag zum Verhängnis. Nachdem die Delmenhorster den Ball im Spielaufbau verloren hatte, wollte er im eigenen Strafraum klären, rutschte dabei aber aus. Lüneburgs Daniel Hefele kam an den Ball und legte quer für Meyer, der zum schmeichelhaften 1:0 für die Gäste einschoss.

Ein extrem ärgerliches Gegentor, auf das die Gastgeber jedoch nicht geschockt, sondern mit wütenden Gegenangriffen reagierten. Stefandl scheiterte per Kopf an Birjukov (81.). Zum Glück für die Delmenhorster war auf Joker Darwish erneut Verlass: Nach einer Ecke stieg der 1,80 Meter große Offensivmann höher als drei Gegenspieler und köpfte den Ball zum 1:1 ins Netz (83.). "Das war ein geiles Kopfballtor. Ich freue mich für ihn, dass er sein erstes Tor für uns gemacht hat", sagte Riebau. In einer hektischen Schlussphase hätte Atlas sogar noch das 2:1 erzielen können, doch Stefandl ließ zwei Möglichkeiten aus (84./88.). Die Gelb-Rote Karte gegen Lüneburgs Lukas Pägelow (89.) kam zu spät, um den Delmenhorstern noch zu helfen.

Nach drei Siegen in den vorherigen drei Heimspielen musste der SV Atlas sich also widerwillig mit einem Remis begnügen. Übrigens war auch Gegner Lüneburg nicht so richtig zufrieden mit dem Ergebnis. "Ein Punkt ist in unserer Situation eigentlich zu wenig", sagte Trainer Qendrim Xhafolli. "Atlas hatte mehr Chancen, war aber auch nicht immer zwingend. Das 1:1 ist insgesamt gerecht."

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