Allein 209.000 Euro an Preisgeld erhielt jeder Teilnehmer an der ersten Runde des DFB-Pokals in der laufenden Saison. Für kleinere Vereine ist das sehr viel Geld, doch Bastian Fuhrken wollte nicht über das Finanzielle reden. "Momentan ist mir vollkommen egal, was für Kohle reinkommen könnte", sagte der Sportliche Leiter des SV Atlas Delmenhorst nach dem Einzug ins Finale des Fußball-Niedersachsenpokals für Drittligisten und Regionalligisten. Ihm war etwas anderes viel wichtiger: "Wir haben jetzt ein Finale dahoam, ein Endspiel in Düsternort. Das wird ein weiteres Highlight in unserer Vereinsgeschichte und etwas Besonderes für Delmenhorst." Nach dem überraschenden Sieg gegen den VfB Oldenburg ging der Blick beim SV Atlas bei aller Freude auch schon nach vorne. Die wichtigsten Fragen und Antworten zum weiteren Verlauf des Pokalwettbewerbs.
Wie läuft das Pokalfinale ab?
Im Endspiel um den Niedersachsenpokal empfangen die Delmenhorster am Sonnabend, 3. Juni, den Drittligisten VfL Osnabrück, der sein Halbfinale gegen den klassentieferen SSV Jeddeloh mit 2:0 gewann. Dass die Partie im Stadion an der Düsternortstraße ausgetragen wird, hat der Niedersächsische Fußballverband (NFV) bereits bestätigt. "Als klassentieferes Team hat Delmenhorst im Endspiel Heimrecht", teilte der NFV mit.
Wie stehen die Chancen auf den Einzug in die erste Runde des DFB-Pokals?
Wenn der SV Atlas den VfL Osnabrück besiegt, nimmt er in der kommenden Saison sicher an der ersten DFB-Pokalrunde teil. Auch im Falle einer Finalniederlage könnte es dazu kommen. Die bestplatzierten vier Teams der dritten Liga qualifizieren sich für den DFB-Pokal. Zweite Mannschaften dürfen allerdings nicht am Wettbewerb teilnehmen. Der VfL Osnabrück belegt aktuell den fünften Platz. Da der SC Freiburg auf Rang drei liegt, würde diese Platzierung nach jetzigem Stand für die Qualifikation zum DFB-Pokal genügen. Wenn die Osnabrücker den Pokalplatz über die Liga erreichen sollten, wäre der SV Atlas auch als Finalverlierer im DFB-Pokal dabei. "Für den Rest der Saison bin ich jetzt auch Fan des VfL Osnabrück", betonte Fuhrken.
Wie schön es sein kann, im DFB-Pokal anzutreten, wissen sie beim SV Atlas genau. 2019 spielten sie im Weserstadion vor 41.500 Zuschauern gegen die Profis von Werder Bremen (1:6). Das war die Belohnung dafür, dass die Delmenhorster in der Saison davor den Niedersachsenpokal der Amateure gewonnen hatten. Vier Jahre später stehen sie nun im Endspiel des Niedersachsenpokals für Drittligisten und Regionalligisten. Dementsprechend härter ist der Gegner: Gewann der SVA 2019 mit 3:2 gegen den damaligen Oberliga-Rivalen TuS Bersenbrück, so wartet mit Osnabrück nun ein Drittliga-Topteam.
Wird das Finale im Fernsehen übertragen?
Ja. Das Spiel zwischen Atlas und Osnabrück ist Teil des "Finaltags der Amateure", an dem die ARD die Pokalendspiele aller 21 Landesverbände des Deutschen Fußballbundes in einer großen Konferenzschaltung live überträgt. Es gibt drei verschiedene Anstoßzeiten für die Finalpartien am 3. Juni. Wie der NFV mitteilte, steht aktuell noch nicht fest, zu welcher Zeit das niedersächsische Endspiel angepfiffen wird. Für Atlas wird es bereits der zweite Auftritt beim "Finaltag der Amateure", auch das Duell mit Bersenbrück war 2019 in der ARD zu sehen.