Wenn ein neuer Trainer eine Fußballmannschaft übernimmt, will er immer Dinge verändern. Er kann das behutsam tun oder sofort vieles umstellen. Key Riebau hat sich für die zweite Variante entschieden. "Es müssen viele Änderungen her, um das Mindset neu zu strukturieren", sagt der Trainer des SV Atlas Delmenhorst. Beim Oberliga-Heimspiel gegen Lupo Martini Wolfsburg an diesem Sonnabend, 26. Oktober (14 Uhr), dürfte es also sowohl bei der Startaufstellung als auch bei der taktischen Ausrichtung viele Neuerungen geben.
Der SV Atlas hat neun Ligaspiele in Folge nicht gewonnen und ist ans Tabellenende abgerutscht. "Es waren viele knappe Spiele dabei, aber durch die Misserfolge kam der Kopf ins Spiel. Um dieses Mindset aufzubrechen, sind viele Änderungen wichtig", erklärt Riebau. Nach der Freistellung von Dominik Schmidt stellte sich der 34-Jährige am Dienstagabend der Mannschaft vor. Drei Einheiten blieben ihm anschließend bis zum Spiel. "Wir haben das Training nicht in die Länge gezogen, sondern kurz und inhaltlich gearbeitet", berichtet Riebau und fügt hinzu: "Man wird sehen, wie viel schon rübergekommen ist."
Sein erster Eindruck vom Team ist schon einmal positiv: "Ich hatte das Gefühl, dass die Spieler schnell bereit waren, meine Ideen umzusetzen. Sie waren offen und haben zugehört." Für ihn ist es eine Premiere: Mitten in der Saison hat er noch nie einen Trainerposten übernommen. Den Verein und das Umfeld kennt der A-Lizenz-Inhaber immerhin schon bestens. Dreieinhalb Jahre lang war Riebau bereits Atlas-Trainer. Dass er zahlreiche aktuelle Spieler des Kaders noch nicht persönlich kannte, sieht der Coach als Vorteil. "Darauf habe ich geachtet. Es ist wichtig, dass ein Trainer auf neue Gesichter trifft", sagt Riebau. Nach seinem Atlas-Aus kehrte er im Sommer 2023 zu seinem früheren Verein SSV Jeddeloh zurück, wo er einen Großteil der Mannschaft bereits trainiert hatte. Nach knapp neun Monaten musste er dort wieder gehen.
Das Bauchgefühl stimmte
Nun entschied sich Riebau erneut für die Rückkehr zu einem Ex-Klub. "Das Bauchgefühl bei Atlas war einfach gut", sagt er. Begleitet wird Riebau wieder von Analyst Benni Rabe, der nun in kürzester Zeit den nächsten Gegner Lupo Martini unter die Lupe nahm. "Ich war jetzt lange in der Regionalliga tätig und muss die Oberliga erst wieder kennenlernen", sagt Riebau. "Lupo haben wir gut analysiert. Sie spielen mit viel Drang nach vorne. Vieles hängt davon ab, ob Robert Herrmann aufläuft. Mit ihm haben sie im Mittelfeldzentrum eine ganz andere Qualität."
Für Atlas gehe es darum, im Zentrum kompakt zu stehen und nach Ballgewinnen zügig nach vorne zu spielen. "Wir brauchen diese Situationen, in denen wir nicht viel nachdenken, sondern den Angriff einfach durchspielen", verdeutlicht Riebau. Eine gute Restverteidigung sei zudem wichtig, um nicht in Konter zu laufen. Tom Trebin fällt erkrankt aus. Michael Yeboah sowie die Torhüter Damian Schobert und Luca Kemna sind weiterhin verletzt. Zwischen den Pfosten steht somit voraussichtlich wieder Dominick Auras. Für einige Spieler ist kein Kaderplatz gegen Lupo Martini frei. Riebau: "Es ist sehr schwierig, nach so kurzer Zeit jemanden zu streichen."