Plötzlich ging alles doch schneller als gedacht: Am Freitagmittag teilten die Trägervereine HSG Delmenhorst e.V. und VSK Bungerhof mit, dass die Handball-Spielgemeinschaft Delmenhorst über den 30. Juni hinaus besteht. Wie berichtet, hatte der eingetragene Verein HSG Delmenhorst die Kooperation mit Bungerhof nach Unstimmigkeiten gekündigt. "Die Kündigung wurde jetzt zurückgenommen", bestätigte Bungerhofs Vorsitzender Rolf Heitmann auf Nachfrage. Für den eingetragenen Verein HSG Delmenhorst führte Beate Hildener aus dem Vorstand die Verhandlungen. Jens Hafemann war als Vorsitzender der Spielgemeinschaft zurückgetreten und hatte angekündigt, auch dem eingetragenen Verein nicht mehr vorstehen zu wollen.
Die Verantwortlichen der beiden HSG-Trägervereine hatten sich am Mittwochabend getroffen und wollten eigentlich in der kommenden Woche weiter beraten. Nun kam es schneller zu einer Einigung als erwartet. "Grundlage für die weitere Zusammenarbeit ist eine finanzielle Beteiligung beider Vereine im Rahmen ihrer Möglichkeiten", heißt es in der Mitteilung. Als Grund für die schnelle Einigung gibt Heitmann an, beide Seiten hätten erkannt, dass mit Blick auf die erste Mannschaft, die in der Oberliga Nordsee spielt, möglichst schnell Planungssicherheit herrschen müsse. "Die erste Herren ist nun einmal das Aushängeschild. Und die Spieler müssen wissen, ob es in der neuen Saison weitergeht. Sonst suchen sie sich vielleicht einen anderen Verein. Auch für Gespräche mit Sponsoren ist es wichtig, dass es die HSG weiterhin gibt", sagte Heitmann und betonte: "Jetzt ist die Mannschaft gefordert, auf dem Feld Leistung zu zeigen, damit es mit dem Klassenerhalt in der Oberliga hoffentlich klappt."
Jürgen Janßen als Manager
Das erste Herrenteam steht nach dem Rücktritt von Trainer Thies Libchen und Co-Trainer Stefan Neitzel aktuell ohne richtigen Coach da. Die erfahrenen Spieler Tim Coors, Frederic Oetken und Jörn Janßen leiten das Training. Um die Angelegenheiten rund um die Mannschaft kümmert sich fortan kommissarisch der ehemalige HSG-Vorsitzende Jürgen Janßen, wie Heitmann ebenfalls mitteilte. "Er soll als Manager fungieren, weil er einfach die besten Kontakte im Handball hat." Janßen erklärte: "Für mich geht es darum, die erste Herren zukunftsfähig zu machen und dafür zu sorgen, dass alles wieder in geordneten Bahnen verläuft." Seine erste Aufgabe ist es, einen neuen Trainer zu finden. "Ich bin mit mehreren Kandidaten im Gespräch und hoffe, schnell einen neuen Mann präsentieren zu können. Die Kaderplanung kann man schließlich nur mit dem Trainer zusammen in Angriff nehmen", schilderte Janßen. Seine Aufgabe als Manager sei zeitlich begrenzt. "Ob die Tätigkeit am 30. Juni endet oder später, müssen wir sehen", sagte er.
Heitmann zeigte sich erleichtert, dass die Handball-Spielgemeinschaft nun doch Bestand hat: "Ich habe die HSG vor mehr als 30 Jahren mitgegründet, daher bin ich besonders froh, dass wir uns einigen konnten." In Kürze soll nun ein Vorstand für die Spielgemeinschaft gebildet werden. "Das wird nicht einfach. Schließlich wird die eigentliche Arbeit in der HSG gemacht und nicht in den beiden Trägervereinen", betonte Heitmann. Wünschenswert sei es, dass beide Vereine im neuen Vorstand gleichermaßen vertreten seien. Jürgen Janßen erklärte erneut, dass er für eine Tätigkeit im Vorstand nicht zur Verfügung stehe.