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Fußball Warum Atlas Delmenhorst beim Test-Turnier in Wildeshausen enttäuschte

Der SV Atlas Delmenhorst blieb beim Vorbereitungsturnier des VfL Wildeshausen ohne Sieg und ohne Tor. Trainer Dominik Schmidt zeigte sich aber nachsichtig mit seinen Spielern.
14.07.2024, 19:28 Uhr
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Warum Atlas Delmenhorst beim Test-Turnier in Wildeshausen enttäuschte
Von Christoph Bähr

Wer eine Standpauke erwartet hatte, lag völlig falsch. Dominik Schmidt schickte seine Spieler nach dem Blitzturnier in Wildeshausen mit aufmunternden Worten in die zwei freien Tage. Der Fußball-Oberligist enttäuschte am Sonntagnachmittag zwar sowohl beim 0:0 gegen den Landesligisten VfL Wildeshausen als auch bei der 0:2-Niederlage gegen den Bremen-Ligisten FC Oberneuland, doch dafür gebe es Gründe, hielt Trainer Schmidt fest. „Es war schwere Kost, aber das ist erklärbar“, sagte er. Für sein Team war das Turnier im Krandelstadion schließlich der Schlusspunkt eines viertägigen Trainingslagers in Lastrup gewesen. „Dort haben wir sehr hart gearbeitet, daher waren die Beine schwer“, sagte Schmidt.

Im ersten, 45-minütigen Spiel gegen Wildeshausen war Atlas zwar feldüberlegen, kam jedoch zu keinen großen Torchancen. Die Gastgeber standen vor etwa 180 Zuschauern tief und schalteten bei Ballgewinnen schnell um. „Wir haben ein 3-4-2-1 ausprobiert, um gegen einen starken Gegner kompakt zu sein. Das hat gut funktioniert, wir hätten aufgrund unserer Chancen gegen Atlas gewinnen müssen“, bilanzierte Wildeshausens Coach Marcel Bragula. In der 29. Minute war VfL-Zugang Lasse Härtel schon an Atlas-Torwart Dominick Auras vorbei, doch Milan Szybora rettete noch per Grätsche vor der Linie. Nach einem schlimmen Fehlpass von Raoul Cissé hätte Michael Eberle den Wildeshauser Siegtreffer erzielen müssen, scheiterte aber freistehend an Auras (39.). „Im Spiel mit und ohne Ball war bei uns noch viel Luft nach oben. Der Fokus lag im Training bisher aber auch bewusst auf Ausdauer und Schnelligkeit. Die spielerischen Aspekte kommen jetzt erst“, sagte Schmidt.

Temin trifft die Latte

In der zweiten Partie gegen Oberneuland schickte Atlas eine komplett neue Elf ins Rennen, das Bild änderte sich allerdings kaum. Erneut agierten die Blau-Gelben im gewohnten 4-2-3-1-System, leisteten sich viele Ballverluste und passten den Ball immer wieder nach hinten statt in die Spitze. Bereits in der achten Minute musste Atlas-Torwart Luca Kemna gegen Mus Gjuraj retten. Auf der Gegenseite traf Ibrahim Temin nach einer abgewehrten Ecke die Latte (19.). Es blieb die einzige gute Atlas-Möglichkeit. Ein Ballverlust von Nicolas Fenski ermöglichte Oberneuland einen schnellen Pass in die Spitze, den Shin Akimoto zum 1:0 verwertete (25.). Das 2:0 konnte Niklas Hiegemann nach einer Flanke nahezu unbedrängt köpfen (38.).

„Insgesamt war ich mit unserem Trainingslager trotzdem sehr zufrieden. Wir haben den körperlichen Teil abgearbeitet und gehen nun das Spielerische an. Beim nächsten Test am Freitag in Jeddeloh werden wir hoffentlich schon anders auftreten“, sagte Schmidt. Mit Julian Quistorff (zuletzt VfB Lübeck II) und Harumi Goto (zuletzt TVD Velbert) waren in Wildeshausen zwei Gastspieler dabei, die es in einer müden Mannschaft schwer hatten, sich für eine Verpflichtung zu empfehlen. „Unsere Eindrücke von ihnen besprechen wir erst einmal intern und treffen dann unsere Entscheidungen“, hielt sich Schmidt bedeckt.

Bragula ist zufrieden

Für Atlas blieb beim Wildeshauser Vorbereitungsturnier mit einem Punkt nur der letzte Platz, was die Blau-Gelben aber nicht mehr groß kümmerte. Alle wollten nach harten Tagen im Trainingslager nur noch schnell nach Hause und verzichteten darauf, sich das abschließende Duell zwischen Wildeshausen und Oberneuland anzusehen. Nach einem Foul an Kevin Kari gab es in dieser Begegnung einen Elfmeter für die Gastgeber, den der Gefoulte selbst zum 1:0 verwandelte (15.). Zuvor hatte Hiegemann für Oberneuland eine Riesenchance ausgelassen und aus fünf Metern über das Tor geschossen (4.). In der 29. Minute machte es der Stürmer, der aus Dötlingen stammt, besser und schob zum 1:1-Endstand ein.

„Gegen Atlas hätten wir einen Sieg holen müssen, dann hätten wir unser Turnier sogar gewonnen, aber der zweite Platz mit zwei Punkten ist absolut in Ordnung. Wir haben uns gut präsentiert“, hielt Bragula fest. Gegen Oberneuland hatte Wildeshausens Trainer einen anderen Ansatz gewählt als gegen Atlas und seine Mannschaft in einem flachen 4-4-2 höher anlaufen lassen. „Auch das hat über weite Strecken gut geklappt“, sagte Bragula. Ihm fehlten wichtige Spieler wie Kevin Radke oder Christoph Stolle. Dafür bekamen andere ihre Chance, wie etwa Defensivakteur Finn Graf aus der zweiten Mannschaft, der laut Bragula fest in den Landesliga-Kader aufrückt. Wermutstropfen waren mögliche Verletzungen bei Mattes Hehr und Alexander Kupka. Genaueres zu den Blessuren lasse sich aber noch nicht sagen, erklärte Bragula.

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