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Fußball-Regionalliga Warum sich Kerem Sari über die Sperre für das Atlas-Spiel ärgert

Kerem Sari fehlt gesperrt, wenn sein neuer Verein Holstein Kiel II auf seinen Ex-Klub SV Atlas Delmenhorst trifft. Seine Gelb-Rote Karte sei unberechtigt gewesen, sagt der Verteidiger.
03.08.2022, 19:30 Uhr
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Warum sich Kerem Sari über die Sperre für das Atlas-Spiel ärgert
Von Christoph Bähr

Kerem Sari hat sich die Szene noch mehrmals auf Video angesehen – und immer kam er zu demselben Schluss: „Das war keine Gelb-Rote Karte.“ Der Abwehrspieler aus Holstein Kiels U 23 hatte bei der 0:4-Niederlage gegen die U 21 des Hamburger SV in der 67. Spielminute die Ampelkarte gesehen. Somit fehlt er gesperrt, wenn seine neue Mannschaft am Freitagabend in der Fußball-Regionalliga Nord bei seinem Ex-Klub SV Atlas Delmenhorst antritt (19 Uhr). „Ein Spiel zu verpassen, ist natürlich immer bitter“, sagt Sari. „Aber gerade in Delmenhorst hätte ich schon sehr gerne mitgespielt.“

Der 19-Jährige war bereits einmal verwarnt worden, als er gegen den HSV eine brenzlige Situation bereinigen musste und zur Grätsche ansetzte. „Ich habe den Passweg zugegrätscht, aber meinen Gegenspieler gar nicht berührt. Das sieht man auch im Video“, betont Sari. Schiedsrichter Daniel Fleddermann bewertete die Szene anders und zeigte dem Ex-Delmenhorster die Gelb-Rote Karte. „Ich hatte den Eindruck, dass dem Schiedsrichter zunächst gar nicht bewusst war, dass ich schon Gelb hatte. Er hat erst auf seinem Zettel gesehen, dass ich bereits verwarnt war. Hätte er das gleich gewusst, hätte er mir vielleicht gar keine Karte gegeben“, vermutet Sari.

Schnelle Einigung mit Atlas

Ändern lässt es sich nun aber nicht mehr. Direkt nach seinem Debüt für Holstein Kiel muss der Innenverteidiger schon eine Zwangspause einlegen. Nach einer starken Saison beim SV Atlas (17 Einsätze, ein Tor) hatte Sari im Sommer das Angebot erhalten, im U 23-Team des Zweitligisten zu spielen. Die Chance wollte er unbedingt wahrnehmen. Der SV Atlas legte ihm daraufhin keine Steine in den Weg, man einigte sich auf eine Vertragsauflösung. „Dafür bin ich Atlas dankbar“, betont Sari. „Ich habe immer noch guten Kontakt zu einigen Spielern und Verantwortlichen.“

Am Freitagabend allerdings ist er voll und ganz für Holstein Kiel. „Das Ergebnis von 0:4 gegen den HSV war zu hoch, aber wir wissen, welche Fehler wir begangen haben. Jetzt haben wir etwas gutzumachen und wollen gegen Atlas drei Punkte holen“, betont Sari, der als Zuschauer mit nach Delmenhorst reisen wird.

In Kiel ist vieles anders

In Kiel hat der 19-Jährige bereits eine Wohnung gefunden und sich gut eingelebt, wie er erzählt. Unterschiede zum SV Atlas gebe es in Holsteins U 23 einige. Zum einen ist da die Kaderzusammenstellung: „Atlas ist eine richtige Herrenmannschaft. Bei Holstein ist das Team extrem jung, alle träumen vom Profifußball, aber jeder von uns muss auch noch viel lernen“, sagt Sari. Zum anderen sind da die Trainingsbedingungen. Besonders im Winter war der fehlende Kunstrasen in Delmenhorst ein Problem, Atlas tingelte von Platz zu Platz. So etwas ist bei einem Profiklub wie Holstein Kiel natürlich undenkbar. „Die Bedingungen in Kiel sind wirklich top“, unterstreicht Sari.

Übrigens hatte sich auch Bastian Fuhrken, der Sportliche Leiter des SV Atlas, schon darauf gefreut, Kerem Sari am Freitag auf dem Platz zu sehen. Als er von dessen Gelb-Roter Karte erfuhr, sah er sich die Szene, die zum Platzverweis führte, ebenfalls noch einmal auf Video an. Und Fuhrken hatte den gleichen Eindruck wie Sari: „Die Gelb-Rote Karte muss man wirklich nicht geben. Das war schon sehr unglücklich.“ Für Atlas könnte Saris Platzverweis jedoch auch ein Vorteil sein, wie Fuhrken betont: „Kiel muss jetzt in der Abwehr umstellen.“

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