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Fußball-Regionalliga Wie der SV Atlas Delmenhorst den Klassenerhalt noch schaffen kann

Die Chance auf den Klassenerhalt ist für den SV Atlas Delmenhorst sehr klein geworden, aber sie ist noch vorhanden. Was passieren muss, damit die Blau-Gelben in der Regionalliga Nord bleiben.
09.05.2023, 07:00 Uhr
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Wie der SV Atlas Delmenhorst den Klassenerhalt noch schaffen kann
Von Christoph Bähr

Sie hatten dem aktuell formstärksten Team der Fußball-Regionalliga Nord ein Unentschieden abgerungen, doch so richtig freuen konnte sich beim SV Atlas Delmenhorst über das 1:1 gegen den Hamburger SV II niemand. Der Punkt gegen den Spitzenreiter war zwar aller Ehren wert, aber im Abstiegskampf trotzdem zu wenig. Die Chance auf den Klassenerhalt wird immer geringer, trotzdem geben sich die Atlas-Verantwortlichen weiterhin kämpferisch. "So lange wir den Abstieg rechnerisch noch verhindern können, tun wir alles, um das schaffen", betont Trainer Dominik Schmidt seit Wochen. In der Tat steht der Atlas-Abstieg noch nicht definitiv fest. Was passieren muss, damit die Delmenhorster doch drinbleiben.

Welche Rolle spielen der SV Meppen und der VfB Oldenburg?

Mit Meppen und Oldenburg befinden sich zwei Nordvereine im Drittliga-Abstiegskampf. Beide würden im Abstiegsfall in die Regionalliga Nord eingruppiert werden. Sollten Meppen und Oldenburg absteigen, würde sich daher die Anzahl der direkten Absteiger in der Regionalliga von drei auf fünf erhöhen. Falls nur einer der beiden absteigt, gäbe es vier direkte Absteiger. Meppen gewann am Wochenende mit 2:0 gegen Rot-Weiß Essen. Da der Hallesche FC, der den ersten Nichtabstiegsrang belegt, ebenfalls siegte (1:0 gegen Ingolstadt), beträgt der Abstand der Emsländer zum rettenden Ufer weiterhin fünf Punkte bei drei ausstehenden Partien.

Oldenburg verlor mit 0:1 gegen Saarbrücken und liegt nun bereits sechs Zähler hinter Halle. Beide Nordklubs haben ein anspruchsvolles Restprogramm. Oldenburg trifft noch auf den Tabellensiebten Mannheim, den ebenfalls abstiegsbedrohten FSV Zwickau und den Aufstiegsanwärter Dresden. Meppen spielt sogar nur noch gegen Topteams: Osnabrück, Dresden und Freiburg II.

Was würde ein Doppelabstieg von Meppen und Oldenburg für den SV Atlas bedeuten?

Wenn die beiden Drittligisten aus dem Norden absteigen, besteht für den SV Atlas kaum noch Hoffnung. In dem Fall müssten die Delmenhorster den 14. Rang erreichen, um eine Chance auf den Klassenerhalt zu haben und in der Relegation gegen den Vizemeister der Oberliga Niedersachsen antreten zu dürfen. Derzeit ist Atlas 18. und damit Vorletzter. Rang 14 belegt der 1. FC Phönix Lübeck, der neun Punkte mehr aufweist als der SV Atlas. Dazu haben die Lübecker eine um 20 Treffer bessere Tordifferenz. In den drei ausstehenden Spielen ist es für den SVA somit praktisch unmöglich, die Lübecker noch zu überholen.

Wie stehen die Chancen für Atlas, wenn nur ein Drittliga-Absteiger in die Regionalliga Nord kommt?

Sollte Meppen oder Oldenburg den Klassenerhalt schaffen, würde es in der Regionalliga Nord vier Absteiger geben. In dem Fall müsste Atlas auf Platz 15 klettern, um die Relegation zu erreichen. Dort steht aktuell der Bremer SV, der sechs Punkte mehr aufweist als die Delmenhorster. Da Atlas am 19. Mai noch zu Hause gegen die Bremer spielt, ist es durchaus möglich, den Rückstand aufzuholen. Dafür dürfte sich Atlas aber wohl keinen Ausrutscher mehr leisten. Neben der Partie gegen den Bremer SV treten die Blau-Gelben am kommenden Freitag (18 Uhr) beim bereits abgestiegenen Schlusslicht Kickers Emden an sowie am letzten Spieltag beim Tabellendritten Hannover 96 II (27. Mai, 14 Uhr), für den es um nichts mehr geht.

Wie würde die Lage aussehen, wenn Meppen und Oldenburg drinbleiben?

Der Fall ist sehr unwahrscheinlich. Dafür müsste Meppen oder Oldenburg noch Rot-Weiß Essen überholen, und der Traditionsklub aus dem Westen hat bereits sieben beziehungsweise acht Punkte Vorsprung auf die beiden Nordvereine. Sollte es doch dazu kommen, gäbe es in der Regionalliga Nord nur drei direkte Absteiger. Platz 16 wäre dann der Relegationsrang. Diesen belegt momentan der VfV Hildesheim mit fünf Punkten Vorsprung auf Atlas.

Könnte ein Lizenzentzug eines Vereins dem SV Atlas helfen?

Sportchef Bastian Fuhrken hat es schon mehrfach betont: "Man weiß nie, was in der dritten Liga noch passiert. Wir müssen bis zum Ende so viele Punkte wie möglich holen." Sollte ein Drittligist keine Lizenz erhalten, würde sich die Zahl der Absteiger in der dritthöchsten Spielklasse verringern. Meppen oder Oldenburg würde davon möglicherweise profitieren, sodass es auch in der Regionalliga Nord weniger Absteiger gäbe. Tatsächlich hat der sportlich bereits gesicherte Drittligist MSV Duisburg die Lizenz für die kommende Drittliga-Saison noch nicht erhalten.

Der Deutsche Fußball-Bund ermittelte im Lizenzierungsverfahren in den Planungen der Duisburger eine Liquiditätslücke. Der Vorstand des Klubs sieht das anders und hat dagegen Beschwerde eingelegt. Sofern die Duisburger damit keinen Erfolg haben, müssen sie bis zum 7. Juni eine niedrige siebenstellige Summe nachweisen, um die Lizenz zu erhalten. Das sei möglich, versicherte Thomas Wulf, der Geschäftsführer Finanzen des MSV Duisburg, im Interview mit "Magenta-Sport". "Es sind Beträge, die wir durchaus in der Vergangenheit bewältigt haben. Das kommt nicht unerwartet."

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