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Wohnungsmarktstrategie  2000 neue Wohnungen bis 2034 in Delmenhorst

Die Stadtverwaltung präsentiert ihre aktuelle Wohnungsmarktstrategie. Worauf der Fokus gelegt werden soll.
21.05.2024, 18:04 Uhr
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2000 neue Wohnungen bis 2034 in Delmenhorst
Von Sebastian Hanke

Die Stadtverwaltung verfolgt eine ambitionierte Strategie zur Wohnraumförderung, um dem steigenden Bedarf an Wohnraum gerecht zu werden. Laut den städtischen Bevölkerungsprognosen wird die Nachfrage nach Wohnraum in den kommenden Jahren weiter steigen. Bis 2040 sollen wohl etwa 85.000 Menschen in Delmenhorst wohnen. Die Stadt legt daher seit 2017 eine Wohnungsmarktstrategie der Politik vor. Diese wird alle zwei Jahre aktualisiert und soll helfen, Wohnraum entsprechend auszubauen und zu verbessern. Aus einer Vorlage für den kommenden Ausschuss für Soziales und Gesundheit geht hervor, was seit Mitte 2023 unter Einbeziehung des Runden Tisches "Immobilienwirtschaft" erarbeitet worden ist.

2000 neue Wohnungen bis etwa 2034

Die Zielsetzung ist es, in den nächsten rund zehn Jahren etwa 2000 neue Wohneinheiten zu schaffen, darunter 350 bis 700 barrierefreie Wohnungen. Die durchschnittliche jährliche Zuwachsrate beträgt etwa 200 Wohneinheiten, wobei mindestens 100 davon in Mehrfamilienhäusern entstehen sollen. Zudem sind jährlich 50 bis 100 Wohneinheiten in Ein- und Zweifamilienhäusern geplant, um den Bedarf junger Familien zu decken.

Von den mindestens 100 Wohneinheiten in Mehrfamilienhäusern sollen durchschnittlich pro Jahr 40 Wohneinheiten mit öffentlicher Wohnraumförderung gebaut werden, um das Segment des „bezahlbaren Wohnraums“ zu stärken.

Ein Ziel übertroffen, ein Ziel unterboten

In den letzten Jahren ist die Anzahl der Wohnungen in Delmenhorst den Angaben zufolge bereits deutlich gewachsen. Vor allem der Neubau von kleineren und mittelgroßen Wohnungen in Mehrfamilienhäusern hat zugenommen. Die Stadt habe dabei den Zielwert von 100 neuen Wohneinheiten pro Jahr übertroffen, wobei der Fokus auf der Innenentwicklung gelegen habe.

In den jüngsten drei Jahren wurden der Vorlage zufolge insgesamt 188 neue Wohneinheiten in großen Wohnungen (vorwiegend Ein- und Zweifamilienhäusern) durch die Erschließung neuer Wohnbaugebiete (Am kleinen Meer, Graf-von-Galen-Straße, Westlich Langenwischstraße und Westlich Hoyersgraben) geschaffen. Dies liegt jedoch unter dem Zielwert von 100 Wohneinheiten pro Jahr, wie in der Wohnungsmarktstrategie 2021 von der Stadtverwaltung empfohlen.

Mietpreisniveau soll stabilisiert werden

Die Schaffung von Wohnraum soll aber nicht um jeden Preis geschehen. Vielmehr strebt die Stadt ihren Angaben zufolge an, das Mietpreisniveau und den Preis für Wohneigentum möglichst zu stabilisieren. Dies soll einerseits durch den Bau neuer Wohnungen und andererseits durch die Förderung öffentlich geförderter Wohnungen erreicht werden.

Allerdings ist die Realisierung von Wohnungen mit öffentlicher Förderung in den zurückliegenden Jahren hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Obwohl sich die Konditionen der Landesförderung verbessert haben, ist es zwischen 2021 und 2023 zu keinem nennenswerten Zuwachs in diesem Bereich gekommen. Allerdings betreibt die stadteigene GSG Wohnungsbaugesellschaft (GSG) aktuell den Neubau von 15 öffentlich geförderten Wohnungen in Düsternort.

Verwaltung erwartet enge Zusammenarbeit

Grundsätzlich erwartet die Verwaltung eine enge Zusammenarbeit mit der GSG und anderen Investoren, um den Wohnungsbau voranzutreiben. Konzeptvergaben für städtische Bauflächen und die Nutzung von städtebaulichen Verträgen sollen dazu beitragen, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. "Aus der durch Beratungsgespräche entstandenen Erkenntnis der Wohnraumförderstelle der Stadt Delmenhorst, ist in Folge des Zinsanstiegs das Interesse privater Bauinvestoren an der öffentlichen Wohnraumförderung der NBank wieder gestiegen", heißt es in der Vorlage. Derweil betont die Stadt ihre Rolle als sogenannte Klimamusterstadt: So sollen zum Schutz von Boden, Natur und Landschaft überwiegend Flächen im Siedlungszusammenhang als neue Bauflächen entwickelt werden.

Zur Sache

GSG rechnet mit sinkenden Baupreisen

Nachdem die Preise in der Baubranche in den vergangenen Jahren stark angezogen haben, rechnet die GSG jetzt mit einer Trendwende. "Wegen derzeit geringerer Bautätigkeit könnte zumindest mit kurzfristigem Sinken der Baupreise zu rechnen sein", teilt Geschäftsführer Stefan Ludwig auf Anfrage mit. Während im Jahr 2022 noch insgesamt 196 neue Wohnungen in Delmenhorst genehmigt worden waren, waren es in 2023 nur noch 139. "Laut Fachverwaltung haben die Zinsentwicklung und die steigenden Baupreise zum Rückgang der Antragsverfahren geführt", heißt es von der Verwaltung. Während die GSG mit einer Trendwende rechnet, sei diese für die Fachabteilung im Rathaus derzeit nicht erkennbar.

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