Es war ein besonders emotionaler letzter Spieltag für Werders Frauenteam in der Bundesliga: Zum letzten Mal stand Trainer Thomas Horsch in der Liga an der Seitenlinie, für seine Stürmerin Sophie Weidauer war es ebenfalls der letzte Bundesliga-Auftritt in Grün-Weiß.
Und das Ziel war vor der Partie klar: Man wollte noch die 30-Punkte-Marke knacken und die eh schon historische Saison inklusive DFB-Pokalfinale gebührend beenden. Doch die Krönung gelang nicht – auf bittere Art und Weise durch einen späten Nackenschlag. Mit einem 2:3 beim Tabellenzehnten SC Freiburg schlossen Werders Bundesligistinnen die Saison mit 29 Punkten auf dem siebten Rang ab. Trainer Thomas Horsch: "Jeder bei uns wollte die 30 Punkte holen, jeder wollte gewinnen. Es waren zwei Mannschaften, die in etwa auf Augenhöhe waren. Es ging hin und her, wir haben diverse Möglichkeiten gehabt. Ich hätte gerne zum Abschluss die 30-Punkte-Marke erreicht, deswegen ist es etwas enttäuschend."
Dafür könnte die gebürtige Bremerin Michelle Ulbrich in der kommenden Saison wieder in Grün-Weiß spielen: Der FC Bayern zieht die Kaufoption für die geliehene Verteidigerin nicht.
Die Grün-Weißen starteten zunächst optimal in die Partie: Stürmerin Larissa Mühlhaus verwandelte bereits in der dritten Minute nach Ballverlust der Freiburger Verteidigerinnen sehenswert aus 17 Metern mit einem strammen Schuss zum 1:0. Doch dann folgte die kalte Dusche: Bei einer Ecke wurde Freiburgs Samantha Steuerwald auf dem zweiten Pfosten völlig alleingelassen, konnte so unbedrängt in das Bremer Tor zum 1:1-Ausgleich einköpfen (14.). Das 1:2 aus Bremer Sicht erzielte für die Breisgauer Svenja Fölmli (40.).
Werder aktiver, aber unglücklich
Doch die Bremerinnen drängten auf den Ausgleich: Zuerst parierte Freiburgs Torfrau Rafaela Borggräfe einen Schuss von Larissa Mühlhaus, dann lenkte sie bei der folgenden Ecke den Ball nach Kopfball der Stürmerin an die Latte (54.). Die Bremerinnen agierten auch weiterhin aktiver als der Gegner, erspielten sich einige Möglichkeiten – und belohnten sich: Larissa Mühlhaus erzielte per Elfmeter den Ausgleich, nachdem die Schützin selbst gefoult wurde (74.).
Die am Ende unglückliche Niederlage in Thomas Horschs letztem Spiel als Trainer der Grün-Weißen besiegelte die Freiburgerin Eileen Campbell, die die Verteidigung austanzte und Glück hatte, dass Werders Tuana Mahmoud den Ball vor dem Kasten von Torfrau Livia Peng nicht mehr entscheidend klären konnte (87.).