Sie wollen es wieder tun. Denn der erste Streich war ein echter Volltreffer. Die Initiative „Gründungsort Werder Bremen“ hat im vergangenen Februar eine schmucke Tafel am „Kuhhirten“ aufstellen lassen, die seither viele Menschen aus Bremen und umzu nicht einfach nur informiert, sondern regelmäßig staunen lässt – weil sie mitunter kaum glauben können, dass der große SV Werder im Jahr 1899 genau an jenem Ort das Licht der Welt erblickte. Doch Arne Jahns und seine Mitstreiter haben noch allerlei andere spannende Geschichten aus der Historie des Vereins parat, mithilfe einer zweiten Infotafel wollen sie das nächste Kapitel aufschlagen. Und wieder soll eine große Spenden-Initiative dabei helfen, das besondere Projekt zu realisieren.
„Wir haben tatsächlich gar nicht so lange überlegen müssen, denn eigentlich haben wir schon direkt nach der ersten Tafel angepeilt, was jetzt der zweite logische Schritt wäre“, sagt Jahns im Gespräch mit unserer Deichstube. Wie dieser genau aussieht, darüber schweigt sich der Werder-Fan noch ein wenig aus. „Wir möchten noch nicht zu viel über den genauen Standort verraten. Anders als beim ,Kuhhirten‘ bewegen wir uns dieses Mal auf öffentlichem Grund, aber wir sind in guten Gesprächen mit dem Ortsamt.“ Ein paar Andeutungen macht Jahns dann aber doch. „Die zweite Infotafel soll an einem Ort stehen, an dem der Verein ein Vierteljahrhundert gewirkt hat, wo Fußball zu einer Art Massen-Event wurde“, erklärt er und lacht. „Es ist trotzdem fast schon ein vergessener Ort. Ich biete ja auch spezielle Werder-Stadtführungen in Bremen an – und immer, wenn wir dort mit dem Rad hinfahren, ist das für 99 Prozent der Teilnehmer ein Überraschungsmoment. Viele wissen gar nicht, dass genau dort ein ganz wichtiges Stück Werder-Geschichte beheimatet ist.“
Vor ziemlich genau einem Jahr startete die Initiative ihren ersten Anlauf. 2000 Euro sollten damals angesammelt werden, dank der großen Spendenbereitschaft der Fans war das Geld in Windeseile zusammengetragen. „Wir haben uns im Nachgang dann noch für die Premium-Variante der Tafel entschieden, weil es weitere Leute gab, die uns auf anderem Wege Geld haben zukommen lassen“, erinnert sich Jahns. „Nun möchten wir probieren, die gesamte Summe über das Fundraising zu generieren.“ Auf der Internetseite „Gofundme.com“ können die Beträge eingereicht werden, dieses Mal liegt das Ziel bei 4500 Euro. Erste Spenden sind bereits eingegangen, Nachahmer gern gesehen.
„Wir wollen wieder möglichst viele Fans mit ins Boot holen und mit der Aktion in Verbindung bringen“, sagt Jahns. „Rund um Werders 125. Geburtstag im Februar soll dann die nächste Infotafel aufgestellt werden.“ Und der Bremer verspricht: „Wir machen das alles ehrenamtlich. Das gesamte Geld geht komplett in die Fertigung und das Aufstellen der Tafel, die Erstellung und Betreuung der zugehörigen Website sowie die Anfertigung der Audiodatei.“
Weitere Werder-Infotafeln in Bremen könnten folgen
Optisch soll das zweite Machwerk dem Premierenstück ähneln. Wieder wird also die bekannte Werder-Raute aus der Tafel ragen, auch einen kleinen Text wird es geben. „Wir wollen dieses Mal aber auch ein bis zwei Fotografien integrieren“, kündigt Jahns an und verrät, dass es bei der online anwählbaren Tonspur wieder prominente Unterstützung geben wird. „Wir sind im sehr guten Austausch mit dem Verein, damit wieder eine Vereinslegende zu hören sein wird. Beim letzten Mal war ja Dieter Eilts mit dabei.“
Das Fundament ist also gelegt – bislang noch im übertragenen Sinne. Doch Arne Jahns und Co. sind zuversichtlich, dass aus der Theorie schon bald Praxis wird. Damit sich die Erfolgsgeschichte fortsetzt. „Wir gehen davon aus, dass auch die zweite Infotafel nicht die letzte sein wird. Uns schwebt vor, dass wir perspektivisch einen ganzen Pfad einrichten können, weil es noch so viele Werder-Orte in Bremen gibt, zu denen man Geschichten erzählen kann.“