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Remis im Heimspiel 2:2 nach 2:0: Werder verspielt gegen Eintracht Frankfurt klare Führung

Der SV Werder hat im Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt eine zwischenzeitliche 2:0-Führung aus der Hand gegeben. Am Ende musste sich die Mannschaft von Trainer Ole Werner mit einem 2:2 begnügen.
12.11.2023, 19:26 Uhr
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Von Malte Bürger Daniel Cottäus

Die gute Nachricht vorweg: Der SV Werder Bremen hat in der Bundesliga auch das dritte Spiel in Folge nicht verloren. Gegen die formstarke Eintracht aus Frankfurt hieß es am Sonntagabend schließlich 2:2 (1:0), was aus Sicht der Bremer aber einen mehr als faden Beigeschmack hatte – schließlich hatte die Mannschaft von Cheftrainer Ole Werner nach 50 Minuten noch mit 2:0 geführt und am vierten Heimsieg der Saison geschnuppert. 

Bei seiner Startaufstellung hatte Werner exakt jenem Personal vertraut, das er auch schon in den beiden vorangegangenen Spielen gegen Wolfsburg (2:2) und Union Berlin (2:0) ins Rennen geschickt hatte. Angesichts der ordentlichen bis guten Bremer Auftritte zuletzt wären Veränderungen auch überraschend gewesen. Schließlich hatte sich Werder in den vergangenen Wochen defensive Stabilität erarbeitet und hatte sich offensiv gefährlich präsentiert. Daran wollte das Team gegen ein formstarkes Eintracht Frankfurt, das mit einer Bilanz von sechs Siegen aus den vergangenen sieben Pflichtspielen an die Weser kam, unbedingt anknüpfen, was während des ersten Durchgangs in Teilen gelang.

Die 42.100 Fans im ausverkauften Weserstadion sahen zunächst zwei Mannschaften, die vor allem darauf bedacht waren, aus einer sicheren Defensive heraus zu agieren. Entsprechend wenig Risiko gingen Werder und Frankfurt – und entsprechend wenig Höhepunkte boten die ersten 45 Minuten. Sekunden vor dem Pausenpfiff sorgten die Hausherren dann aber doch noch für ein dickes Ausrufezeichen und gingen mit 1:0 in Führung.

Marvin Ducksch bleibt am Elfmeterpunkt cool

Nach einem Missverständnis zwischen den Frankfurtern Philipp Max und Aurélio Buta war der einmal mehr auffällige Romano Schmid plötzlich frei durch, wurde zwar vom Ball getrennt, der allerdings direkt bei Teamkollege Jens Stage landete. Weil der Däne im Strafraum von Ansgar Knauff zu Fall gebracht wurde, entschied Referee Benjamin Brand zurecht auf Foulelfmeter. Neu-Nationalspieler Marvin Ducksch trat an und verwandelte sicher (45.+2). Es war bereits das fünfte Saisontor des Stürmers, der in der vergangenen Woche erstmals in den Kader der deutschen A-Nationalmannschaft berufen worden war.

Vor der Bremer Führung hatten Omar Marmoush (19.) und Farès Chaibi (45.) die besten Frankfurter Chancen in Hälfte eins vergeben (19.), für Werder war Leonardo Bittencourt nach einem Konter über Mitchell Weiser nur knapp gescheitert (35.).

Nach dem Seitenwechsel waren dann erst wenige Minuten gespielt, als das Weserstadion zum zweiten Mal am Sonntagabend förmlich explodierte – und dieses Mal war ein Mann dafür verantwortlich, der zwar bei Eintracht Frankfurt unter Vertrag steht, in dieser Saison aber als Leihspieler das Werder-Trikot trägt: Rafael Borré. Nach einem schönen Angriff, an dessen Ende Leonardo Bittencourt den Angreifer aus Kolumbien per gefühlvollem Heber bediente, sorgte Borré mit einem Kopfball an den Innenpfosten für das Bremer 2:0 (50.).  Auf einen Torjubel verzichtete er danach allerdings weitgehend – aus Respekt vor den Frankfurtern, die er 2022 noch zum Gewinn der Europa League geschossen hatte.

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Frankfurt erhöht nach 0:2 das Risiko – und wird belohnt

Die Gäste aus Hessen benötigten nach dem 0:2 nicht lange, um ihrerseits für Aufsehen zu sorgen: Knauff kam im Strafraum nach einem Fehlpass im Bremer Aufbauspiel völlig frei zum Abschluss, jagte den Ball jedoch weit über das Tor (55.).

Mit zunehmender Spieldauer erhöhte die Eintracht das Risiko – und wurde dafür in der 65. Minute belohnt. Nach einem Einwurf auf Strafraumhöhe brauchte die Bremer Hintermannschaft zu lange, um sich zu sortieren. So ließ Schmid Ellyes Skhiri in seinem Rücken davonschleichen, woraufhin der Frankfurter den Ball bekam und ihn per trockenem Distanzschuss im Tor unterbrachte – 1:2. Und plötzlich war der Bremer Heimsieg wieder gehörig ins Wanken geraten. Nach 75 Minuten hatte ihn Werder dann ganz aus der Hand gegeben.

In Folge eines Freistoßes von Marmoush verlor Deman am zweiten Pfosten das entscheidende Duell mit Tuta, der den Ball per Kopf in die Mitte brachte, wo ihn Hrvoje Smolcic, ebenfalls per Kopf, zum 2:2 über die Linie drückte. Die Bremer hatten bei der Entstehung des Treffers ein Foulspiel von Tuta an Deman gesehen und protestierten vehement. Schiedsrichter Brand gab den Treffer nach Rücksprache mit dem Video-Assistenten dennoch, was vertretbar war.

Werder gibt sich in den letzten Minuten nicht zufrieden

In der Schlussphase suchten beide Mannschaften dann den Lucky Punch und kamen zu Möglichkeiten. Die größten für Werder vergaben der eingewechselte Justin Njinmah, der nach einem Konter ebenso eigenwillig wie harmlos abschloss, anstatt seine Teamkollegen Ducksch oder Schmid zu bedienen (87.), sowie Ducksch selbst, der an Torhüter Kevin Trapp scheiterte (90.). Auch in der fünfminütigen Nachspielzeit drängte Werder weiter auf den späten Siegtreffer, wollte sich – anders als noch in der Vorwoche beim 2:2 in Wolfsburg – nicht mit einem Punkt zufriedengeben. Musste es am Ende aber.

Nach der Länderspielpause geht es für die Bremer nun mit dem Heimspiel gegen das top-aufgelegte Bayer Leverkusen weiter, das am Samstag, 25. November, an der Weser gastiert. Leverkusen hatte das erste Sonntagsspiel der Bundesliga deutlich mit 4:0 gegen Union Berlin gewonnen.

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