Der SV Werder hat ein aufregendes Nordderby am Sonntag beim Hamburger SV mit 3:2 gewonnen. Damit bleiben die Bremer auch im neunten Spiel unter Trainer Ole Werner ungeschlagen und sind wieder Tabellenführer der 2. Fußball-Bundesliga. Zwei Spieler stachen wieder einmal heraus. Die Einzelkritik der Werder-Spieler.
Jiri Pavlenka: Musste vor der Pause nur beim Schuss von Heyer eingreifen (13.). Rettete später mehrmals stark – vor allem kurz vor Schluss gegen Glatzel (90.+4). Ließ sich bei seinen Abstößen viel Zeit und zog den Unmut der HSV-Fans auf sich. Insgesamt ein sicherer Rückhalt, wenn auch nicht jede Faustabwehr optimal war. Bei den Gegentoren ohne Chance. Note 2
Milos Veljkovic: Zeigte in der Dreierkette lange einen soliden Auftritt, ohne größere Fehler und Glanzpunkte. Sicherte immer wieder ab, wenn Weiser den Weg nach vorne suchte. Kam vor dem 2:3 dann aber den entscheidenden Schritt zu spät gegen Glatzel. Note 3
Ömer Toprak: Der Kapitän und Abwehrchef agierte auch im hitzigen Volkspark ruhig und souverän – und stand gefühlt immer richtig. Stark, wie er auch komplizierte Situationen mit Übersicht auflöste. Holte mit seinem Schuss an die Hand von Meffert den Elfmeter raus, der zum 1:0 führte. Note 1,5
Marco Friedl: Wurde von Jatta auf der linken Seite ordentlich gefordert und löste seine Aufgabe insgesamt gut. Entschied sich meist für den sicheren Pass. Das Zusammenspiel mit Nebenmann Jung funktionierte. Note 2,5
Mitchell Weiser (bis 90.): Fiel mit seinen Offensiv-Ausflügen auf und sorgte für Unruhe beim HSV. In der Defensive hin und wieder mit Problemen. Hob vor dem 1:1 das Abseits auf, holte kurz darauf dann den zweiten Handelfmeter heraus. Seine Schwalbe im HSV-Strafraum hätte nicht sein müssen (22.). Note 3
Christian Groß: Agierte auf der Sechserposition zunächst ungewohnt offensiv, war darum bemüht, Angriffe zu initiieren und kam sogar selbst gefährlich zum Abschluss (23.). Blieb dabei aber nicht fehlerfrei und leistete sich den einen oder anderen gefährlichen Ballverlust. Stabilisierte sich im Laufe der Partie. Note 3
Anthony Jung: War eine Art Symbolfigur für das energische Bremer Pressing in der Anfangsphase. Eroberte auf der linken Seite viele Bälle, weil er wach und bissig agierte. Werder brachte das wiederholt gute Offensivaktionen ein. Auch nach dem Wechsel abgeklärt und umsichtig. Note 2
Leonardo Bittencourt (bis 71.): Stachelte die Werder-Fans schon in der Anfangsphase immer wieder an und ging auf dem Platz genauso entschlossen zu Werke. Versuchte, das Spiel schnell zu machen. Hätte sich manchmal eher vom Ball trennen und vor allem bei einer Großchance das 2:0 machen müssen (30.). Blieb für den Gegner immer unangenehm. Note 2,5
Romano Schmid: Lange Zeit nicht so auffällig wie Nebenmann Bittencourt, aber dennoch viel unterwegs – auch in Sachen Defensivarbeit. Brachte das 3:1 auf den Weg. Ärgerlich: Kassierte seine fünfte Gelbe Karte und ist nun für das kommende Heimspiel gegen Dresden gesperrt. Note 2,5
Niclas Füllkrug: Setzte vor allem bei hohen Bällen geschickt seinen Körper ein und wirkte auch darüber hinaus sehr präsent. Im Abschluss dafür allerdings lange glücklos – bis er zum Elfmeterpunkt antrat und direkt vor der HSV-Fankurve die Nerven behielt. Note 2, 5
Marvin Ducksch (bis 83.): Eiskalt, wie er den ersten Handelfmeter zu seinem 14. Saisontor nutzte (10.). Öffnete mit seinen riskanten Pässen oft Räume und war in nahezu jeden Angriff involviert. Vergab im Eins-gegen-eins mit HSV-Keeper Heuer Fernandes eine Riesenmöglichkeit auf das 2:0 (33.). Machte es dann besser: Erkämpfte erst den Ball gegen Jatta und erzielte beim Konter herrlich platziert das 3:1 (76.). Bitter: Musste nach einem Foul angeschlagen vom Platz. Note 1
Nicolai Rapp (ab 71.): Sollte für defensive Stabilität im Mittelfeld sorgen und glänzte dann als Vorbereiter des 3:1 von Ducksch. N ote -
Eren Dinkci (ab 83.): Kam für den angeschlagenen Ducksch und wirkte irgendwie nicht hundertprozentig fit. Note -
Felix Agu (ab 90.): Half mit, den knappen Sieg zu verteidigen. Note -