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Werder-Profi EM-Debütant Romano Schmid verärgert über seinen Bankplatz

Das EM-Debüt für Österreich hatte sich Werder-Profi Romano Schmid sicherlich anders vorgestellt. Erst in der Nachspielzeit kam Schmid von der Bank – und konnte das 0:1 gegen Frankreich nicht mehr verhindern.
18.06.2024, 11:32 Uhr
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EM-Debütant Romano Schmid verärgert über seinen Bankplatz
Von Malte Bürger

Nach exakt 22 Minuten erhob sich Romano Schmid erstmals von der Bank des österreichischen Nationalteams. Mannschaftskollege Florian Grillitsch, früher selbst einmal beim SV Werder Bremen unterwegs, hielt sich die schmerzende Wade. Und so wurde Schmid zum Warmmachen gebeten, doch an der Seitenlinie stockten die Bewegungen immer wieder, der Blick des Bremer Mittelfeldspielers war zu sehr auf das Geschehen auf dem Rasen fixiert und schließlich konnte Grillitsch auch weitermachen. Also musste Schmid bis in die Nachspielzeit warten, ehe er sein EM-Debüt erleben durfte. Die 0:1-Niederlage gegen Frankreich zum Start der Österreicher ins Turnier konnte auch der 24-Jährige nicht mehr verhindern.

Den Abend hatte sich Schmid schon etwas anders vorgestellt, er galt eigentlich als heißer Kandidat für die Startelf. „Vielleicht habe ich es mir nach der Vorbereitung, die ich in den letzten beiden Wochen hatte, nicht verdient“, sagte der Bremer nach der Partie achselzuckend im Gespräch mit unserer Deichstube, „und deshalb habe ich es akzeptiert.“ Während der beiden finalen Tests im Vorfeld der EM hatte Schmid noch eine zentrale Rolle im System von Trainer Ralf Rangnick eingenommen.

Wenn wir in den nächsten Partien genauso spielen wie heute, dann werden wir sicherlich glücklicher vom Platz gehen.
Romano Schmid

Beim 2:1-Erfolg gegen Serbien durfte der gebürtige Grazer zunächst über 62 Minuten ran, beim folgenden 1:1 gegen die Schweiz sogar die komplette Spielzeit. Doch nun wurde er zum Zuschauen gezwungen. Sehr lange sogar. Rangnick schickte Schmid erst nach weiteren Aufwärmeinlagen in der neunminütigen Nachspielzeit auf den Platz. Entscheidende Impulse setzte der kleine Dribbler da nicht mehr, was auch zum Spiel der Österreicher an diesem Abend passte: sehr engagiert, aber nicht gefährlich genug.

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Worte der Unzufriedenheit wegen der Jokerrolle waren von Schmid trotz aller Enttäuschung aber nicht zu hören. „Er hat sich einfach für andere Spieler entschieden“, sagte der Offensivakteur mit Blick auf seinen Coach, „und das ist vollkommen okay.“ Anders sieht es mit dem Ergebnis des Frankreich-Spiels aus. Die knappe Niederlage ärgerte Schmid ebenso wie alle anderen Österreicher. „Unter dem Strich war es ein gutes Spiel von uns, auf das wir aufbauen können“, befand Werders Leistungsträger.

„Wenn wir in den nächsten Partien genauso spielen wie heute, dann werden wir sicherlich glücklicher vom Platz gehen.“ Das müssen die Kicker aus dem deutschen Nachbarland auch, wenn sie nicht vorzeitig abreisen wollen. Am kommenden Freitag steht das zweite Gruppenduell an, dann heißt der Gegner Polen (18 Uhr). „Es wird ein vorentscheidendes Spiel. Wer dort gewinnt, der hat noch alle Chancen“, urteilte Ralf Rangnick – und auch Romano Schmid betonte: „Es ist ein Turnier, und natürlich sollten wir jetzt gewinnen.“ Am liebsten will der Werderaner dabei mithelfen. Von Beginn an. Doch er hat nur ganz wenige Einheiten Zeit, um seinen Trainer zum Umdenken zu bewegen. Probieren wird er es selbstverständlich trotzdem. So akzeptabel ist die Zuschauerrolle dann eben doch nicht.

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