Es war durchaus eine kleine Liebeserklärung, die Zlatko Junuzovic da vor wenigen Tagen via „Bild“-Zeitung in Richtung SV Werder Bremen schickte. „Es steckt auf jeden Fall noch einiges an Werder in mir“, sagte der Österreicher in Diensten von RB Salzburg und verriet, dass er bis heute jedes Spiel seines Ex-Vereins vor dem Fernseher verfolge: „Es macht Spaß, Werder-Fußball zu schauen.“ Von 2012 bis 2018 hatte Junuzovic selbst für Grün-Weiß auf dem Platz gestanden, hatte es auf 198 Pflichtspiele gebracht und war bei den Fans stets beliebt gewesen. Da der im Sommer auslaufende Vertrag des 34-Jährigen in Salzburg nicht verlängert wird, rückt natürlich die Frage nach seiner sportlichen Zukunft in den Fokus. Angesprochen darauf, ob er gerne noch einmal für Werder spielen würde, sagte Junuzovic: „Es ist alles möglich, auch wenn es derzeit noch nichts Konkretes gibt.“ Ausschließen wolle er nichts. Womit ein Thema in der Welt war, das in Fankreisen durchaus für Gesprächsstoff sorgte – bei Werder selbst aber mit maximaler Gelassenheit behandelt wird.
Am Osterdeich haben sie Junuzovics Aussagen natürlich auch zur Kenntnis genommen, aber keineswegs als erste öffentliche Anbahnung einer möglichen Rückkehr interpretiert. „Also ich lese da nicht raus, dass Zladdi intensiv über eine Rückkehr nachdenkt“, sagt Clemens Fritz im Gespräch mit unserer Deichstube. Für Werders Leiter Profifußball, der früher gemeinsam mit Junuzovic auf dem Platz stand, sind es eher Sätze der obligatorischen Art, die Fußballer nun mal sagen, wenn sie nach möglichen Vereinswechseln befragt werden. Sich alles offenhalten, bloß nichts ausschließen – das gilt im Grunde ständig und immer. „Was soll Zladdi denn sonst sagen?“, fragt Fritz, verweist auf die große Bedeutung, die der Mittelfeldspieler aus Österreich einst für Werder gehabt hat – und sagt abschließend: „Für uns ist eine Verpflichtung kein Thema“.
Bei der Kaderplanung verfolgt Werder bekanntlich ohnehin einen ganz anderen Weg. Im Fokus steht das Ziel, eine junge und entwicklungsfähige Mannschaft aufzubauen. Da passt ein 34-jähriger Junuzovic, der zuletzt fast ein Jahr lang mit einer hartnäckigen Fersenverletzung ausgefallen ist, nicht mehr ins Bild.