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Stürmer "Kein Thema": Marvin Ducksch schließt Abschied von Werder Bremen aus

In Marvin Ducksch' Vertrag ist eine Ausstiegsklausel verankert, die noch bis zum 15. Juli gezogen werden kann. Davon Gebrauch machen will der Werder-Stürmer offenbar aber nicht.
08.06.2022, 14:39 Uhr
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Von Daniel Cottäus

Bis die Arbeit wieder ruft, bleibt Marvin Ducksch noch etwas Zeit zum Ausspannen. Erst ab dem 19. Juni steht bei Bundesliga-Aufsteiger Werder Bremen die Leistungsdiagnostik vor dem Trainingsstart an, und viel früher dürfte der Stürmer auch nicht am Weserstadion aufschlagen. Großes Thema ist er dort aber trotzdem schon jetzt, weil es in diesen Tagen einmal mehr um seine Vertragssituation geht - oder genauer: Um die Ausstiegsklausel, die in Ducksch' bis 2024 laufenden Arbeitspapier verankert ist.

Nach Informationen unserer Deichstube darf Ducksch seinen Klub für eine festgeschriebene Ablösesumme von 5,5 Millionen Euro verlassen. Die „Sportbild“ berichtet nun von einer Summe von 7,5 Millionen Euro und zudem, dass die Ausstiegsklausel noch bis zum 15. Juli gezogen werden kann, ehe sie erlischt. Es sind Zahlen, die ohne Frage das Potenzial dazu haben, die Spekulationen um einen möglichen Ducksch-Abgang wieder mächtig anzuheizen. Es sind aber auch Zahlen, die Ersin Akan komplett kalt lassen. Im Gespräch mit unserer Deichstube erklärt der Ducksch-Berater, dass der Spieler seine Entscheidung längst getroffen hat.

„Das spielt überhaupt keine Rolle“, sagt Akan, angesprochen auf Höhe und Ablauffrist der Ausstiegsklausel – und betont: „Der Junge will nicht weg aus Bremen. Er will bleiben und freut sich auf die Bundesliga mit Werder.“ Daran zu rütteln gäbe es nichts mehr. Akan: „Seine Entscheidung steht fest.“

Gelingt der Bundesliga-Durchbruch?

Es dürften Sätze sein, die die Verantwortlichen im Verein gerne hören, schließlich war Ducksch in der abgelaufenen Zweitliga-Saison mit 20 Toren für Werder einer der Garanten für den direkten Wiederaufstieg. Nun will der 28-Jährige im für ihn persönlich dritten Anlauf beweisen, dass er gut genug ist für das Oberhaus. Im Trikot des SC Paderborn (Saison 2014/15) und von Fortuna Düsseldorf (2018/19) war er diesen Nachweis jeweils schuldig geblieben. In Bremen sieht Ducksch den perfekten Standort, um endlich den Bundesliga-Durchbruch zu schaffen.

Nachdem der Stürmer zu Beginn der vergangenen Serie an den Osterdeich gewechselt war, lief es sowohl für ihn als auch für den Verein bis auf wenige Ausnahmen ziemlich rund. Zunächst unter Cheftrainer Markus Anfang und später auch unter dessen Nachfolger Ole Werner war Ducksch ein absoluter Leistungsträger, der die ihm zugestandenen Freiheiten auf dem Platz mit Toren und Vorlagen zurückzahlte. Mehr als hilfreich dabei war, dass Ducksch in Niclas Füllkrug den perfekten Sturmpartner gefunden hat – und zwar auf und neben dem Platz. Beide Angreifer haben ein sehr gutes Verhältnis, gönnen sich gegenseitig den Erfolg – und können gemeinsam lachen. Den Spitznamen „Die hässlichen Vögel“ hätte sich zumindest nicht jedes Sturmduo selbst verpasst.

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Auch vor dem klaren, öffentlichen Werder-Bekenntnis von Berater Ersin Akan hatte sich Clemens Fritz als Werders Leiter Profifußball in der Personalie Ducksch betont entspannt gezeigt: „Da mache ich mir keine Sorgen.“ Intern soll die Spielerseite längst die Absicht hinterlegt haben, dass Ducksch im Verein bleiben möchte.

Bis zum 1. September ist das Sommer-Transferfenster in diesem Jahr geöffnet, und natürlich können auch nach Ablauf der Ausstiegsklausel noch Angebote für den treffsicheren Stürmer bei Werder eingehen. Dass Ducksch noch einmal komplett umdenkt, erscheint aber sehr unwahrscheinlich.

Stammspieler und Aufstiegsheld

Seinen Traum von der Bundesliga kann er künftig auch in Bremen leben – als Stammspieler, Aufstiegsheld und Liebling des Publikums. Diese Mixtur kann für ihn kein anderer Klub in Deutschland zusammenrühren. Bliebe höchstens noch ein Wechsel ins Ausland, ein Abenteuer in komplett neuer Umgebung als Alternative, was Ducksch in seiner bisherigen Laufbahn aber schon mehrfach ausgeschlagen hat. So lehnte der Stürmer einst gleich zwei Angebote von Premier-League-Club Norwich City ab, weil er fürchtete, mit der Spielweise in England nicht zurechtzukommen.

In Bremen weiß Ducksch hingegen, was er hat – und auch der Verein weiß, was er vom Stürmer bekommt. Die Ablösesumme von gut drei Millionen Euro, die genauso wie der Aufstiegsbonus von 500.000 Euro  an Hannover 96 überwiesen wurde, war jedenfalls sehr gut angelegtes Geld. Das soll sich für Werder in der neuen Saison auch  in der Bundesliga auszahlen. 

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