Abgesehen von einer schläfrigen Anfangsphase kann sich der SV Werder Bremen nicht viel vorwerfen lassen, was die Leistung beim 2:0-Auswärtssieg beim VfB Stuttgart angeht. Wie Trainer und Spieler die Leistung einschätzten, lesen Sie hier in den Stimmen zum Spiel:
Ole Werner (Cheftrainer Werder Bremen): „Heute haben wir ein sehr gutes Auswärtsspiel gemacht. Die ersten 20 Minuten haben wir es uns im eigenen Ballbesitz nicht so zugetraut, die vorbereiteten Anspielstationen auch anzuspielen. Danach haben wir für meine Begriffe wenig zugelassen und eine gute Kontrolle gehabt. Wir hätten es am Ende im letzten Drittel noch ein bisschen zielstrebiger spielen können, um den ein oder anderen Konter auszunutzen. Aber insgesamt war es ein sehr guter Auftritt der Mannschaft.“
Jens Stage (Werder-Torschütze): „Das war eine perfekte Woche. Anfang der Woche hat meine Freundin unseren Sohn Carl zur Welt gebracht. Das war fantastisch für meine Freundin und für mich. Wir sind sehr glücklich. Ich habe in den letzten Tagen viel an die Familie gedacht. Aber heute war Fußball – in so einem großen Stadion, mit so vielen Werder-Fans, das ist fantastisch. Mein Tor war sehr schön. Aber für mich ist ein Tor ein Tor, das Wichtigste sind die drei Punkte, der Abstand zu Stuttgart. Jetzt haben wir ein großes Spiel gegen Dortmund. Jeder hat sich heute auf dem Platz den Arsch aufgerissen. Die ersten 20 Minuten waren schwierig, dann haben wir mehr die Kontrolle übernommen. Wenn wir alle bei 100 Prozent sind, hat man heute gesehen, wozu wir fähig sind.“
Marvin Ducksch (Werder-Torschütze): „Der Sieg fühlt sich sehr gut an. Wir wussten, dass es um Kleinigkeiten und Zweikämpfe geht. Wir hatten ein bisschen Probleme beim Anlaufen, das haben sie gut gemacht. Nach 15 Minuten waren wir aber richtig gut im Spiel. Sie hatten danach weniger Möglichkeiten. Uns ist es dann gelungen, in den richtigen Momenten, die Tore zu erzielen.“
Niclas Füllkrug (Werder-Toptorjäger): „Die ersten 15 Minuten waren nicht so einfach, weil die Stuttgarter uns taktisch vor einige Schwierigkeiten gestellt haben. Waldemar Anton hat sich immer wieder flach angeboten. Da haben wir einen Moment gebraucht, um uns anzupassen. Ab da hatten wir das Spiel total im Griff. Leider hatten wir hinten im eigenen Ballbesitz noch ein paar Wackler, die müssen wir noch kritisch betrachten und abstellen. Ansonsten wurden hinten die Zweikämpfe und Flanken wegverteidigt. Vorne konnten wir dazu viele Bälle halten, auch in der ersten Halbzeit schon. Wir haben auf das Tor gelauert, was mit den Toren von Jens und Duckschi dann auch belohnt wurde. So schmecken die drei Punkte.“
- Die Werder-Einzelkritik: Dreimal Note 1,5: Friedl, Stage und Füllkrug glänzen in Stuttgart
Bruno Labbadia (Trainer des VfB Stuttgart): „Ja, klar, sind wir enttäuscht. Bitterer Nachmittag. Wir haben mit zwei Sonntagsschüssen verloren. Das war ein Spiel, das wir hätten gewinnen können. Das ist ein harter Abstiegskampf, der uns bevorsteht. Da müssen wir die Ruhe bewahren.“
Waldemar Anton (VfB-Rechtsverteidiger): „Wir haben viele Chancen und machen zu wenig Tore daraus. Daran müssen wir knallhart arbeiten.“
Fabian Wohlgemuth (VfB-Sportdirektor): "Das war kein Rückschritt, eher eine Stagnation. Ich denke aber auch, dass uns nach der Englischen Woche ein bisschen die Energie gefehlt hat."