Dass es in der 2. Bundesliga in dieser Saison besonders spannend werden dürfte, konnte man schon zu Beginn der Saison erahnen. Schließlich tummeln sich in dieser Spielzeit einige namhafte Clubs wie der SV Werder Bremen, der FC St. Pauli, Schalke 04, der HSV und Darmstadt 98 im deutschen Fußball-Unterhaus. Doch dass das Gerangel um die vorderen Plätze derart hart umkämpft sein würde, hätte wohl kaum jemand für möglich gehalten. Lediglich zwei Punkte liegen nach 28 Spieltagen zwischen Tabellenführer Werder (52 Zähler) und den viertplatzierten Schalkern (50). Auf Rang zwei und drei liegen Darmstadt und St. Pauli gleichauf mit je 51 Punkten. Dahinter hoffen Nürnberg (46), Hamburg und Heidenheim (je 45) auf Patzer der leicht enteilten Konkurrenten. So eng war es auf den ersten vier Plätzen seit der Einführung der Drei-Punkte-Regel in der Saison 1995/1996 überhaupt noch nicht.
„Was gibt es denn Schöneres?“, freut sich da St. Paulis Trainer Timo Schultz und ergänzt: „Es ist Vollspannung in der zweiten Liga, ab jetzt gibt es fast nur ausverkaufte Stadien. Das ist mir viel lieber, als wenn es nur um die goldene Ananas geht. Und wir sind mittendrin, das ist das Beste daran.“ Ähnlich sieht es auch sein Bremer Kollege Ole Werner. „Es ist super, dass wir mit dabei sind. Es gab Zeiten in der Saison, da waren wir zwölf Punkte hinter St. Pauli. Jetzt sind wir mit einem Zähler vorne und haben uns eine sehr gute Ausgangssituation erarbeitet“, so der 33-Jährige.
Drei Top-Spiele am Samstag in der 2. Bundesliga
Passend zur engen Ausgangslage liefert der Spielplan an diesem 29. Spieltag nun auch noch ein Top-Spiel-Trio. Im Laufe des Samstags treffen sechs der sieben Aufstiegskandidaten in direkten Duellen aufeinander. Werder muss bei St. Pauli ran, während Schalke Heidenheim empfängt (beide um 13.30 Uhr), ehe dann am Abend (20.30 Uhr) der Club aus Nürnberg auf die Lilien trifft. Spannender geht es kaum. „Die DFL wird so oft kritisiert, da kann man sie doch auch mal loben, so einen Spielplan entworfen zu haben. Wohl wissend, dass es ein paar richtige Kracherspiele werden, nicht nur bei uns“, sagt St. Paulis Schultz.
Ole Werner hingegen will am Samstag vorerst nichts von den Begegnungen der Konkurrenz wissen. „Wir spielen nur auf einem Fußballplatz. Das wird das Millerntor-Stadion in Hamburg sein. Und auf diese Partie bereiten wir uns vor. Bei den anderen Spielen können wir nicht helfen. Wir können nur bei St. Pauli ein gutes Spiel machen“, betont der Werder-Coach. „Für mich ist das kein Druck. Ich bin einfach voller Vorfreude auf dieses Spiel, in dieser Tabellenkonstellation.“ Vielleicht ist Werner so gelassen, weil er diese Statistik kennt: In den vergangenen drei Spielzeiten ist der Tabellenführer nach 28 Spieltagen jeweils auch als Meister aufgestiegen.