Er war nicht vor Ort, weil er noch bis kommende Woche im Urlaub weilt. Das änderte allerdings nichts an der Tatsache, dass Niclas Füllkrug beim Trainingsauftakt des SV Werder Bremen am Mittwoch eines der großen Themen war. Die sportliche Zukunft des Torschützenkönigs ist nach wie vor ungeklärt, was für Cheftrainer Ole Werner keine ganz einfache Situation ist. Schließlich war (und ist) seine Spielidee stark an Füllkrug ausgerichtet.
„Er hat in der vergangenen Saison sehr großen Anteil daran gehabt, dass wir als Mannschaft erfolgreich waren“, sagte Werner nach dem Training in einer Medienrunde und hielt fest: „Fülle ist als Charakter und Führungsspieler extrem wichtig für uns. Deshalb würde es mich freuen, wenn er bleibt.“ Es ist ein Wunsch, den der Coach längst bei Sportchef Frank Baumann und Leiter Profifußball Clemens Fritz hinterlegt hat. Jetzt heißt es für ihn: abwarten. „Die Gespräche finden in erster Linie zwischen Verein und Spieler statt. Das sind die Parteien, die an einem Tisch sitzen und sich einig werden müssen“, sagte Werner – und fügte süffisant an: „Der Trainer bezahlt den Spieler ja nicht. Das macht am Ende immer noch der Verein.“
Niclas Füllkrug soll neues Werder-Angebot vorliegen
Wie zu hören ist, hat Füllkrug inzwischen ein Angebot von Werder vorliegen, mit dem sein 2025 auslaufender Vertrag verlängert werden soll. Die 2022 vereinbarte Gehaltsreduzierung, die am 1. Juli in Kraft getreten ist, dürfte darin rückgängig gemacht, die Bezüge des Stürmers zudem aufgestockt worden sein. Ob das am Ende ausreicht, um Füllkrug in Bremen zu halten, wird sich zeigen müssen.
Möglich, dass am Ende die sportliche Perspektive für Werder spricht, das mit der Verpflichtung von Topstar Naby Keita sowie der Vertragsverlängerung mit Füllkrugs Sturmpartner Marvin Ducksch fraglos punkten konnte. „Ganz grundsätzlich möchte jeder Spieler in einer Mannschaft spielen, die die Möglichkeit hat, erfolgreich zu sein“, sagte Werner, ehe er mit Blick auf Keita und Ducksch anfügte: „Da sind es erstmal ganz gute Zeichen, weil es zwei Spieler sind, die ambitioniert denken und gewisse Ziele im Fußball haben.“ Einem möglichen Verbleib Füllkrugs stünden die beiden Personalien „sicherlich nicht im Wege“.
Für den Fall, dass Werders bester Torschütze aus der vergangenen Saison doch den Abflug macht, hat der Klub vorgesorgt, wie Werner anmerkte: „Aktuell haben wir Fülle und eine Art und Weise von Fußball, die auch auf ihn stark zugeschnitten ist. Aber du weißt nie, was passiert. Es ist wichtig, dass du insgesamt auf allen Positionen vorbereitet bist. Man sollte nicht seinen kompletten Vorsatz von Fußball über den Haufen werfen müssen, weil ein Transfer gemacht wird. Sollten uns Spieler verlassen, müsste man ähnliche Spielertypen finden.“